21-3-17 in an anthro fb group i wrote next:
David Wood. I have to tell you about an understandingproblem i have.
SKA describes anthroposophy. It describes the body with flesh blood and bones. About legs arms head brain and even heart aso. But the heart is not pulsating its dead.
All the fysic is excellent described. Also how beautifull the teeth are.
But its a dead body without life, soul and spirit.
Dont you feel the emptyness. Does it not hurt you?
Antroposofia is a living being. Describing her without the center the living pulsating heart its only a shadow or mirror of anthroposophy.
SKA is as the description of a painting. But not the painter and his motives making this image but only describing the paint and pencil and the underground is exactly described. Textcritic
Or.
The greek academic who knows only greeche goes translating a book of Pythagoras out of greek in another language. But he understands not at all mathematic.
This does SKA.
How is it possible to be enthousiastic about SKA describing a dead body and missing the essential pulsating heart of a living being?
Anatoms must be there but what they tell is about dead not life.
15-11.2016
http://www.steinerkritischeausgabe.com/single-post/2016/10/29/Die-Entwicklung-der-steinerschen-Sch%C3%B6pfungsvorstellung-1884-1910---Teil-I
14-10-2016
Christian Clement über Christian Clement:
“… Drei Bände in drei Jahren veröffentlicht, der vierte im Entwurf fertig für 2016, der fünfte im Zeitplan für 2017 (mit Vorwort von Wouter Hanegraaff). An den restlichen drei Bänden arbeiten fähige Mitarbeiter an der Sorbonne, der Johns Hopkins University und der Alanus Hochschule. – Der anthroposophische Affenaufstand hat sich weitgehend gelegt, es gibt eine sachliche Debatte um meine Steinerdeutung, es werden regelmäßig Kolloquien zur Edition abgehalten – und Helmut Zanders Kritiken werden, seit er sich selbst zum Erzoberlenker der Steinerforschung ernannt und öffentlich vorgeschlagen hat, mir das Projekt aus der Hand zu nehmen, selbst von seinem bisherigen Sprachrohr NZZ offenbar nicht mehr abgedruckt …”
https://egoistenblog.blogspot.nl/2016/01/rudolf-steiners-geheimwissenschaft-im.html
9-6-2016David Wood. I have to tell you about an understandingproblem i have.
SKA describes anthroposophy. It describes the body with flesh blood and bones. About legs arms head brain and even heart aso. But the heart is not pulsating its dead.
All the fysic is excellent described. Also how beautifull the teeth are.
But its a dead body without life, soul and spirit.
Dont you feel the emptyness. Does it not hurt you?
Antroposofia is a living being. Describing her without the center the living pulsating heart its only a shadow or mirror of anthroposophy.
SKA is as the description of a painting. But not the painter and his motives making this image but only describing the paint and pencil and the underground is exactly described. Textcritic
Or.
The greek academic who knows only greeche goes translating a book of Pythagoras out of greek in another language. But he understands not at all mathematic.
This does SKA.
How is it possible to be enthousiastic about SKA describing a dead body and missing the essential pulsating heart of a living being?
Anatoms must be there but what they tell is about dead not life.
15-11.2016
http://www.steinerkritischeausgabe.com/single-post/2016/10/29/Die-Entwicklung-der-steinerschen-Sch%C3%B6pfungsvorstellung-1884-1910---Teil-I
14-10-2016
Christian Clement über Christian Clement:
“… Drei Bände in drei Jahren veröffentlicht, der vierte im Entwurf fertig für 2016, der fünfte im Zeitplan für 2017 (mit Vorwort von Wouter Hanegraaff). An den restlichen drei Bänden arbeiten fähige Mitarbeiter an der Sorbonne, der Johns Hopkins University und der Alanus Hochschule. – Der anthroposophische Affenaufstand hat sich weitgehend gelegt, es gibt eine sachliche Debatte um meine Steinerdeutung, es werden regelmäßig Kolloquien zur Edition abgehalten – und Helmut Zanders Kritiken werden, seit er sich selbst zum Erzoberlenker der Steinerforschung ernannt und öffentlich vorgeschlagen hat, mir das Projekt aus der Hand zu nehmen, selbst von seinem bisherigen Sprachrohr NZZ offenbar nicht mehr abgedruckt …”
https://egoistenblog.blogspot.nl/2016/01/rudolf-steiners-geheimwissenschaft-im.html
„Die geistige Welt – Realität oder Metapher?“ Zum Kolloquium der Akanthos-Akademie in Stuttgart
„Eine Steiner-Scholastik, die nur repetiert“
Roland Tüscher schreibt in seinem umfangreichen Bericht [in Nr. 10/2016] aus dem oben genannten Kolloquium über den Beitrag von Lorenzo Ravagli, dass dieser darauf aufmerksam machte, dass Rudolf Steiner für seine Geistesforschung „technische Begriffe“ gebildet habe, Imagination, Inspiration, Intuition, welche Ravagli „differenziert aus beobachtendem Denken entwickelte“. Wie Tüscher weiter berichtet, sah Christian Clement im Beitrag Ravaglis „eine Steiner-Scholastik, die nur repetiert“. Der Vorwurf des Repetierens an die Adresse Ravaglis scheint mir in diesem Kontext ebenso wenig sinnvoll, wie der Vorwurf an die Adresse eines Biologen, der sich in seinem in Nature veröffentlichten Forschungsartikel auf einen anderen Biologen, und insbesondere auf seine Methoden, bezieht, dass jener diesen bloss repetiere. Es ist eine selbstverständliche Eigenschaft der Naturwissenschaft, dass die künftige Forschung auf vergangener Forschung aufbaut. Ein derartiger Vorwurf zeugt von dem grundlegenden Missver
