Freitag, 12. Juni 2015

Hoffmann und Clement haben gewonnen...das trojanische Zugpferd ist nun angekommen.

Wie befuerchtet ist eingetreten.

Die Entwicklungen in der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung führten schon zu der
Zusammenarbeit mit dem Herausgeber der sgn. «Kritische Steiner Ausgabe». Jetzt führen sie auch zu einem Rechtsformwechsel der Nachlassverwaltung in eine Stiftung, wodurch die Mitglieder der Nachlassverein abgedankt werden, bzw. sich abdanken. «Nachlassverwaltung wohin?» («Ein Nachrichtenblatt» 22. März 2015, Nr. 6) widmete sich diesem Thema.

Rudolf Steiner Nachlassverwaltung jetzt eine Stiftung

Do, 11 Jun 2015 | Von NNA Mitarbeiter



Foto: www.rudolf-steiner.com


DORNACH (NNA) – Die bisher als Verein geführte Rudolf Steiner Nachlassverwaltung ist im Mai in eine Stiftung umgewandelt worden. Dies teile der Stiftungsrat in Dornach mit.

Die Form der Stiftung mit ihrem dauerhaftem Schutz des Zwecks sei am besten geeignet, die auf Marie Steiner zurückgehenden Aufgaben der unabhängigen Erhaltung und Herausgabe des Werks von Rudolf Steiner in der Zukunft langfristig zu gewährleisten, heißt es in der Pressemitteilung.

Dr. David M. Hoffmann wurde vom Stiftungsrat einstimmig als Leiter des Rudolf Steiner Archivs und der Edition der Rudolf Steiner Gesamtausgabe bestätigt.

Als erste größere Aufgabe hat die Stiftung eine 10-Jahres-Editionsplanung zum Abschluss der Rudolf Steiner Gesamtausgabe bis zum 100. Todesjahr Rudolf Steiners 2025 aufgenommen. Die Einzelheiten der Planung für die «Gesamtausgabe 2025», die etwa 60 weitere Bände und zusätzlich ein Programm digital zugänglicher Veröffentlichungen umfasst, werden bis Ende des Jahres 2015 vorliegen. Der Abschluss der Edition der Rudolf Steiner Gesamtausgabe ist bis zum Jahr 2025 geplant.

Die Stiftung wird außerdem die Anstrengungen um die Finanzierung des Grundbedarfs ihres Rudolf Steiner Archivs als „öffentlich zugänglicher kultureller Einrichtung fortsetzen“, schreibt der Stiftungsrat weiter.

Unveränderter Zweckbestimmung

Die Mitgliederversammlung hatte einstimmig die Überführung des Vereins in die Rechtsform einer Stiftung mit unveränderter Zweckbestimmung und unter eidgenössischer Aufsicht beschlossen. Der erste Stiftungsrat wurde vom Verein gewählt, ihm gehören Cornelius Bohlen als Präsiden und Eva-Gabriele Streit als Vizepräsidentin an, außerdem Stefan Brotbeck, Martin Frei, Niklaus Schär, Marc C. Theurillat und Renatus Ziegler.

Er wird bis Frühjahr 2016 mit interessierten Partnern als weiteres Stiftungsorgan ein Kuratorium bilden, das der Vernetzung nach außen dienen soll. Der bisherige Verein wandelt sich in einen Förderverein um.

In der Pressemitteilung wird außerdem darauf hingewiesen, dass Marie Steiner bei der Gründung der Nachlassverwaltung 1943 bereits die Form einer Stiftung erwogen habe.


Bericht-Nr.: 150611-01DE Datum: 11. Juni 2015


Montag, 27. April 2015

die Gegner Steiners sowohl als der Anthroposophie bestreiten sich nun auch untereinander

Update 04-05-2015

die Pseudonymen von Clement;
CRC, Gottlieb Friedemann, Peter Althaus. (Blog Andreas Lichte).
Jedesmal das Clement ein neues Pseudonim verwendet, wird seine Wirksamkeit erkannt.




Herrlich, wie sich hier die Anti-Steiner-Fraktion und die Steiner-Apologeten in ihrer ohnmächtigen Wut über die kritische Steiner-Ausgabe die Hand reichen. Andreas Lichte und Kees Kromme im Gespräch! Ein gemeinsamer Gegner bringt selbst die unversöhnlichsten Ideologien in ein gemeinsames Bett.
Dabei wäre zu bedenken, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe der Texte eines Autors ein sicherer Indikator dafür ist, dass die Zeit der ideologischen Vereinnahmung desselben vorbei ist. Wer noch als “Anhänger” oder “Gegner” eines Autors auftritt, dessen Texte kritisch editiert vorliegen, statt einfach als Interpret, der ist irgendwie der Zeit hinterher. Oder gibt es irgendwo noch “Anhänger” oder “Gegner” eines Meister Eckhart, eines Jakob Böhme oder eines Fichte?



Herr Lichte, können Sie nicht lesen? Oder glauben Sie, der noble Zweck der Waldorfkritik rechtfertige auch die Falschdarstellung als Mittel? Ich hatte lediglich geschrieben, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe Symptom dafür sei, dass die Zeit der ideologischen Vereinnehmbarkeit des betreffenden Autor zu Ende geht, dass also die historische Distanz zum Aurtor so groß geworden ist, dass undifferenzierte Ablehnung in Bausch und Bogen (also der Lichte-Ansatz) ebenso fehl am Platz ist kritiklose Anhängerschaft. An deren Stelle trete dann die Interpretation dieses Autors, also die differenzierte und kritische Diskussion darüber, wie die Texte dieses Autors zu verstehen sind in deren Verlauf sich verschiedene Möglichkeiten der Deutung herauskristallisieren.
Als Beispiel nannte ich Jakob Böhme. Während Böhme lebte und ein gutes Jahrhundert danach herrschte ein ähnlicher ideologisch geprägter Streit zwischen Anhängern und Gegnern Böhmes wie lange um Rudolf Steiner. Heute jedoch schwadroniert kein ernstzunehmender Autor noch darüber, ob Böhme “recht hatte” oder “Unsinn geschrieben hat”, ob er ein “Prophet” oder ein “Hochstapler” war. Nur darum geht es noch, festzustellen, was Böhme tatsächlich getan und gesagt hat (um es von dem zu trennen, was Anhänger und Gegner ihm zugeschrieben haben) und dann die verschiedenen Möglichkeiten herauszuarbeiten, wie seine Texte interpretiert werden können. Ganz so ist es, meiner Meinung nach, auch mit Rudolf Steiner. Und wie bei Böhme und in vielen ähnlichen Fällen ist auch hier das Erscheinen der kritischen Ausgabe ein deutliches Zeichen, dass die überwiegend ideologisch geprägte Rezeptionsphase in eine mehr wissenschaftlich geprägte umschlägt.
Soweit mein Beitrag. Sie hingegen lesen das als einen (oder verdrehen das zu einem) Versuch, Steiner gegen Kritik zu immunisieren. Können Sie nicht genauer lesen, oder wollen Sie nicht?



@ “Peter Althaus”
ich “schreibe Rudolf Steiner gar nichts zu”, das tut Christian Clement in seiner falsch als “kritisch” deklarierten Steiner-Ausgabe “SKA” – Zitat Artikel, Peter Staudenmaier:
„Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer EISEGESE“ – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.
Vernichtender für Christian Clements “SKA” geht es gar nicht.



Hallo Herr Clement, alias G. Friedemann, alias P. Althaus,
 Sie müssen die Sockenpuppen aber bitter nötig haben … Gegen EIN Pseudonym ist nichts einzuwenden, aber was Sie treiben, ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und damit ein Missbrauch der Diskussionskultur! Zu Ihrem angeblichen wissenschaftlichen Anliegen passt Ihr Vorgehen jedenfalls auch gar nicht.




Bei den Anthropotanten hat Clement Althaus aehnliches ueber Boehme usw geschrieben,dort hat er auch angegeben das Steiner eigentlich zu spaet verstorben ist. Und weil das Wort Wissenschaftlich oben auch wieder auftauchte in Zusammenhang der SKA kam der Verdacht schon auf Althaus war ein neues Pseudonim Clements. Danke Elke! Ist es das IP nummer an zu sehen?