ständnis, das Clement Rudolf Steiner entgegenbringt. Clement betrachtet Steiner als einen spekulativen Denker, und kann nicht begreifen, dass Steiner in einer „völlig anderen Liga spielt“. Ich habe bereits früher in „Ein Nachrichtenblatt“ [Nr. 22, 22. November 2015] dargelegt, dass, während man die Philosophie und, allgemeiner, die Geisteswissenschaften (im heutigen akademischen Sinne) als Produkte der Betätigung der Verstandes- oder Gemütsseele, die Naturwissenschaft als Produkt der Betätigung der Bewusstseinsseele, man die Forschungsresultate Rudolf Steiners als Produkt im Falle der Imagination des Geistselbst, im Falle der Inspiration des Lebensgeistes und im Falle der Intuition (im technischen, Steinerschen Sinne) als Produkt des Geistesmenschen betrachten muss. Die Verwendung der Steinerschen Forschungsmethoden der Imagination, Inspiration und Intuition um bestimmte Forschungsergebnisse zu erlangen, bedeutet ebenso wenig eine blosse Repetition, wie die Verwendung der GWAS (Genomweite Assoziationsstudie) für die Erforschung der genetischen Grundlagen einer bis jetzt in dieser Hinsicht unerforschten Krankheit eine blosse Repetition dieser Forschungsmethode bedeutet. Dem kann man entgegenhalten, dass die heutigen Anthroposophen von den Steinerschen Forschungsmethoden (im besten Fall) bloss reden, sie aber nicht für die neue Forschung verwenden, dass sie Steinersche Forschungsresultate bloss repetieren und keine neuen vorzuweisen haben. Dieser Vorwurf ist berechtigt. Wir brauchen selbstverständlich Geistesforscher, die nicht nur von Rudolf Steiners Forschungsergebnissen reden können, sie wiederholend (repetierend), sondern fähig sind, nicht nur sie zu replizieren (also sie eigenständig zu bestätigen), sondern auch über diese hinaus zu gehen, neue Phänomene oder gar Bereiche mittels Steinerschen Forschungsmethoden der Imagination, Inspiration und Intuition zu erforschen. Es ist eine schmerzliche Schwäche der heutigen Anthroposophie, dass wir solche Forscher (praktisch) nicht haben. Es gibt aber auch gute Gründe dafür. Die habe ich ausführlich im 2. Band meines Buches „Rudolf Steiners Geisteswissenschaft: Mythisches Denken oder Wissenschaft?“ (auf welches die Teilnehmer des Kolloquium – wie es scheint – keinen Bezug genommen haben) ausführlich dargelegt. Kurz zusammengefasst: das Problem liegt darin, dass die übersinnliche Geistesforschung viel anspruchsvoller als die Naturforschung ist: der Geistesforscher muss auf der Höhe eines Buddhas stehen, um den Einblick in die höchsten Gebiete der geistigen Welt erlangen zu können (vgl. GA10, Ende Abschnitt „Leben und Tod. Der grosse Hüter der Schwelle“). Kein Naturwissenschaftler muss einem solchen Anspruch genügen, selbst wenn er/sie Nobelpreisträger ist. Im Allgemeinen finde ich Diskussionen mit Christian Clement und ihm ähnlichen akademischen Wissenschaftlern im Grunde eine Zeitverschwendung, welche die Kräfte und die Zeit, welche für übersinnliche Forschung bzw. für die Bemühungen, die Fähigkeiten für eine solche Forschung zu erlangen aufgewendet werden sollten, raubt. Herr Clement muss man als eine Art gegenwärtiger Ferdinand Reinecke des achten Bildes des vierten Mysteriendramas („Der Seele Erwachen“) betrachten: er ist offensichtlich von einem Wesen inspiriert, dessen Wirklichkeit er bestreitet, und kann leider dank dieser Inspiration Verwirrung und Unheil stiften. Ich finde es unverständlich, dass die anthroposophischen Teilnehmer des Kolloquiums dies nicht klar erkannt und zum Ausdruck gebracht haben. Um die Versuche Ahrimans erfolgreich zu überwinden, braucht man selbstverständlich Geistesklarheit und sachliche Argumente, wie – paradigmatisch – Maria im elften Bild des zweiten Mysteriendramas. Es ist auch zu betonen, dass, um Rudolf Steiner nach aussen wirksam verteidigen zu können, absurde Behauptungen (z. B. Rudolf Steiner habe die geistige Welt bloss metaphorisch bzw. allegorisch verstanden) als solche eindeutig bezeichnet werden müssen. Nur, Ahriman in der genannten elften Szene des 2. Dramas hatte Ehrlichkeit genug, um, mit Marias Argumenten konfrontiert, einfach zu verschwinden. Ich vermute aber, dass Herr Clement, selbst wenn er mit ähnlich schlagenden Argumenten konfrontiert würde, sich nicht geschlagen geben, sondern tausende Wege versuchen würde um die Argumente nicht zu widerlegen, sondern ihnen auszuweichen. Deshalb erachte ich Diskussionen mit ihm und ihm ähnlich veranlagten Intellektuellen als zwecklos. Dr. Marek B. Majorek
* I N I T I A T I V E E N T W I C K L U N G S R I C H T U N G A N T H R O P O S O P H I E Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder und Freunde
ein.nachrichtenblatt@startmail.com 3 Nr. 11, 22. Mai 2016
§8 der Statuten der Gesellschaft – Die ‹SKA› und die Aktualität einer ursprünglichen Intention
Freie Hochschule: «Keine Diskussion»
rt. - In der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft wurde durch Rudolf Steiner eine neue Wissenschaft mit einer ebenso neuen wissenschaftlichen Kompetenz ausgebildet und gepflegt, dies sodann in den Statuten der Anthroposophischen Gesellschaft zum Ausdruck gebracht (§8): Gegenüber Urteilen nicht kompetenter
Dritter kam darin die Haltung zum Ausdruck, dass man sich mit diesen inhaltlich nicht einlässt – (weil es gar nicht möglich ist, das ist selbsterklärend).