Es ist Komisch. Bei den Anthroposophen will Clement derjenige spielen der noch besser weiss als Steiner selbst was er mit seine Esoterik bezweckt hat. Wie in mein oben gesteltes Zitat gezeigt wird, will er sogar Der bessere Anthroposoph sein. Bei derjenigen die kritisch zu Steiner stehen, lehnt er es vehement ab als Anthroposoph bezeichnet zu werden. Da komt derJudenstern um die Ecke. Hypochrisie auf hoechster Stufe. Unverstaendlich das ein renommierter Verlag wie Fromman Holzboog sich einlasst auf so ein Mensch. Und dann die immer wechselnde Pseudonieme. Wissenschaftliegen Anliegen :)



Vielen Dank, Elke, für diese diskrete und taktvolle Klarstellung der auf diesem Blog geltenden Spielregeln und Präferezen. Ich entschuldige mich für meinen Verstoß gegen die hier geltende Auffassung von seriöser Gesprächskultur, derer ich mir nicht bewusst war, und akzeptiere selbstverständlich Ihren Verweis. Ich bin zuversichtlich, dass nach meinem Abschied das Thema Anthroposophie hier wieder auf dem Niveau diskutiert werden kann, das Ihrem Blog angemessen ist.

Nun wir wissen was Abschied nehmen bei Herr Clement bedeutet :)

Sie waren sich nicht bewusst, dass das Anlügen von anderen Diskussionsteilnehmern gegen die Gesprächskultur verstößt? Und auch nicht darüber, dass es mindestens unseriös wirkt, wenn man durch Pseudonyme vortäuscht, dass mehrere dritte Personen die eigene Position in einer Diskussion unterstützen? Ist das in Ihren Kreisen sonst üblich?
Herr Clement, ich habe sie weiter oben direkt gefragt, ob Sie und der Kommentator G. Friedemann eine Person sind. In Ihrer Antwort haben Sie schlicht und ergreifend GELOGEN, wenn Sie unter dem Pseudonym “G. Friedemann” schreiben, dass Sie (G. Friedemann) auf Ihre “Partikularexistenz” wert legen.
Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie nach bestem Wissen und Gewissen korrekt arbeiten? Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie kein Anthroposoph sind, wie sie ja gerne behaupten?
Sie haben jegliches Vertrauen verspielt, sollte man Ihrer Arbeit je vertraut haben.
Jemandem, der derartig unseriös auftritt, indem er unter Pseudonym in der dritten Person über sich schreibt und seine wahre Indentität auch auf Nachfrage leugnet, kann man nicht trauen.
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Update 29-4-2015

Wenn es nicht so tragisch wäre konnte es auch noch komisch sein:
Clement schreibt unter Pseudonym von Gottlieb Friedemann auf die Blogseite von Andreas Lichte:





@Andre Sebastiani
Ich sehe nicht, wo ich – im Gegensatz zu Herrn Lichte – persönlich oder beleidigend geworden wäre oder jemanden beschimpft hätte. Ich habe lediglich Herrn Lichte zitiert und dazu angemerkt, dass das Differenzierungsnivau seiner Aussage demjenigen einer Bild-Schlagzeilen entspricht. Und das ist ja wohl eine Tatsache. Oder finden Sie sein “entweder-oder” Argument irgendwie differenziert oder intelligent?
Ausserdem finde ich, es tut schon zur Sache, darauf hinzuweisen, dass Lichtes Angriffe auf Clement im Kontext einer persönlichen Kampfansage gegen alles und jeden innerhalb der Anthroposophie zu sehen sind. Es erklärt die Einseitigkeit seiner Darstellung, den Zorn in seinem Ton und seine Blindheit für die Tatsache, dass Clement einige Kerndogmen der Anthroposophen nicht teilt, ja unterhöhlt (obwohl Staudenmeier das sehr deutlich macht) .
Im übrigen habe ich durchaus auch meine eigenen Kritikpunkte, sowohl an Rudolf Steiner wie auch an der SKA. Die habe ich Herrn Clement mitgeteilt und die sollten auch öffentlich diskutiert werden. Aber durch die Art, wie Lichte hier und anderswo mit dem Vorschlaghammer argumentiert, disqualifiziert er sich selbst nachhaltiger, als Clement durch seine einseitige Steiner-Deutung es je könnte. Und er behindert, genau wie die gleichfalls völlig überzogenen Reaktionen der Anthroposophen, eine sachliche Debatte darüber, was denn, wenn die Clementsche Deutung nicht hinhaut, der rationale Kern einer Weltanschauung sein könnte, die durch ihre praktischen Anwendungsgebiete heute weltweit aktuell ist.
Deshalb mische ich mich ein, auch wenn ich mich nicht der Illusion hingebe, Herrn Lichtes Einstellung ändern zu können. Die ist, wenn das Wortspiel erlaubt ist, völlig versteinert. Aber vielleicht sieht ja der eine oder andere Mitleser hier, dass das durch die SKA ins Bewusstsein getretene Problem nicht dadurch zu lösen ist, dass man ihren Herausgeber als “Anthroposophen” stigmatisiert und ihn als Hochstapler beschimpft. Das diese Schmuddelkind-Taktik nicht funktioniert, hätte Herr Lichte aus den vergangenen 100 Jahren Anthroposophiekritik, die er sicher eingehend studiert hat, eigentlich lernen können.

Da
s tragische und auch gewissermaßen das komische ist das Andreas Lichte nicht einsehen kann das Clement eigentlich dasselbe tut wie er selbst, annehmlich Steiner diffamieren. Nur tut Clement das viel subtiler und weniger grob.

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http://hpd.de/artikel/11618

Andreas Lichte, Helmut Zander, Peter Staudenmaier, Christian Clement, David Hoffmann, W.U. Klünker, sie können sich untereinander nicht einig werden was die beste Methode ist um Anthroposophie aus der Welt zu schaffen oder zu redefinieren.
Nachdem Clement bei den Anthropotanten gestoppt ist mit Kommentare zu geben, kann er es bei Obenstehendes verlinktes Artikel doch kaum lassen.

CrCl: Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen.

BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom "verstörenden" Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.Die als seriös geltende Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht eine Rezension mit dem Titel "Die Freiheit des Erkenntniswegs" von David Marc Hoffmann. Darin befasst sich Hoffmann mit der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden "Kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" (SKA): Was nach "Wissenschaftlichkeit" und "Unabhängigkeit" aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.

Denn David Marc Hoffmann ist Leiter des "Rudolf Steiner Archivs" in Dornach, der Zentrale der esoterischen Bewegung Anthroposophie mit ihrem Kultbau "Goetheanum". Dornach war bis 2011 auch Sitz des anthroposophischen "Rudolf Steiner Verlages", der in Zusammenarbeit mit dem Frommann-Holzboog Verlag die "Kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" herausbringt. Herausgeber ist Christian Clement, Anthroposoph und ehemaliger Waldorflehrer.

Von der anthroposophischen Zeitschrift "info3" im Interview gefragt, ob er ein "Insider" der Anthroposophie sei, oder eher jemand, "der kritisch von außen draufschaut", antwortet Christian Clement, er sehe sich als "Insider", der an der Anthroposophie "existentiell interessiert" sei. Clement lehrt "German Studies" an der "Brigham Young University" der Mormonen, deren "lebendige Mysterienkultur" ihn fasziniere.

Helmut Zander, Autor des Standardwerkes "Anthroposophie in Deutschland", beurteilt Clements Arbeit so: "Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Maßstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt."

Statt Wissenschaft bekommt die Welt von Clement Anthroposophie, noch einmal Helmut Zander: "Wie ‘anthroposophisch’ ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss ‘gewisse äusserliche Verbindung’ in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von ‘Mysterienweisheit’ und ‘Erkenntniserlebnissen’ deutet oder von der ‘bewusstseinsevolutiven Urgestalt’ oder vom ‘sich darlebenden Wesenhaften’ spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen?"

Helmut Zander kritisiert insbesondere Clements Versuch, die Theosophie als wichtigste Quelle der Anthroposophie zu leugnen: "Clement versucht, die Kontinuität von Steiners philosophischen Gedanken über die Schwellenjahre 1900 bis 1902 hinweg deutlich zu machen, zu Recht. Aber dabei marginalisiert er die theosophischen Einflüsse, meines Erachtens gegen den historischen Befund, aber auf den Schultern von Steiners Selbstinterpretation."

Auch der amerikanische Historiker Peter Staudenmaier weist Clements Darstellung zurück: "Viel von Band 7 der ‘SKA’ läuft auf eine Übung in Wunschdenken hinaus. Es ist eine weitere Fassette von Clements anhaltenden Anstrengungen, Steiners esoterische Lehren als eine Erweiterung seiner frühen philosophischen Arbeiten umzudeuten."