Christian Clement, der Herausgeber der ‹Steiner Kritische Ausgabe› (SKA), hat mehrfach und auch wieder am 23. April in Stuttgart deutlich gemacht, dass er in der Sache der Anthroposophie, der neuen Wissenschaft die Rudolf Steiner begründete, nicht kompetent ist. Die Frage seiner anthroposophisch-geisteswissenschaftlichen Kompetenz ist damit geklärt, jede Diskussion mit ihm ist vom Gesichtspunkt dieser Kompetenz durch ihn selbst von vornherein beendet, weil nie begonnen.
Damit liegt zusätzlich der einfache Tatbestand vor, dass auf dieser nicht kompetenten Basis innerhalb der ‹SKA› Werke Rudolf Steiners herausgegeben werden.
Eine Herausgabe der Werke Rudolf Steiners auf nicht kompetenter Basis käme für die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft nicht in Frage, auch heute nicht, wenn sie für die Herausgabe noch verantwortlich wäre oder eine unter den gegenwärtigen Umständen zu aktualisierende Verantwortung wieder in Betracht ziehen würde (Statuten §8). Derzeit ist sie ja für die öffentliche Vertretung ihres eigenen Geistesgutes auf dem Gebiet der Herausgabe nicht verantwortlich.
Dass der Rudolf Steiner Verlag sich für eine nicht kompetenz-basierte Werkherausgabe einsetzt, ist wenigstens schwer verständlich. Der Verlag muss sich den Vorwurf seiner diesbezüglichen Gegnerschaft gegen Rudolf Steiner daher zumindest nüchtern anhören. Ausräumen kann er ihn sachlich auf der gekennzeichneten Ebene nicht, denn er kann nicht die Selbsteinschätzung des Herausgebers der ‹SKA› relativieren.
Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft steht daher in einem sachlichen Widerspruch zum Rudolf Steiner Verlag: Sie kann eine nicht kompetenz-basierte Werkherausgabe im Sinne ihres ursprünglichen und eigentlichen Selbstverständnisses nicht vertreten. Eine Gegnerschaft, wie sie in der nicht kompetenz-basierten Werkherausgabe zum Ausdruck kommt, ebenfalls nicht.
Man könnte leicht die hier gemachten Äusserungen in andere Zusammenhänge stellen und damit verfremden. Daher soll nochmals der Gesichtspunkt, um den es geht, klar benannt werden. Es geht hier nicht um die inhaltlichen Beiträge Christian Clements in seinen Vorworten zur ‹SKA›. Es geht hier lediglich um seine Selbstaussage bezüglich der eigenen Kompetenz. Von akademisch- philologisch- philosophischen Überlegungen ist hier nicht die Rede.
Es ist m.E. Christian Clement hoch anzurechnen, dass er diese Selbsteinschätzung offen deklariert. Erstaunlich jedoch mutet es an, wenn von Seiten bestimmter Anthroposophen Anstrengungen unternommen werden, die Selbstaussage Clements zu widerlegen, indem sie in dessen Vorworten zur ‹SKA› Belege für seine geisteswissenschaftliche Kompetenz suchen (die er selber, wie gesagt, bestreitet).
Dies würde zuletzt darauf hinauslaufen, dass Clement eine fachlich-sachlich-anthroposophische Urteils-Kompetenz von anthroposophischer Seite zugesprochen würde, er diese bei sich selber jedoch noch nicht einmal bemerkt hätte. Oder man würde von anthroposophischer Seite in Betracht ziehen, dass die Selbsteinschätzung Christian Clements, diejenige der fehlenden eigenen Kompetenz, anzuzweifeln sei.
Anders läge die ganze Sache, wenn Christian Clement sich für irgendeinen Bereich der Anthroposophie als kompetent erklärt hätte. So liegt sie jedoch nicht.
Rudolf Steiner in §8 der Statuten: «Es wird niemand für die Schriften [der Freien Hochschule] ein kompetentes Urteil zugestanden, der nicht die von dieser Schule geltend gemachte Vor-Erkenntnis durch sie oder auf eine von ihr selbst als gleichbedeutend anerkannte Weise erworben hat. Andere Beurteilungen werden insofern abgelehnt, als die Verfasser der entsprechenden Schriften sich in keine Diskussion über dieselben einlassen.»
Die Diskussion mit Christian Clement im Rahmen der anthroposophischen Kompetenz – ursprünglich vertreten durch die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft – ist überflüssig. Dies bestätigt seine Selbsteinschätzung, die eine andere Beurteilung (Kompetenz) zugrunde legt.
I N I T I A T I V E E N T W I C K L U N G S R I C H T U N G A N T H R O P O S O P H I E Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder und Freunde
ein.nachrichtenblatt@startmail.com 4 Nr. 11, 22. Mai 2016
Das
Kolloquium vom 23. April 2016, veranstaltet von der Akanthos-Akademie
Stuttgart war in seiner Intention äusserst verdienstvoll, der erarbeitete
Gehalt vielversprechend und sein Ergebnis vorläufig.
Die
Redner auf dem Kolloquium waren: Prof. Dr. Christian Clement, Prof. Dr.
Christoph Hueck, Prof. Dr. Dr. Wolf-Ulrich Klünker, Frank Linde, Lorenzo
Ravagli, Dr. Renatus Ziegler.
Einleitung:
SKA – Zur Vorgeschichte
Der
Professor für German Studies an der Brigham Young Universität
Utah/US, Christian Clement hat 2013 mit der Herausgabe einer
kritischen Edition von Schriften Rudolf Steiners (SKA) begonnen. Diese Edition
stiess von Anfang auf Missverständnisse, da mindestens vier Interessengebiete in
buntester Mischung durcheinandergeworfen wurden: 1. Die Intention einer
philologischen und kritischen Untersuchung. – 2. Die akademische
Deutungsgrundlage in der Lesart von Christian Clement. – 3. Die
Erkenntniswissenschaft, inklusive Rudolf Steiners Beitrag zu dieser. – 4. Die
Repräsentanz der Anthroposophie durch die Form der Herausgabe von Rudolf
Steiners Werk.