Peter Staudenmaier, der das große Verdienst hat, mit seiner Forschung zur Anthroposophie im Nationalsozialismus und im italienischen Faschismus den anthroposophischen "Wir waren Opfer!"-Mythos entzaubert zu haben, findet auch für Clements Legendenbildung deutliche Worte: "Der Steiner, der uns in Clements Version bleibt, ist verflacht, zensiert, gezähmt. Der historische Steiner war weit kühner, wilder, schwieriger, und viel verstörender. Den Blick auf diese widerspenstige Seite Steiners zu verlieren, in der Hoffnung, ihn stromlinienförmig zu machen und seine Botschaft zu modernisieren, wird der Komplexität und Perplexität seines Denkens nicht gerecht."

"Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer Eisegese" – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.

"Vor allem wehrt sich Clement dagegen, anzuerkennen, dass Steiner den Begriff der ‘übersinnlichen Wahrnehmung’ ernst meinte, und dass für den theosophischen und anthroposophischen Steiner spirituelle Phänomene wirklich wahrgenommen werden können, dass sie wirklich existieren, nicht nur als als Sprach-Bilder, oder als eine auf Umwegen vorgenommene Beschreibung innerer Selbst-Wahrnehmung, sondern als unabhängige Wesenheiten. Das Buch liest sich oft wie ein donquichottischer Versuch, Steiner vor sich selbst zu retten – eine nette, bescheidene, biedere Variante des deutschen Idealismus vor seinen gewagten esoterischen Erforschungen nach 1900 zu retten."

Nach 1900 entwickelt Steiner auch seine esoterische Evolutionslehre. Steiners rassistische "Menschheitsentwickelung" ist Beweggrund und Ziel der Anthroposophie,Zitat Peter Staudenmaier: "Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung."

Steiners Rassismus wurde 2007 zum Skandal, als die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben, und Zitat BPjM, "als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen" seien.

Angeregt durch die breite Berichterstattung zum BPjM-Verfahren war die Forderung nach einer kritischen Werkausgabe von Rudolf Steiner laut geworden. Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.

Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als "eigenständig" darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier: "Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist."

Bulwer-Lyttons “Vril” wird von Steiner als "Lebenskraft" übernommen, wie auch die "in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier" in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash "Aus der Akasha-Chronik".




Mit freundlicher Genehmigung des Autors aus dem Ratgeber-News-Blog übernommen.


Christian Clement am 22. April 2015 - 15:13 Permanenter Link

Interessant, dass auch ein "Humanistischer Pressedienst" sich dazu hergibt, ungeprüft einen Diffamierungsartikel wiederzugeben, in denen einem Akademiker, dem Leiter des Rudolf Steiner Ar

chivs, der Neuen Züricher Zeitung und dem renommierten Wissenschaftsverlag frommann-holzboog "Betrug" und Irreführung der Offentlichkeit vorgeworfen wird.


Christian Clement am 23. April 2015 - 14:25 Permanenter Link

Nein, Herr Lichte, das tut es nicht. Wozu auch? Kritik in der Sache ist dem Akademiker stets willkommen, denn sie bringt seine Arbeit weiter, selbst da, wo sie sich gegen sein Argument wendet.

Was ich an Ihren Beiträgen auszusetzen habe ist, dass statt Kritik am Argument des anderen seine Person und seine Absichten diffamiert werden. Den Andersdenkenden als "Hochstapler" oder "Betrüger" zu verleumden (Ihre Worte) und ihn durch Anheftung eines gesellschaftlich stigmatisierenden Erkennungszeichens (etwa "Anthroposoph") unglaubwürdig machen zu wollen, hat mit Kritik und Wahrheitsliebe nichts zu tun, wohl aber mit Demagogie und Hass.


Christian Clement am 24. April 2015 - 11:58 Permanenter Link

"Hochstapler" ist Herrn Lichtes Lieblingsbezeichnung für mich und in vielen seiner posts zur SKA zu finden.

"Betrüger" hat er auch schon öfter benutzt, zuletzt in eben jenem Artikel, über den wir gerade reden. Da heißt es etwa: "Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht."

Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen. Solche Propagandataktiken aus unrühmlicher Vergangenheit gehören nicht in eine sachliche Auseinandersetzung. Wie würde es Herrn Lichte wohl gefallen, wenn man ihm, statt auf seine Argumente einzugehen, ständig nur das Etikett "Ex-Waldorflehrer" (impliziertes Vorurteil: "Menschen, bei denen enttäuschte Liebe zur Anthroposophie in Hass und Gegnerschaft umgeschlagen ist") anheften würde? Dagegen würde er sich wehren, und mit Recht.

Ob die Einwände Zanders und Staudenmaiers tatsächlich eine "vernichtende Kritik" meiner wissenschaftlichen Arbeit darstellen oder lediglich eine inhaltliche Differenz in bestimmten Aspekten meiner Steinerdeutung, das kann jeder leicht feststellen, der ihre Äußerungen zur SKA vollständig liest.

Im übrigen gilt: Wenn ein Autor versucht, zwischen Anthroposophie und Wissenschaft eine Brücke zu schlagen, dann ist es ja wohl kaum verwunderlich, wenn die Hardliner und Platzhirsche auf beiden Seiten damit so ihre Schwierigkeiten haben. Versuche einer Veränderung des status quo waren noch nie besonders beliebt.

Wer also wirklich wissen will, was Sache ist, muss sich eben die Mühe machen, die Texte, um die es geht (d. h. meine Einleitungen zu den Bänden der kritischen Steiner-Ausgabe), mal selbst und vor allem vollständig zu lesen - und kann sich nicht auf das Urteil der Kritiker und Gegner verlassen. So wars zu allen Zeiten, und so wirds auch bleiben.

Christian Clement am 26. April 2015 - 21:07Permanenter Link


crCl zu @ Christoph Baumgarten

>> "Ist es bereits diskriminierend, darauf hinzuweisen, dass ein Autor aufgrund enger beruflicher Verstrickungen eben nicht unabhängig ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem er es vorgibt zu sein?"

Es ist in der Tat diffamierend und demagogisch zu behaupten, dass ein Autor geistig nicht unabhängig ist, nur weil er angeblich einer bestimmten Gruppe zugehört. Und wenn diese Behauptung, wie in meinem Fall, auch noch unzutreffend ist, dann ist es zudem noch eine Lüge.

>> "Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit werden weitaus geringere berufliche und finanzielle Verbindungen selbstverständlich offengelegt. "

Wo, bitte, sind denn die "beruflichen und finanziellen Verbindungen" zwischen mir und den Anthroposophen? Mir jedenfalls wäre nicht bekannt, dass die BYU mittlerweile an Dornach angeschlossen ist. - Dass die Finanzierung der SKA sich ausschließlich durch den Verkauf und einen Druckkostenzuschuss meiner Universität trägt, ist schon verschiedentlich offengelegt worden.

>>"Es ist jedenfalls aufschlussreich, wie schnell die Waldorf-Meute bei der Stelle ist und kläffend und geifernd mit Dreck um sich wirft, sobald sie einen der ihren in der Kritik sieht."

Vielleicht lesen Sie alle posts in diesem thread noch einmal durch und urteilen dann erneut, wer hier kläffend und geifernd mit Dreck um sich geworfen hat. Ich jedenfalls habe auf die Demagogik Herrn Lichtes ganz sachlich und in nüchternem Ton hingewiesen.

Daran ändert auch die hier vorgebrachte geheuchelte Pseudo-Entrüstung über die von mir gebrauchte Metapher nichts. Jeder durchschaut leicht, dass diese lediglich dazu dient, von der Tatsache abzulenken, dass es Herr Lichte ist, der mich ad hominem attackiert und in Sippenhaft nimmt, während ich mir bloß erlaube, seine Taktiken beim Namen zu nennen.


fuer weitere Kommentare (auch von Clement), siehe das Artikel

Freitag, 24. April 2015

Textkritik als Methode

GA 104, 17-6-1908
Es liegt vielleicht etwas fern, wenn man, um das Verhältnis von
der Anthroposophie zu den Urkunden dieser oder jener Religion
zu schildern — und heute werden wir es mit den religiösen Urkunden
des Christentums zu tun haben —, den Vergleich macht: Anthroposophie
verhält sich zu den religiösen Urkunden wie die
mathematische Lehre zu den Urkunden, welche im Laufe der geschichtlichen
Entwicklung der Menschheit als mathematische Lehrbücher
oder Bücher überhaupt aufgetreten sind. Da haben wir ein
altes Buch, das eigentlich nur der mit der Mathematik bewanderte
Geschichtsforscher näher ins Auge faßt: die Geometrie des Euklid.
Sie enthält zum erstenmal in einer schulmäßigen Weise dasjenige
aus der Mathematik und Geometrie, was heute die Kinder in der
Schule schon lernen. Wie wenige aber dieser Kinder werden sich
dessen bewußt, daß alles das, was sie über parallele Linien, über das
Dreieck, über die Winkel und so weiter lernen, in jenem alten
Buche steht, daß es da zum erstenmal der Menschheit geschenkt
worden ist! Mit Recht erweckt man im Kinde das Bewußtsein, daß
man diese Dinge aus sich selbst einsehen kann, daß, wenn der
menschliche Geist seine Kräfte in Bewegung setzt und sie anwendet
auf die Formen des Raumes, daß er diese Formen einzusehen
imstande ist ganz ohne Rücksicht auf jenes alte Buch. Einer aber,
der vielleicht gar nichts gewußt hat von diesem Buch und die
mathematischen und geometrischen Lehren in sich aufgenommen
hat, er wird, wenn er es einmal kennenlernt, es in dem richtigen
Sinne würdigen und verstehen. Er wird zu schätzen wissen, was
derjenige der Menschheit gegeben hat, der dieses Buch zum erstenmal
vor ihren Geist hingestellt hat.
So möchte man das Verhältnis der Geisteswissenschaft zu den
religiösen Urkunden charakterisieren. Die Quellen der Geisteswissenschaft
sind so, daß die Geisteswissenschaft auf keinerlei Urkunden,
auf keinerlei Überlieferung angewiesen sein soll, wenn sie ihrem
richtigen Impulse nach verstanden wird. So wie uns das andere
Wissen der Menschheit die Erkenntnis der umliegenden Sinneswelt
dadurch verschafft, daß der Mensch seine Kräfte frei gebraucht,
so verschaffen uns die tieferliegenden, zunächst in der Menschenseele
schlummernden geistigen, übersinnlichen Kräfte und Fähigkeiten
die Erkenntnis dessen, was als Übersinnliches, als Unsichtbares
allem Sichtbaren zugrunde Hegt. Ebenso wie der Mensch, wenn
er seine Sinneswerkzeuge gebraucht, imstande ist, das, was sich dem
äußeren Sinnesscheine darbietet, wahrzunehmen, wie er imstande
ist, das Wahrgenommene mit seinem Verstände zu verbinden und zu
verknüpfen, ebenso ist der Mensch, wenn er die durch die Geisteswissenschaft
ihm überlieferten Methoden gebraucht, imstande, hinter
die Kulissen des sinnlichen Daseins zu schauen, dorthin, wo die
geistigen Ursachen liegen, wo die Wesen weben und arbeiten, die
das sinnliche Auge nicht sieht, die das sinnliche Ohr nicht hört,
wohl aber das übersinnliche. So liegt im freien Gebrauch der
menschlichen Kräfte, wenn sie auch bei einem großen Teil der
heutigen Menschheit als übersinnliche Kräfte noch schlummern,
die Quelle, die unabhängige freie Quelle geistigen Wissens, wie im
freien Gebrauch der auf die Sinneswelt gerichteten Kräfte die
Quelle des äußeren Wissens liegt. Dann aber, wenn auf irgendeine
Weise der Mensch sich in den Besitz der Erkenntnisse gesetzt hat,
welche ihn einführen in das Übersinnliche hinter dem Sinnlichen,
in das Unsichtbare hinter dem Sichtbaren, wenn er sich davon ein
ebensolches Wissen erwirbt, wie es das sinnliche Wissen von den
äußeren Gegenständen und Geschehnissen ist, dann mag er, ausgerüstet
mit diesem übersinnlichen Wissen, ebenso an die Überlieferung
gehen, an die Bücher und Dokumente, an die Urkunden,
durch die im Laufe der Entwickelung Kunde zu den Menschen gekommen
ist über das übersinnliche Gebiet, wie der Geometer herantritt
an die Geometrie des Euklid. Und dann prüft er sie von einem
ähnlichen Standpunkt aus, wie der heutige Geometer die Geometrie
des Euklid prüft. Dann kann er diese Urkunden ihrem wahren
Wert nach schätzen und anerkennen. Und derjenige, der diesen
Weg geht, der wirklich ausgerüstet mit den Erkenntnissen der übersinnlichen
Welt herantritt an die Urkunden der christlichen Verkündigung,
für den verlieren diese Urkunden wahrhaftig nicht an
Wert. Ja, im Gegenteil, sie erscheinen in höherem Glanz, als sie
erst dem bloß gläubigen Gemüt erschienen sind. Sie zeigen, daß sie
tiefere Weistümer enthalten, als der Mensch früher vor der anthroposophischen
Erkenntnis geahnt hat.
Aber noch über eine Frage müssen wir uns klar werden, damit
wir die richtige Stellung gewinnen gegenüber dem Verhältnis der
Anthroposophie zu den religiösen Urkunden. Fragen wir uns einmal:
Wer ist der bessere Betrachter der Geometrie des Euklid, derjenige,
der die Worte des Buches wörtlich übersetzen kann und,
ohne erst eingedrungen zu sein in den Geist der Geometrie, den
Inhalt des Buches enthüllen will, oder derjenige, welcher erst Geometrie
versteht und daher auch die Geometrie in jenem Buch zu
finden weiß? — Denken wir uns einen bloßen Philologen gegenüber
dem Geometriebuch des Euklid, einen, der nichts verstünde
von Geometrie: wieviel Unrichtiges würde da herauskommen, wenn
er den Sinn des Buches enthüllen wollte!
So haben es viele mit den
religiösen Urkunden gemacht, selbst solche, die berufen sein sollten,
den wahren Sinn derselben zu ergründen. Sie sind an diese
Urkunden herangegangen, ohne daß sie erst, unabhängig von
ihnen, etwas wußten von dem, was über das Übersinnliche zu ergründen
ist. So haben wir heute recht sorgfältige Erklärungen der
religiösen Urkunden, Erklärungen, die alles zusammentragen aus
der Zeitgeschichte heraus, wie diese Urkunden zum Beispiel entstanden
sind, aber die Erklärungen nehmen sich ebenso aus wie
die Erklärungen der Geometrie des Euklid durch einen Nichtgeometer.
Erkenntnis der Religion — das wollen wir festhalten — ist etwas,
was man nur gewinnen kann, wenn man es mit Hilfe der auf
geisteswissenschaftlichem Wege gewonnenen Erkenntnisse betrachtet,
obwohl Anthroposophie nur ein Werkzeug des religiösen Lebens
sein kann, niemals eine Religion selbe
r. Religion wird charakterisiert
am besten durch den Inhalt des menschlichen Herzens,
des menschlichen Gemütes, jener Summe von Empfindungen und
Gefühlen, durch die der Mensch hinauf schickt das Beste, was er an
Empfänglichkeit in seiner Seele hat, zu den übersinnlichen Wesenheiten
und Kräften. Von dem Feuer dieses Gemütsinhaltes, von der
Stärke dieser Empfindungen, von der Art dieser Gefühle hängt der
Charakter der Religion eines Menschen ab, so wie von dem warmen
Pulsschlag in unserer Brust, von dem Gefühle für Schönheit es abhängt,
wie der Mensch einem Bilde gegenübertritt. Der Inhalt des
religiösen Lebens ist gewiß das, was wir die geistige, die übersinnliche
Welt nennen. Aber ebensowenig wie ästhetisch-künstlerisches
Empfinden dasselbe ist wie das, was wir nennen geistiges Erfassen
der inneren künstlerischen Gesetze — obwohl das geistige Erfassen
derselben das Kunstverständnis erhöhen wird —y ebensowenig ist
jene Weisheit, jene Wissenschaft, welche in die geistigen Welten
einführt, und Religion selber das gleiche. Diese Wissenschaft wird
das religiöse Empfinden, das religiöse Fühlen ernster, würdiger,
größer, umfangreicher machen, aber selber Religion will sie nicht
sein, wenn sie im richtigen Sinne verstanden wird, obwohl sie zur
Religion führen mag.