Seitens
einiger Anthroposophen entstanden Missverständnisse dadurch, dass die SKA im
Rudolf Steiner Verlag beworben wurde, durch diesen in
Vertriebskooperation mit Clements Verlag (frommann-holzboog) erschien und damit
den Anschein einer durch die Herausgeber der Rudolf Steiner Gesamtausgabe
gleichsam autorisierten Ausgabe erweckte. Die Missverständnisse rührten teils
daher, dass die sachgemäss-adäquate Herausgabe von Rudolf Steiners Werken als
Aufgabe in den Statuten der Anthroposophischen Gesellschaft (Paragraph 8,
vgl. Ein Nachrichtenblatt, Nr.9/2016) vermerkt ist. Historisch bedingt,
und das wurde immer wieder vergessen, ging die Verantwortung für diese
Publikationen der Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien
Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum in Dornach jedoch längst an
den von ihr unabhängigen Rudolf Steiner Verlag über. – Das Anliegen einer
sachgemäss-adäquaten Herausgabe von Rudolf Steiners Werken im statutarischen
Sinne wurde durch Christian Clement nicht berührt, denn es liegt weder in seiner
Aufgabe noch in seiner Verantwortung; diese Aufgabe und Verantwortung sieht auch
der Rudolf Steiner Verlag nicht als seine Sache. Offenbar gibt es jedoch
innerhalb der Mitgliedschaft der Anthroposophischen Gesellschaft ein Interesse
daran, im statutarischen Sinne (oder im Sinne einer sachgemäss-adäquaten Form)
für Rudolf Steiner und sein Ansehen öffentlich einzutreten. – Die Intention
einer philologisch-kritischen Ausgabe wurde seitens von Anthroposophen unter der
angedeuteten Perspektive so missverstanden, dass die SKA eine Art autorisierte
Ausgabe sei, was nicht zutrifft. - Die Erkenntniswissenschaft mit dem Beitrag
Rudolf Steiners zu dieser und der akademische Deutungsanspruch von Christian
Clement waren Gegenstand des Kolloquiums und werden im nachfolgenden Bericht
behandelt.
Überblick
Das
Kolloquium stellte die Frage: «Die geistige Welt – Realität oder
Metapher?» Die eingeladenen Referenten sind für ihre sachbezogenen und dabei
durchaus unterschiedlichen Zugänge zur SKA hinreichend bekannt, sodass die
Erwartung aufkommen konnte, es werde nicht lediglich um individuelle Statements
gehen, sondern auch um Auseinandersetzung hinsichtlich der unterschiedlichen
Auffassungen und Beurteilungen von Sachthemen in und zur SKA.
Diese
Erwartung wurde fast auf der ganzen Linie enttäuscht. So wurden etwa die im
Vorfeld publizierten kritischen Untersuchungen Frank Lindes und Lorenzo Ravaglis
von Christian Clement kaum eines Wortes gewürdigt.
Auf
dem Kolloquium erhoben, das wurde deutlich, beide Standpunkte, der
anthroposophische und der akademische, den Anspruch Rudolf Steiner aus Rudolf
Steiner verstehen zu wollen. Hierzu war im Vorfeld das Verhältnis zwischen
Akademismus und Anthroposophie in deren je spezifischen
wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen nicht geklärt, aber auch als
gemeinsame Fragestellung nicht fokussiert, sodass das Kolloquium zu einem
lebhaft zwischen verschiedensten Grundannahmen fluktuierenden Gebilde wurde. Die
grundsätzliche Frage nach der erkenntniswissenschaftlichen Position des
Akademismus (Clementscher Prägung) einerseits und der Anthroposophie
andererseits und dem Verhältnis der beiden zueinander prägte jedoch untergründig
weite Teile des Kolloquiums und arbeitete sich nahe an die Oberfläche, sodass
eine Folgeveranstaltung wünschenswert wäre, welche diese Voraussetzungen, bzw.
deren Verhältnis klärt.
Meinungsvergleich
– ohne Wahrheit
Christian
Clement vertrat an diesem Kolloquium offen seine wissenschaftliche, aber
auch seine persönliche Grundhaltung gegenüber Rudolf Steiner. Eine seiner
Hauptaussagen war, wie bereits erwähnt: Rudolf Steiner aus Rudolf Steiner
selber heraus verstehen zu wollen. Ein Anliegen, das er überzeugend
vorbrachte. Die Art und Weise seiner Umsetzung charakterisierte er dabei
entschieden als: akademisch. Und den Akademismus vertrat er u.a. mit der
Aussage: es gehe nicht um Wahrheit und machte deutlich: in der
wissenschaftlichen Haltung des Akademismus gehe es darum, dass der eine Forscher
seine Meinung äussere, ein anderer Forscher ebenfalls seine (andere) Meinung
äussere, usw, dass diese Meinungen dann als Vorschläge zur Verfügung stehen
und es nicht um Wahrheit gehe, sondern um Weiterforschen an diesen
Vorschlägen, um Meinungsvergleich.
Wolf-Ulrich
Klünker – Stabübergabe der Wissenschaft an die Anthroposophie
Wolf-Ulrich
Klünker kennzeichnete zu Beginn das weiterentwickelte Denken als
prospektiv Wirklichkeit schaffend und vom Ich nicht zu trennen. Das Ich
(Subjekt) komme mit dem Objekt nah zusammen. – Die SKA deute das an.
Fast nur in diesem Zusammenhang nahm Klünker direkt und ausgesprochen Bezug
auf die SKA, sodass deren Verhältnis zum entwickelten Denken (Anthroposophie)
weitgehend unausgesprochen blieb. Er verortete sich sozusagen als
Vertreter der Auffassung von der Realität des Geistes, der den akademischen Wurf
der SKA im Sinne forschender Gesprächsbereitschaft und als Dialogbeitrag
würdigt. Fehler in der Darstellung, bzw. in der Darstellungsweise der SKA waren
für Klünker kein Thema. Der wissenschaftliche Disput dazu fand nicht statt,
jedenfalls nicht ausdrücklich. So leitete er seine Rede auch ein: er wolle
allgemein sprechen, nicht so sehr zur SKA. Das Motiv für dieses Vorgehen blieb
unausgesprochen.
Die
methodischen Unterschiede zwischen akademischer und anthroposophischer
Wissenschaft zeichnete Klünker dann unmissverständlich klar und
beherzt-entschieden. Die Anthroposophie sei geistesgeschichtlich nicht
isoliert, bei Rudolf Steiner bestehe kein Widerspruch zwischen Wissenschaft und
Geisteswissenschaft. Dieses Streben Rudolf Steiners sei nicht ganz verstanden
worden. Er machte auf den 2. Leitsatz aufmerksam, in welchem er eine
Stabübergabe der Wissenschaft an die Anthroposophie erblickt:
«Anthroposophie
vermittelt Erkenntnisse, die auf geistige Art gewonnen werden. Sie tut dies aber
nur deswegen, weil das tägliche Leben und die auf Sinneswahrnehmung und
Verstandestätigkeit gegründete Wissenschaft an eine Grenze des Lebensweges
führen, an der das seelische Menschendasein ersterben müßte, wenn es diese
Grenze nicht überschreiten könnte.»
Das
Ersterben des seelischen Lebens zeichnete Klünker sehr konkret anhand der
Überlegung, wie der moderne Wissenschaftsbegriff zu einem Begriff der Isolierung
des Ich gegenüber der Welt führt und dass die Verwirklichung dieser Überzeugung
einem im Phänomen des Autismus (auch seinen abgeschwächten Alltagsformen)
entgegentreten kann.
Künstliche
Trennung zwischen Geisteswissenschaft und Wissenschaft
Anthroposophie
sei daher eine objektive Weiterentwicklung der Wissenschaft, nicht etwas
Subjektives daneben. Klünker entwickelte diese Auffassung
erkenntniswissenschaftlich und wissenschaftshistorisch. Er ging so weit von
einer künstlichen Trennung zwischen Geisteswissenschaft (bzw. Esoterik) und
Wissenschaft im 19. Jahrhundert und von einem reduzierten Wissenschaftsbegriff
auch im 20. Jahrhundert zu sprechen.
Zugänge
zur erwähnten Weiterentwicklung des Denkens entfaltete Klünker dann in gewohnt
temporeicher und fundierter Art, stellte vorbereitende Zugänge zur
modern-anthroposophischen Denkentwicklung in der Geistesgeschichte dar
(Aristoteles, Johannes (Apokalypse), Johannes Scotus Eriugena, Albertus Magnus,
Thomas von Aquin, Hegel) und zeigte wo und wie Rudolf Steiners
geisteswissenschaftliche Technik sich als objektive Fortsetzung der
(akademischen) Wissenschaft versteht und wie sie im Individuum in ihrer freien
und eigenständigen Reproduktion ihre – so wesentliche wie notwendige –
Aktualität gewinnt.
Lorenzo
Ravagli – Das entwickelte Denken schafft Erscheinungs-bedingungen für die
eigenständige Geistwelt
Lorenzo
Ravagli ging in anderer Art ebenfalls direkt auf die aufgeworfene Frage nach
der Realität der Geistwelt zu. Er entwickelte den Begriff der Geistesforschung
hinsichtlich einer gegenüber dem Menschen unabhängigen, eigenständigen
Geistwelt. Rudolf Steiner habe technische Begriffe für diese Arbeitsweise des
Erkennens gebildet, - Imagination, Inspiration, Intuition, - welche Ravagli nun
differenziert aus beobachtendem Denken entwickelte. Er legte den Fokus auf die
Beschreibung und die Notwendigkeit der autonomen Betätigungsformen des Ich auf
jeder dieser Stufen und zeigte damit einen praktischen Zugang aus dem
gewöhnlichen in ein weiterentwickeltes Denken. Dieses würde sich in die Lage
versetzen, im imaginativen Denken Bedingungen zu schaffen (durch
selbsterzeugte Bildvorstellungen) in denen sich der Möglichkeit nach geistige
Wesen zum Ausdruck bringen können.
Christian
Clement sah in dem Beitrag Ravaglis eine Steiner-Scholastik, die nur
repetiert. Er sprach von einer Spaltung zwischen Auslegung und dem
wirklichen Denken der Anthroposophie [welches von ihm lediglich behauptend
vorausgesetzt wurde] und erblickte in Ravaglis Darstellung des
Gegenstandsbegriffes (der geistigen Tatsachen) einen Rückfall in den naiven
Standpunkt, wie ihn Steiner in der Philosophie der Freiheit doch
überwunden habe.
Ravagli
fragte, welchen Gegenstandsbegriff Clement denn hier zur Anwendung bringe –
worauf dieser nicht einging.
Christian
Clement – Verzicht auf den eigenen Vortrag
Christian
Clement eröffnete seinen Beitrag mit einer Überraschung: Der Verlag
(frommann-holzboog), habe verlauten lassen, der Titel seines Vortrags sei
nicht akademisch: Man gehe nicht auf die Kritik an Personen, sondern auf die
Kritik an der Sache – weswegen er, Clement, auf die geplante Vorgehensweise
verzichte. Eine Auseinandersetzung mit Ravagli und Linde zu deren Publikationen
kam jedoch auch in der Sache nicht zustande. Clement kommentiert die
Absage seines Vortrags mit der Bemerkung, er wolle nun sagen, was der Geist
ihm eingibt.