"Allein selbst Menschen, die verhältnismäßig ganz wohlwollend sind, auch denen, meine lieben Freunde, kommt das, was Geisteswissenschaft zu sagen hat, heute noch ganz sonderbar vor. Man kann doch nicht ohne eine gewisse Ironie dasjenige lesen, was ein sonst so hoffnungsvoller Geist wie Maurice Maeterlinck über mich selbst als den Begründer der Anthroposophie unter dem Titel «Das große Rätsel» sagt. Maurice Maeterlinck scheint nicht leugnen zu können, daß immer in den ersten Einleitungen meiner Bücher etwas ganz Vernünftiges steht. Das fällt ihm auf. Aber dann, dann kommt er in etwas hinein, was ihn ungeheuer verwirrt, wo er nicht durch kann. Nun, man könnte ja ein Wort Lichtenbergs variieren: Wenn Bücher und ein Mensch zusammenstoßen, und es hohl klingt, muß das ja nicht gerade vom Buch abhängen. Aber es ist ebenso - Maurice Maeterlinck ist gewiß eine Hochblüte unserer gegenwärtigen Kultur -, denken Sie doch, es findet sich bei ihm fast wörtlich der Satz: In den Einführungen seiner Bücher, in den ersten Kapiteln, da zeigt Steiner immer einen abwägenden, logischen, weiten Geist; dann in den weitern Kapiteln ist es, als ob er wahnsinnig würde. - Ja, nun, meine lieben Freunde, was hat denn aber das für eine Konsequenz? Das hieße ja: Erstes Kapitel: abwägender, logischer, weiter Geist. Letztes Kapitel: wahnsinnig. Nun ist das Buch fertig, nun kommt ein neues. Wiederum zuerst: abwägender, logischer, weiter Geist, zuletzt: wahnsinnig. Ich habe eine ganze Anzahl von Büchern geschrieben, so daß ich also diese Prozedur mit einer gewissen Virtuosität durchmachen würde: Erstes Kapitel: abwägender, logischer, weiter Geist; dann: verwirrt, verbohrt. Und so wird in meinen Büchern, nach Ansicht Maurice Maeterlincks, jongliert. Aber in der Art, daß man so willkürlich an die Sache herangeht, hat man es in Irrenhäusern doch noch nicht entdeckt." - GA 239, Prag, 5. April 1924

Mittwoch, 8. April 2015

Clement verschwindet, und der Eggert-Blog wird Sperrgebiet - Holger Niederhausen

Clement verschwindet, und der Eggert-Blog wird Sperrgebiet

Über das sehr seltsame Gebaren der „Modernisten“.
Ich berichte einmal im Live-Ticker-Stil über geheimnisvolle Vorgänge im virtuellen Netz am Dienstagabend, 7. April.

21:40 Uhr – Auf dem „Eggert-Blog“ erscheint ein Abschiedsbrief Christian Clements.
22:13 Uhr – Ich gehe auf den Abschiedsbrief mit einem Kommentar ein.
22:17 Uhr – Sowohl mein Kommentar als auch der ganze Abschiedsbrief sind verschwunden. (aber hierr behalten) und hier Google Cache
22:30 Uhr – Clement hat auch auf seinen Facebook-Seiten aktuelle Kommentare auf meine Aufsätze entfernt.
22:43 Uhr – Ich frage auf dem „Eggert-Blog“ nach.
22:48 Uhr – Michael Eggert schreibt, dass er die Löschung von Abschiedsbrief und Kommentar veranlasst habe.
22:50 Uhr – Ich bin für Kommentare auf dem „Eggert-Blog“ gesperrt, kann auch keine neuen mehr lesen.
Nun die Vorgänge ausführlich:
Am Dienstagabend hatte sich Clement in einem längeren Abschiedsbrief von den „Egoisten“ verabschiedet. Dieser Brief begann mit den Worten
 :Liebe Egoistinnen und Egoisten. Gewisse Reaktionen anthroposophischer Hardliner auf meine Tätigkeit hier im Blog lassen es ratsam erscheinen, dass ich mich in meiner Funktion als Herausgeber der SKA aus der offenen Teilnahme zurückziehe. Als Wort des Abschieds möchte ich allen Lesern (und allen eifrigen Sammlern!) meiner Bemerkungen in diesem Forum folgende Überlegungen über den Unterschied zwischen einer öffentlichen Äußerung und einer Veröffentlichung mit auf den Weg geben: [...]
Und nun folgte eine Passage aus Rudolf Steiners „Lebensgang“, wo dieser sich über seine Schriften und die unkorrigiert herausgegebenen Vortragsnachschriften äußert (GA 28, S. 442ff). Diese Passage hatte Clement auf seine Person umgedeutet und umgeschrieben.
 Ich kommentierte diesen Abschiedsbrief wie folgt:

Holger Niederhausen – Dienstag, 7. April 2015 um 22:13:00 MESZ
Lieber Herr Clement,
wenn Sie Schulungsweg und Geisteswissenschaft nicht so trennen würden, würden Sie vielleicht auch „öffentliche“ und „private“ Äußerungen nicht so trennen müssen. Das ist ein fortbestehender Dualismus, der vielleicht nicht unbedingt fruchtbar ist.
Wenn Sie natürlich weiterhin einerseits „akademisch korrekt“ bestehende „Lesarten“ nur „ergänzen“ wollen, die Sie andererseits als „religiös-unkritische“ „Hardliner“-Positionen diffamieren, dann verstehe ich, dass sie den Dualismus in sich nicht ohne Weiteres überwinden können.
Es ist kein Verlust, wenn Sie Ihre Online-Kommentare wieder etwas zurücknehmen, denn auf die entscheidenden Fragen zogen Sie es ja ohnehin vor, nur noch mit Schweigen zu antworten. Stattdessen beklagen Sie sich aktuell, dass man Ihre Thesen in der englischsprachigen Welt noch weniger ernst nimmt.
Da Sie sich nun eingekleidet in Rudolf Steiners eigene Worte aus seinem „Lebensgang“ verabschieden – Ihre hochmütige Nonchalance in diesen Dingen ist ja bekannt –, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit zum Abschied noch darauf hinlenken, was Sie selbst in Steiners Original-Sätzen wieder darauf hinweisen könnte, dass auch das Vortragswerk Steiners keinen „metaphysischen Realismus“ beinhaltet:
„Bei diesen Vorträgen waren nur Mitglieder. Sie waren mit den Anfangs-Mitteilungen aus Anthroposophie [inkl. „anthroposophische Erkenntnis des Menschen, des Kosmos“, H.N.] bekannt. Man konnte zu ihnen eben so sprechen, wie zu Vorgeschrittenen (!) auf dem Gebiete der Anthroposophie.“
„Es ist nirgends auch nur in geringstem Maße etwas gesagt, was nicht reinstes Ergebnis der sich aufbauenden Anthroposophie wäre. Von irgend einer Konzession an Vorurteile oder Vorempfindungen der Mitgliedschaft kann nicht die Rede sein.“
Auch darüber können Sie während Ihres Rückzuges ja einmal nachdenken.
Die Unwahrheiten und Unterstellungen auch Ihres schriftlichen Werkes (etwa in SKA 7) sind von mir ja ebenfalls dokumentiert worden: www.holger-niederhausen.de/index.php.
Das Ganze ergibt mit Ihren übrigen Äußerungen schon ein sehr konsistentes Bild.
Mit freundlichen Grüßen,
H. Niederhausen
 Als ich kurze Zeit später nachsehen will, ob es weitere Reaktionen gab, stelle ich fest, dass sowohl mein Kommentar als auch der ganze Abschiedsbrief wieder verschwunden sind!
 Hat Clement es nun wirklich mit der Angst um seine Reputation und seine Thesen zu tun bekommen – oder wer spielt hier Verstecken? Schließlich frage ich nach:
Holger Niederhausen – Dienstag, 7. April 2015 um 22:43:00 MESZ
Jetzt wird es interessant. Ein Abschiedsbrief von Clement, der samt meinem Kommentar nach wenigen Minuten wieder verschwindet. Wird Clement jetzt selbst zu einer metaphysisch realen Geister-Erscheinung?
Unmittelbar antwortet mir Blogmaster Eggert:
Michael Eggert - Dienstag, 7. April 2015 um 22:48:00 MESZ
Nein, das geschah auf meine Bitte, um diese beispiellose Hetzjagd auf einen Autor zu beenden.
In üblicher Weise legt er sich die Dinge so zurecht, wie er sie braucht. Schon vor einigen Tagen hatte sich die Diskussion, als sich die von Clement unbeantworteten Fragen aufstauten, in seinen Augen in eine „Inquisition“ verwandelt [siehe hier ganz am Ende]. Nun ist die Dokumentation von Clements fragwürdigen Aussagen und ihre Widerlegung also wiederum eine „Hetzjagd“ – der gegenüber es ratsam erscheint, ganze Abschiedsbriefe zurückzuziehen und mehr als das...
Ich wollte erwidern:
Das heißt, auf Ihre Bitte hin wurde selbst Clements Abschiedsbrief gelöscht? Und als „Hetzjagd“ bezeichnen Sie es, wenn zu den Thesen Clements Stellung genommen wird? Ich bezeichne es als „kritischen Umgang“ mit einem „Deutungsangebot“. Vielleicht wollen Sie es ja auch „Sich der Idee erlebend gegenüberstellen“ nennen? Den Begriff „Hetzjagd“ finde ich arg polemisch und subjektiv. Aber das bin ich von Ihnen ja nun zur Genüge gewöhnt. Wahrscheinlich werden Sie als nächstes wieder gegen diejenigen, die mit Clement zu kritisch umgegangen sind, hetzen...
[Auf das Letztere kann man warten – aber vielleicht wird sich Eggert auch einmal einige Tage hüten, um sich keine Blöße zu geben].
 Ich stellte jedoch fest, dass ich nun auf einmal für die Kommentarfunktion gesperrt war – ich konnte nicht mehr erwidern, der Eggert-Blog war für mich nicht mehr zugänglich!