Zunächst
berichtete alsdann Clement offen, Rudolf Steiner sei für ihn
faszinierend, er sehe sich dabei in einer Zwitterstellung:
persönlich sei Steiner ihm sehr nah, sei einer seiner Meister –, er stehe
für ihn als solcher aber nicht höher als andere Meister, wie Aristoteles, Kant
usw. Biographisch habe ihm den Weg zur Anthroposophie das Verhalten vieler, bzw.
der meisten Anthroposophen verhindert, indem diese in Rudolf Steiner „den
Eingeweihten“ erblickten, den man nicht hinterfragt. Das habe auf ihn
abstossend gewirkt. Er könne sich in vielen Punkten als Anthroposoph sehen und
definiere sich selber als akademischen Steiner-Forscher. Seine
persönlich-biographische Absicht sei, einen Dialog zwischen Akademismus und
Anthroposophie zu ermöglichen. (Auf deren beiden Wissenschaftsauffassungen, und
die Frage nach deren Vermittelbarkeit, Identität usw. ging Clement nicht ein.) –
Lorenzo Ravagli bezeichnete die wissenschaftliche Haltung Clements als
methodologischen Agnostizismus, was letzterer wohl nicht bestätigte (das
Genauere dazu ist mir entfallen.)
In
der Aufnahme der SKA unter den Anthroposophen erlebt Clement die Haltung, er,
Clement, vertrete „die Steiner-Interpretation“. Er sagte von sich, er sei
in den Einleitungen zu den SKA-Bänden in die Interpretation gegangen, habe dabei
jedoch lediglich seine Meinung zum Ausdruck bringen wollen, habe sozusagen
„seinen Senf dazu gegeben“ und in diesem Vorgehen nichts
Problematisches gesehen.
Hingegen
schienen ihm, wie er erwähnte, die Anthroposophen nicht bereit zu sein, Steiner
genau so zu betrachten, wie man andere Denker, etwa Kant usw., betrachtet und er
fragte, ob das wirkliche Gespräch zwischen kompetenten Anthroposophen und
Akademikern nicht zustande komme, weil die Anthroposophen Steiner auf einer
höheren Warte sehen. Er fügte hinzu: würde er Klünker auf eine akademische
Konferenz einladen, so würde das nicht gehen, weil Klünker die Engel als
Realität sehe.
Weiter
stellte Clement die Frage: ist ein wirklicher Dialog möglich? Existieren
geistige Wesen? Um dann klarzustellen: er vertrete nicht seine [quasi objektive]
Position, sondern versuche subjektiv Steiner zu verstehen, wie jeder andere
Akademiker es mit seinem Forschungsgegenstand auch tue. Zum Beispiel der Begriff
der Imagination bei Rudolf Steiner: er erkläre nicht, wie Rudolf Steiner
es gemeint hat, sondern er erkläre seine, die clementsche, subjektive
Position.
Sein
Vorschlag beispielsweise für die Interpretation der Begriffe Imagination und
Inspiration bei Steiner sei: die imaginativen und inspirativen Erkenntnisse
repräsentieren etwas, nicht die Wirklichkeit. Er erlebe, es sei
eine skandalöse Anforderung an die Anthroposophen, zu fragen: ist die sinnliche
Welt nur da für unser Bewusstsein? Und zu sagen: die Wirklichkeit ist nur, wenn
erkannt wird – dies gelte aber auch noch nicht auf der Stufe der Imagination und
Inspiration. Erst auf der Stufe der Intuition sei der Gegenstand eins mit dem
Erkennenden.
Die
Frage: sind die Engel wirklich? sei mit Ja und mit Nein zu beantworten,
je nach Gesichtspunkt. Clement knüpfte daran nochmals die Frage, wie ein echter
Dialog zwischen Akademikern und Anthroposophen entstehen könne und konstatierte
demgegenüber inneranthroposophische Empfindlichkeiten. Aber auch
innerakademische Empfindlichkeiten. – Er, Clement, biete dazu eine
Deutung Steiners aus Sicht Steiners.
(An
dieser Stelle wurde deutlich, dass Clement „die Anthroposophen“ verallgemeinerte
und eine kompetent vertretene Anthroposophie von einer bloss angenommenen
Anthroposophie nicht unterscheiden konnte oder wollte – später, siehe unten,
konnte er dies.)
Auf
eine Teilnehmerfrage nach den konkreten akademischen Reaktionen auf die SKA
erwähnte Clement, dass es im Wesentlichen deren drei gegeben habe, von Helmut
Zander, Hartmut Traub und Ansgar Martins. Zander habe ihm
vorgeworfen, er sei mit seiner Darstellung zu nah an Steiner; Clement bestätigte
dies, er gehe von den Vorannahmen Steiners aus und fügte hinzu: aber ich kann
es rechtfertigen. – Martins bescheinige ihm eine Reform-Anthroposophie,
die Steiner vom Irrationalen gereinigt habe. Davon fühle er sich
geschmeichelt. – (Offenbar hat die gesamte akademische Welt für die SKA kein
Interesse. Lediglich unter denjenigen Akademikern, die sich ohnehin publizierend
mit der Anthroposophie beschäftigen, hatten gerade mal deren drei sich zu Wort
gemeldet hatten.)
Ein
weiterer Teilnehmer wies auf die Kritik, die Lorenzo Ravagli und Frank
Linde an der SKA vorgebracht haben und dass dazu keine Debatte stattfinde. –
Dem sei nicht so, antwortete Clement, denn Ravagli und Linde zeigten, wie
Steiner die Sache versteht, es sei keine akademische Debatte.
(Damit gab Clement indirekt das Mass vor, mit dem zu messen sei: der gewöhnliche
Akademismus; von einer in der Sache gegründeten Dialogbereitschaft mit
der Anthroposophie konnte an dieser Stelle keine Rede sein.)
Christian
Clement weiter: er greife niemanden an, er sei gar nicht beteiligt, Steiner
hingegen spreche von Gegnern, es gehe um Wertungen, um religiöse Gefühle –
das tue der Akademiker nicht. Steiner habe seinen Goethe präsentiert,
der durfte das – er jedoch, Clement, dürfe das nicht, das würden
Anthroposophen bei ihm kritisieren, dass er seinen Steiner präsentiere.
–
*
Im
Gesprächsteil ging es ebenfalls um das Verhältnis von anthroposophisch
und akademisch und an einer Stelle verdeutlichte Christian Clement u.a:
Binnenanthroposophisch sei: der Umgang mit angenommenen Wahrheiten. Er
fokussiere den akademischen Umgang, der bestehe in:
Meinungsvergleich.
Rudolf
Steiner aus Rudolf Steiner verstehen – ohne Anthroposophie
Zum
Abschluss empfahl Christian Clement, die Anthroposophen sollten die akademische
Methode schätzen und lieben, und jedem die Freiheit der wissenschaftlichen
Methode lassen. Weiter erklärte Clement, er wolle nicht Anthroposophie
betreiben, sondern die Anthroposophie dem Akademismus annähern, soweit er es mit
akademischen Mitteln könne. –
Frank
Linde – zu Fehlinterpretationen in der SKA
In
die direkte Bezugnahme zur SKA ging Frank Linde. Er entwickelte zunächst
anschaulich Anforderungen an die erkennende Tätigkeit bei Erarbeitung der drei
höheren Erkenntnisarten: Imagination, Inspiration und Intuition. Er machte
deutlich, wie das gewöhnliche Denken nicht für Wesens-Erkenntnis, für
Geist-Erkenntnis geeignet sei und welche Formen der Eigenaktivität demgegenüber
erforderlich seien. Daraus resultiere notwendig eine kontinuierliche und
aufbauende Arbeit, also ein eigentlicher Weg, ein Erkenntnis-Weg der zugleich
eine vollständige Umwandlung des menschlichen Wesens mit sich bringe. Die
Gesamtwesenheit des Menschen bleibe in ihrer Entwicklung von dieser
Denkentwicklung nicht ausgeschlossen.
Auf
dieser Grundlage brachte Frank Linde seine SKA-Analyse vor und stellte die
sachlich-inhaltlichen Fehler in Christian Clements Einleitung exemplarisch
dar.
Clement
zitiert Steiner: »Steiner … [habe sich] … durchaus bemüht, seinen Lesern
klarzumachen, dass die von ihm geschilderten imaginativen und inspirativen
Phänomene, als solche, nichts als ›Halluzinationen, Visionen und Illusionen‹
(SE, 251) sind, … «
Steiner
im Original: »Nun zunächst ganz äußerlich betrachtet besteht die ganze
imaginative Welt aus solchen Halluzinationen, Visionen und Illusionen.« (GA 12,
42)
Linde
kommentiert: «Steiner sagt hier aber nicht – und das ist der entscheidende
Punkt –, die imaginativen und inspirativen Phänomene »sind« »Halluzinationen,
Visionen und Illusionen«. Clement zitiert nicht sinnentsprechend. Er löst drei
Worte [„zunächst“, „äusserlich“, „solchen“, usw.] aus dem Satz heraus und
stellt eine Behauptung auf, die den Sinn der Aussage Steiners ins Gegenteil
verkehrt. Auch ist im Originaltext nicht von imaginativen und inspirativen
Phänomenen die Rede, sondern nur von imaginativen. … – Um die Tragweite dieses
Sachverhalts richtig beurteilen zu können, müssen wir verstehen, was im Zitat
das Wort »zunächst« bedeutet und was Steiner mit »solchen«
Halluzinationen wirklich meint. - (im Detail nachzulesen, s. Anmerkung)
Wenn
man einen Satz zitiert und dabei Worte weglässt, so unterscheiden sich
Originalsatz und zitierter Satz. Der inhaltliche Zusammenhang wird ein anderer.
Lässt man dann noch die entscheidenden Sätze weg, die dem Verständnis der Sache
erst den rechten Sinn verleihen, entsteht ein Trugbild, das die Wahrheit des
Ganzen zum Verschwinden bringt. Während Steiner die Imagination als Weg zur
Erkenntnis der geistigen Wesen beschreibt, behauptet Clement, Steiner habe
klargemacht, sie seien nur Illusionen. Über diese inhaltliche Diskrepanz
zwischen Originalaussage und Zitat verhandelte Linde in ausführlichen und
präzisen begrifflichen Untersuchungen. Auf diese ging Clement mit keinem Wort
ein und sagte lediglich, so habe er es nicht gemeint. Er lieferte dann
ohne Bezugnahme auf Lindes Präzisierungen eine Interpretation seines eigenen
Textes, die im Text jedoch nicht ausgeführt ist. Und so strich Clement das Wort
„Wesen“ durch, das Linde in einer Skizze zu Steiners Darstellung an die Tafel
geschrieben hatte.
Zur
von Linde erkannten Differenz zwischen Steiner und Clement meinte Clement
lediglich, dass es zwei Meinungen gebe und beide respektiert werden müssten.
Linde seinerseits zeigte durchaus Respekt – in voller Anerkennung und
Wertschätzung der Person, forderte jedoch Objektivität und Wahrhaftigkeit in der
Sache. Denn es gehe nicht darum, welche Meinung man gegenüber Steiners
Imaginations-Begriff habe, sondern darum, ob man diesen, wenn man ihn zitiert,
mit wissenschaftlicher Sorgfalt sachgemäß behandelt. Letzteres sei in der
Einleitung zur SKA 7 nicht der Fall.
*
Aristoteles
«Um
der Wahrheit willen darf man auch der eigenen Meinung nicht schonen.»