Die Seltsamkeiten hörten noch immer nicht auf. Ich besuchte die Facebook-Seite von Clement und stellte fest, dass er auch seine unsäglich spottenden Kommentare auf meine letzten Aufsätze dort gelöscht hatte. Diese stammten vom 6. April (Ostermontag). Auch seine neueste Klage, dass man ihn in der englisch-sprachigen Welt noch nicht ernst nimmt, war ebenfalls nicht mehr zu finden. Schließlich waren sogar alle Kommentare zurück bis Mitte Februar gelöscht. Immerhin erfährt man noch immer, dass Clement schon seit April 2013 mit Felix Hau "befreundet" ist...
Da hat es jemand wirklich mit der Angst um seinen Ruf zu tun bekommen. So viel Auseinandersetzung mit seinen Thesen verträgt offenbar kein „Wissenschaftler“. Spöttisch sich über „naive Realisten“ erheben, das darf sein. Aber wenn dann substantieller Gegenwind kommt, fällt der selbsternannte Chef-Deuter um – und verschwindet in der Versenkung.
Wenn er Hahn im Korb ist und sich die Menschen anerkennend um seinen Deutungsansatz scharen, ist Clement bereit, seine Thesen zur Diskussion zu stellen. Doch wenn fundierte Argumente immer mehr die Unhaltbarkeit seines Ansatzes deutlich machen, schreibt er einen Abschiedsbrief – mit der Begründung, dass die Vermischung seiner eher privaten Internet-Aussagen mit seinem „wissenschaftlichen“ Werk das letztere gefährden! Und dann wird selbst dieser Abschiedsbrief wieder gelöscht – auf Betreiben desjenigen Menschen, der stets mit den schärfsten verbalen Geschützen gegen alle vorgeht, die die Clement-Eggert-Hau-Linie der völligen Umdeutung nicht mitmachen, sondern als das entlarven, was sie ist.
Man darf gespannt erwarten, was vom Eggert-Blog als nächstes kommt – und wann und wo Clement wieder aus der Versenkung auftaucht.
Interessant ist, dass Eggert gerne auf den „wilden Steiner“ verweist. Wenn aber wirklich – wie es der frühe, aber auch der spätere Steiner ebenfalls oft getan hat – scharf argumentiert und geistig gekämpft wird, kann auch Eggert nur noch rufen: „Inquisition! Verhör! Beispiellose Hatz!“. Man fragt sich, ob man sich in einem schlechten Film befindet. Den Leuten gehen die Argumente aus, und sie fallen zurück in wüsteste Unterstellungen. Da fehlt die Ich-Stärke, die diese Menschen so sehr hochhalten, auf einmal.
Frei nach Rudolf Steiners Aufsatz „Der Egoismus in der Philosophie“ könnte man sagen:
 Will man den Standpunkt des „Steiner-Umdeuters“ charakterisieren, so muß man sagen: er versucht die Welt von sich aus zu beurteilen, aber er hat nicht den Mut, auch sich selbst die Verantwortung für dieses Urteil zuzuschreiben und sich einer Diskussion seiner Urteile zu stellen, deshalb erfindet er sich Wesen in der Außenwelt, denen er diese Verantwortung aufbürdet. Solche Wesen heißen dann „Inquisition“ und „Hatz“.
Man muss wirklich erleben, wie solche Worte alle Bedeutung verlieren, wenn sie von denen benutzt werden, die sie benutzen. "Verteufelung des Intellekts" und zugleich ein unglaubliches Spotten über den Ernst und die Humorlosigkeit eines Herrn Niederhausen – von was war in diesen Tagen nicht alles die Rede! Gespottet und von oben herab geurteilt, das haben diejenigen, für die Ehrfurcht ein Fremdwort und der Zusammenhang von Schulungsweg und Anthroposophie ein bloßes Dogma zu sein scheint.
Mit einem unglaublichen Hochmut versuchen solche Menschen, ein tiefes Ernstnehmen der Anthroposophie lächerlich zu machen. Nun aber, wenn man ausführlich genug auf Clement entgegnet hat, ohne wirkliche Antworten zu bekommen, sprechen sie von "Hatz" und "Inquisition". Geht es noch unwahrhaftiger und unselbstständiger? Sobald ihr Spott nicht mehr der alleinige Sieger bleibt, erschaffen sie sich neue Wesen in der Außenwelt...
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Bericht: bei Google findet sich noch ein cashe Link zum Artikel.
Allerdings ist nicht bekannt wie lange noch.


Christian Clement demontiert sich selbst!

Zeugnisse:
Der Artikel von Christian Clement: "Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort." läßt sich noch im Google Gedächtnis auffinden. Für alle interessierten Leser, die vielleicht noch einen Screenshot anfertigen möchte, denen sei hier dieser Link bereitgestellt.

Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort.

Bei Bedarf könnte ich auch einen screenshot zur Verfügung stellen.
Grüße
Anthropos

wobei auch auf dieses Blog noch ein Kopie steht (dort nach unter scrollen)

Dienstag, 7. April 2015

Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort von Clement Plagiator.

Dienstag, 7. April 2015



Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort. (Clement)

Ganz nach unten scrollen und es wird deutlich werden wer nun eigentlich der Plagiator ist.
Bei den Anthropotanten ist dies schon gleich wieder entfernt samt Reaktionen.

ÜBER DIE VORTRAGSNACHSCHRIFTEN

Aus Rudolf Steiners Autobiographie «Mein Lebensgang» (35. Kap.y1925)


Rudolf Steiner:
Es liegen nun aus meinem anthroposophischen Wirken zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, zweitens eine große Reihe von Kursen, die zunächst als Privatdruck gedacht und verkäuflich nur an Mitglieder der Theosophischen (später Anthroposophischen) Gesellschaft sein sollten. Es waren dies Nachschriften, die bei den Vorträgen mehr oder weniger gut gemacht worden sind und die -wegen mangelnder Zeit - nicht von mir korrigiert werden konnten. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn mündlich gesprochenes Wort mündlich gesprochenes Wort geblieben wäre. Aber die Mitglieder wollten den Privatdruck der Kurse. Und so kam er zustande. Hätte ich Zeit gehabt, die Dinge zu korrigieren, so hätte vom Anfange an die Einschränkung «Nur für Mitglieder» nicht zu bestehen gebraucht. Jetzt ist sie seit mehr als einem Jahre ja fallen gelassen.
Hier in meinem «Lebensgang» ist notwendig, vor allem zu sagen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Privatdrucke in das einfügen, was ich als Anthroposophie ausarbeitete.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen der Anthroposophie vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit verfolgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schriften tun. In ihnen setzte ich mich auch mit alle dem auseinander, was an Erkenntnisstreben in der Zeit vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in «geistigem Schauen» immer mehr gestaltete, was zum Gebäude der Anthroposophie - allerdings in vieler Hinsicht in unvollkommener Art -wurde.
Neben diese Forderung, die «Anthroposophie» aufzubauen und dabei nur dem zu dienen, was sich ergab, wenn man Mitteilungen aus der Geist-Welt der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Mitgliedschaft heraus als Seelenbedürfnis, als Geistessehnsucht sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die Evangelien und den Schrift-Inhalt der Bibel überhaupt in dem Lichte dargestellt zu hören, das sich als das anthroposophische ergeben hatte. Man wollte in Kursenüber diese der Menschheit gegebenen Offenbarungen hören.
Indem interne Vortragskurse im Sinne dieser Forderung gehalten wurden, kam dazu noch ein anderes. Bei diesen Vorträgen waren nur Mitglieder. Sie waren mit den Anfangs-Mitteilungen aus Anthroposophie bekannt. Man konnte zu ihnen eben so sprechen, wie zu Vorgeschrittenen auf dem Gebiete der Anthroposophie. Die Haltung dieser internen Vorträge war eine solche, wie sie eben in Schriften nicht sein konnte, die ganz für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Ich durfte in internen Kreisen in einer Art über Dinge sprechen, die ich für die öffentliche Darstellung, wenn sie für sie von Anfang an bestimmt gewesen wären, hätte anders gestalten müssen.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlichen und den privaten Schriften, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir rang und arbeitete; in den Privatdrucken ringt und arbeitet die Gesellschaft mit. Ich höre auf die Schwingungen im Seelenleben der Mitgliedschaft, und in meinem lebendigen Drinnenleben in dem, was ich da höre, entsteht die Haltung der Vorträge.
Es ist nirgends auch nur in geringstem Maße etwas gesagt, was nicht reinstes Ergebnis der sich aufbauenden Anthroposophie wäre. Von irgend einer Konzession an Vorurteile oder Vorempfindungen der Mitgliedschaft kann nicht die Rede sein. Wer diese Privatdrucke liest, kann sie im vollsten Sinne eben als das nehmen, was Anthroposophie zu sagen hat. Deshalb konnte ja auch ohne Bedenken, als die Anklagen nach dieser Richtung zu drängend wurden, von der Einrichtung abgegangen werden, diese Drucke nur im Kreise der Mitgliedschaft zu verbreiten. Es wird eben nur hingenommen werden müssen, daß in den von mir nicht nachgesehenen Vorlagen sich Fehlerhaftes findet.
Ein Urteil über den Inhalt eines solchen Privatdruckeswird ja allerdings nur demjenigen zugestanden werden können, der kennt, was als Urteils-Voraussetzung angenommen wird. Und das ist für die allermeisten dieser Drucke mindestens die anthroposophische Erkenntnis des Menschen, des Kosmos, insofern sein Wesen in der Anthroposophie dargestellt wird, und dessen, was als «anthroposophische Geschichte» in den Mitteilungen ausder Geist-Welt sich findet.

Proloog.

Wird Holzboog auch Alptraume bekommen als ihm klar wird wieviel Offenbarungscharacter die ganze Anthroposophie nach 1900 innehat? Und das sein Verlag die Bruecke schlagen sollte zwischen diesen Prophet Steiner und die akademische Welt? Wird sein Verlag nachher noch ernst genommen werden in die Akademikerwelt wo mann schon Alptraume bekommt wenn sie die Worte Karma und Hellsehen vernehmen? Bin richtich gespannt :)
Von cheese curve am Montag, 6. April 2015 um 23:47:00 MESZ unter Egoisten eingestellt.

suche den 7 Unterschiede.


von Christian Clement

Liebe Egoistinnen und Egoisten. Gewisse Reaktionen anthroposophischer Hardliner auf meine Tätigkeit hier im Blog lassen es ratsam erscheinen, dass ich mich in meiner Funktion als Herausgeber der SKA aus der offenen Teilnahme zurückziehe. Als Wort des Abschieds möchte ich allen Lesern (und allen eifrigen Sammlern!) meiner Bemerkungen in diesem Forum folgende Überlegungen über den Unterschied zwischen einer öffentlichen Äußerung und einer Veröffentlichung mit auf den Weg geben:
* * *
"Es liegen aus meinem Wirken für eine textkritische Erschließung der Anthroposophie zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, die Bände der Kritischen Ausgabe (SKA) und eine Reihe akademischer Aufsätze; und zwei­tens eine große Reihe von Äußerungen, die ich in Blog-Gesprächen, auf facebook und in Internetforen gemacht habe. Es sind dies Äußerungen, die in diesen Kontexten spontan und mehr oder weniger gut gemacht wor­den sind und in der Regel nicht korrigiert werden konnten.

Es wäre zu wünschen, dass diese spontanen und unredigierten Gesprächsbeiträge auch als solche aufgenommen und bewertet würden und dass eine öffentliche Äußerung nicht wie ein Satz aus einer Veröffentlichung behandelt würde. Leider ist dies nicht der Fall. Eine Reihe von Kritikern meiner Arbeit stellen immer wieder und teilweise exzessiv Gesprächsbeiträge von mir in ihre Online-Foren und erwecken den Eindruck, als ob es sich dabei um repräsentative Äußerungen des Herausgebers der SKA oder gar um "die Position der SKA" handle.
Hier, bei den „Egoisten“, scheint mir der rechte Ort zu sein, auf diese Unterscheidung einmalhinzuweisen und klarzustellen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Internet-Gespräche in das einfügen, was ich als meine Arbeit für das Gedeihen der Steinerforschung betrachte.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen eines textkritischen und wissenschaftlichen Umgangs mit der Anthroposophle vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit ver­folgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schrif­ten tun. In ihnen setze ich mich mit Rudolf Steiner und seinen Texten wohlbedacht auseinander, und auch mit alle dem, was für die Kontextualisierung dieser Schriften im Erkenntnisstreben des Abendlandes vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in meiner textkritischen Arbeit und meinem Verständnisbestreben immer mehr gestaltete - allerdings in vieler Hinsicht in unvoll­kommener Art - zum methodischen Ansatz eines „ideogenetischen“ bzw. bewusstseinsphilosophischen Verständnisses der Anthroposophie (der natürlich nur ein Deutungsansatz unter anderen sein kann und will und bestehende Lesarten Steiners nicht ersetzen sondern ergänzen will).
Neben diese Forderung, der anthroposophischen Textkritik mittels der SKA eine Grundlage zu geben, und da­bei nur dem zu dienen, was sich ergiebt, wenn man die Mitteilungen Rudolf Steiners der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Anthroposophenschaft heraus als Kritik, als Infragestellung des Projekts "Kritische Ausgabe" sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die SKA und ihren Wert für die allgemeine Kultur und die Steinerforschung gar nicht zu beachten und sich ausschließlich auf die Einleitungen und Kommentare des Herausgebers zu werfen; ja, in diesen überhaupt nur auf die vielleicht fehlerhaften Aussagen und auf die ganz wenigen Sätze einzugehen, in denen die vom Herausgeber vertretene Steinerdeutung zum Ausdruck kommt. Man wollte Offenbarungen über die „Intentionen“ und „Absichten“ des Herausgebers hören, seine vermeintliche Verstrickung anthroposophiefeindliche Kreise nachweisen. Diesem Bedürfnis nach Aufklärung über die okkulten Hintergründe des Herausgebers der SKA versuchte ich, soweit das ging und sinnvoll erschien, in meinen Internet-Beiträgen nachzukommen and dabei die Bedeutung des textkritischen Umgangs mit Steiner als eine Notwendigkeit erscheinen zu lassen, die ganz unabhängig von meiner Person und meinen Anschauungen ist.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlich vorliegenden SKA-Bänden und akademischen Aufsätzen einerseits, und in den Internet-Gesprächen anderseits, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir ringt und arbeitet und als ein Ausdruck zeitgemäßen kritischen Umgangs mit Anthroposophie (um mit Kant zu sprechen) "für das ganze Publikum der Leserwelt" bestimmt ist. In den Internet-Gesprächen rang und arbeitete die Anthroposophische Bewegung mit mir und sich selbst. Dieses Ringen ist für die Öffentlichkeit nur von bedingtem Interesse und trägt zur allgemeinen Aufklärung über die Bedeutung der Texte Rudolf Steiners nichts Wesentliches bei.
Wer meine Internet-Gespräche liest, kann sie im vollsten Sinne als Ausdruck dessen nehmen, was der Herausgeber der SKA als Privatperson ist. Es wird nur eben hingenommen werden müssen, daß es sich hier um spontane Äußerungen im Kontext des situationsgebundenen Gesprächs handelt, nicht um einen repräsentativen Ausdruck jener Steiner-Deutung des Herausgebers der SKA, die er in seinen Veröffentlichungen vor der Welt vertritt.
Ein Urteil über diese Internet-Gespräche kann jedermann sich bilden, wie er mag; es handelt sich ja um Äußerungen ohne jeden akademischen Anspruch, welche nichts mit der Art und Weise der textkritischen Arbeit zu tun hat, die in den SKA-Bänden vorgelegt wird. Ein Urteil über diese textkritische Arbeit selbst hingegen sowie die Berechtigung zu einer öffentlichen Bewertung derselben wird aber nur demjenigen zugestanden werden können, der diese Text zumindest selbst gelesen hat."


* * *


siehe auch...

Montag, 6. April 2015

…das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha…der Steiner des Anstosses bei SKA Foerderer

 Rudolf Steiner am Wendepunkt seiner Biographie in der Zeit zwischen den sogenannten juengeren und den alteren Steiner.





«In der Zeit, in der ich die dem Wort-Inhalt nach Späterem so widersprechenden Aussprüche über das Christentum tat, war es auch, daß dessen wahrer Inhalt in mir begann, keimhaft vor meiner Seele als innere Erkenntnis-Erscheinung sich zu entfalten. Um die Wende des Jahrhunderts wurde der Keim immer mehr entfaltet. Vor dieser Jahrhundertwende stand die geschilderte Prüfung der Seele. Auf das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha in innerster ernstester Erkenntnis-Feier kam es bei meiner Seelen-Entwickelung an.» (Rudolf Steiner: Mein Lebensgang. GA 28. Kapitel XXVI. Seite 366.)
ganzes Kapittel siehe ganz unten


Ueber Hadesfahrt und Damaskuserlebnis Steiners ein sehr empfehlenswert naechstes Buch:

September 1900. Das "Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha" im Lebensgang Rudolf Steiners - Malte Diekmann

Bevor Rudolf Steiner sein Wirken als großer Geisteslehrer unserer Zeit beginnen konnte, mußte er in innerster geistiger Anteilnahme vor dem Mysterium von Tod und Auferstehung Christi zur Zeitenwende gestanden haben. Umstände und Hintergründe der Christus-Begegnung sind Thema dieser Schrift. Erstmals wird darin auch eine genauere zeitliche Einordnung gegeben - ein wichtiger Baustein für das Verständnis der inneren Entwicklung und der Lebensaufgabe Rudolf Steiners.



XXVIWerke - GA 28 Mein Lebensgang#G028-1983-SE363  Mein Lebensgang#TIXXVI.#TXIn Widerspruch mit den Darstellungen, die ich später vom Christentum gegeben habe, scheinen einzelne Be­hauptungen zu stehen, die ich damals niedergeschrieben und in Vorträgen ausgesprochen habe. Dabei kommt das Folgende in Betracht. Ich hatte, wenn ich in dieser Zeit das Wort «Christentum» schrieb, die Jenseitslehre im Sinne, die in den christlichen Bekenntnissen wirkte. Aller Inhalt des religiösen Erlebens verwies auf eine Geistwelt, die für den Menschen in der Entfaltung seiner Geistes­kräfte nicht zu erreichen sein soll. Was Religion zu sagen habe, was sie als sittliche Gebote zu geben habe, stammt aus Offenbarungen, die von außen zum Menschen kom­men. Dagegen wendete sich meine Geistanschauung, die die Geistwelt genau wie die sinnenfällige im Wahrnehrn­beten am Menschen und in der Natur erleben wollte. Dagegen wendete sich auch mein ethischer Individualis­mus, der das sittliche Leben nicht von außen durch Ge­bote gehalten, sondern aus der Entfaltung des seelisch-geistigen Menschenwesens, in dem das Göttliche lebt, hervorgehen lassen wollte.Was damals im Anschauen des Christentums in mei­ner Seele vorging, war eine starke Prüfung für mich. Die Zeit von meinem Abschiede von der Weimarer Arbeit bis zu der Ausarbeitung meines Buches: «Das Christenturn als mystische Tatsache» ist von dieser Prüfung ausgefüllt. Solche Prüfungen sind die vom Schicksal (Karma) gegebenen Widerstände, die die geistige Ent­wickelung zu überwinden hat.Ich sah in dem Denken, das aus der Naturerkenntnis folgen kann - aber damals nicht folgte - die Grundlage, auf der die Menschen die Einsicht in die Geistwelt er­langen konnten. Ich betonte deshalb scharf die Erkennt­nis der Naturgrundlage, die zur Geist-Erkenntnis führen muß. Für denjenigen, der nicht wie ich erlebend in der Geistwelt steht, bedeutet ein solches Sich-Versenken in eine Denkrichtung eine bloße Gedankenbetätigung. Für den, der die Geist-Welt erlebt, bedeutet sie etwas wesentlich anderes. Er wird in die Nähe von Wesen in der Geist-Welt gebracht, die eine solche Denkrichtung zur allein herrschenden machen wollen. Da ist Einseitigkeit in der Erkenntnis nicht bloß der Anlaß zu abstrakter Verir­rung; da ist geist4ebendiger Verkehr mit Wesen, was in der Menschenwelt Irrtum ist. Von ahrimanischen Wesen­heiten habe ich später gesprochen, wenn ich in diese Richtung weisen wollte. Für sie ist absolute Wahrheit, daß die Welt Maschine sein müsse. Sie leben in einer Welt, die an die sinnenfällige unmittelbar angrenzt.Mit meinen eigenen Ideen bin ich keinen Augenblick dieser Welt verfallen. Auch nicht im Unbewußten. Denn ich wachte sorgfältig darüber, daß sich all mein Erken­nen im besonnenen Bewußtsein vollzog. Um so bewuß­ter war auch mein innerer Kampf gegen die dämoni­schen Mächte, die nicht aus der Naturerkenntnis Geist-Anschauung, sondern mechanistisch - materialistische Denkart werden lassen wollten.Der nach geistiger Erkenntnis Suchende muß diese Welten erleben; bei ihm genügt nicht ein bloßes theo­retisches Denken darüber. Ich mußte mir damals meine Geistanschauung in inneren Stürmen retten. Diese Stürme standen hinter meinem äußeren Erleben. Ich konnte in dieser Prüfungszeit nur weiter kommen, wenn ich mit meiner Geist-Anschauung die Entwickelung des Christentums mir vor die Seele rückte. Das hat zu der Erkenntnis geführt, die in dem Buche «Das Christen­tum als mystische Tatsache» zum Ausdrucke kam. Vor­her deutete ich immer auf einen christlichen Inhalt, der in den vorhandenen Bekenntnissen lebte. Das tat ja auch Nietzsche.An einer früheren Stelle dieses Lebensganges (S.126 ff) schildere ich ein Gespräch über Christus, das ich mit dem gelehrten Cisterzienser und Professor an der katholisch-theologischen Fakultät in Wien gehabt habe. Skeptischer Stimmung stand ich gegenüber. Ich fand das Christen­tum, das ich suchen mußte, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich mußte mich, nachdem die Prüfungs­zeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.An meiner Stellung zum Christentum wird voll an­schaulich, wie ich in der Geisteswissenschaft gar nichts auf dem Wege gesucht und gefunden habe, den manche Menschen mir zuschreiben. Die stellen die Sache so hin, als ob ich aus alten Überlieferungen die Geist-Erkenntnis zusammengestellt hätte. Gnostische und andere Lehren hätte ich verarbeitet. Was im «Christentum als mystische Tatsache» an Geist-Erkenntnis gewonnen ist, das ist aus der Geistwelt selbst unmittelbar herausgeholt. Erst um Zuhörern beim Vortrag, Lesern des Buches den Einklang des geistig Erschauten mit den historischen Überlieferun­gen zu zeigen, nahm ich diese vor und fügte sie dem Inhalte ein. Aber nichts, was in diesen Dokumenten steht, habe ich diesem Inhalte eingefügt, wenn ich es nicht erst im Geiste vor mir gehabt habe.

In der Zeit, in der ich die dem Wort-Inhalt nach Spä­terem so widersprechenden Aussprüche über das Christentum tat, war es auch, daß dessen wahrer Inhalt in mir begann keimhaft vor meiner Seele als innere Erkenntnis-Erscheinung sich zu entfalten. Um die Wende des Jahrhunderts wurde der Keim immer mehr entfaltet. Vor dieser Jahrhundertwende stand die geschilderte Prü­fung der Seele. Auf das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha in innerster ernstester Erkenntnis-Feier kam es bei meiner Seelen-Entwicke­lung an.