«Nicht
darum nämlich, weil unsere Meinung, du seiest weiß, wahr ist, bist du weiß,
sondern darum, weil du weiß bist, sagen wir die Wahrheit, indem wir dies
behaupten.»
Thomas
von Aquin
«Ich
antworte, es sei zu sagen, dass Wahrheit in der Übereinstimmung von Verstand und
Sache besteht […]. Wenn daher die Sachen Maß und Richtschnur des Verstandes
sind, besteht Wahrheit darin, dass sich der Verstand der Sache angleicht, wie
das bei uns der Fall ist; aufgrund dessen nämlich, dass die Sache ist oder nicht
ist, ist unsere Meinung und unsere Rede davon wahr oder falsch.»
*
Abschluss
Christian
Clement brachte eine Stelle aus seiner Einleitung in der SKA 2 in Erinnerung:
Das einzige Wesen, dem der Mensch in der Meditation begegnet, ist er selbst,
und zwar zugleich als individuell-persönliches und universell-absolutes
Wesen. Dies habe ihm von anthroposophischer Seite Kritik eingebracht, wovon
er aber gerade dachte, es sei sowohl akademisch wie auch anthroposophisch
vertretbar. So einfach sei das nicht, schloss ein Teilnehmer an, man
begegne dem kleinen Hüter nicht im All-Gemeinen. Was damit vorliege sei
erkenntnistheoretisch nicht lösbar, sondern nur moralisch, denn: der kleine
Hüter hindert, aktiv. Erst beim grossen Hüter werde es all-gemein. Die Frage des
Teilnehmers, auf welche Stelle bei Steiner Clement sich beziehe, wurde nicht
beantwortet.
Wolf-Ulrich
Klünker seinerseits abschliessend: die Gegenwärtigkeit der Anthroposophie sei
durch keine Exegese Steiners zu ersetzen, weder anthroposophisch noch
akademisch. Er sehe sich zwischen allen Stühlen und würdigte das An die
Grenzen Gehen seitens Christian Clement und seitens der
Anthroposophen; was dazwischen liege, sei interessant. Er betonte noch einmal
das Hauptgewicht welches in der Gegenwärtigkeit des Geistes liege und
äusserte die Befürchtung, dass vor der damit bezeichneten Grenze stehen
geblieben werde und das Eigentliche aufgerieben werde zwischen dem
Offenbarungs-Anspruch und dem akademischen Anspruch. Es gehe nicht um ein
Mischwesen beider.
Renatus
Ziegler schlug vor, zu demonstrieren, wie man – prozessorientiert, in einer
Hinführung – zu den von Klünker erwähnten Grenzen methodisch vordringt. Sein
eigener Kolloquiumsbeitrag erfüllte gerade diese Forderung kompromisslos,
fundiert, mit der Leichtigkeit des Kenners vorgetragen – praktische
Erkenntniswissenschaft mit intensiver Freude an der Sache. Er bot Stoff und
Anknüpfungspunkte, Beispiele beobachteter Vorgänge an und im Denken in der
Sprache des Akademikers in Fülle. Christian Clement liess sein Verhältnis dazu
offen. Ähnlich gegenüber dem Beitrag von Christoph Hueck, der anhand
einer meditativen Übung Beobachtungen im Denken und im weiteren Seelenleben
schilderte: Denken als Produktion von Selbstgesetzlichem. Ihm kam es
darauf an, zu zeigen, dass sich Wirklichkeit (ob physisch oder geistig) in der
je aktuellen Begegnung von seelischer Aktivität des Subjekts und
inhaltlicher Selbstbestimmung des Objekts konstituiert.
Ausblick
Christoph
Hueck forderte als Veranstalter zum Abschluss dazu auf, die offenen
Forschungsfragen einzubringen. Aus meiner Sicht passt dazu die Aufforderung die
Iris Hennigfeld noch davor im Gesprächsteil einbrachte, dass in eine
wirkliche Sachauseinandersetzung eingetreten werden möge. In ihrer eigenen
Untersuchung zum Thema untermauerte sie gründlich die Perspektive: «Was hier auf
dem Spiel steht, ist nicht die Alternative zwischen anthroposophischer
Binnenforschung auf der einen Seite und akademisch-wissenschaftlicher
Steiner-Forschung auf der anderen Seite, sondern die Frage nach dem Wesen und
der Wirklichkeit der geistigen Welt.»
Für
den weiteren Dialog schlug Roland Halfen, ebenfalls noch im Gesprächsteil
vor, nach den Erkundungsbedingungen, unter denen seelische Beobachtung möglich
ist, zu fragen: Beobachtbarkeit von Geist, Denken als nicht-sinnliches
Objekt, welches man selbst hervorbringt und welches Eigengesetzlichkeit hat.
Sein Anliegen war, die Grenze zwischen der sinnlichen und der geistigen
Erfahrung nicht mit der bei uns so geläufigen „Schwelle“ zu identifizieren,
sondern bereits im gewöhnlichen Tagesbewusstsein zu lokalisieren, um dort
wichtige, intersubjektiv kommunizierbare Beobachtungen über die andersartigen
Beobachtungsbedingungen nichtsinnlicher Objekte, in diesem Fall das Denken,
machen und beschreiben zu können. – In der Tat dürfte ein Vergleich von
akademischen und anthroposophischen Zugängen zum Erkennen auf dieser Grundlage
zur Klärung der notwendigen Dialog-Voraussetzungen und zum substantiellen Dialog
beitragen.
Kommentar
Das
Kolloquium bot einen offenen Gesprächsrahmen und eine klare Fragestellung. Der
Hauptreferent, Prof. Dr. Christian Clement wurde dazu eingeladen und –
sagte als Erstes seinen Vortrag ab. Ab da wollte er improvisieren. Zur
aufgeworfenen Fragestellung nahm er sodann direkt kaum Bezug, auf die
Ausführungen der übrigen Referenten ging er fast gar nicht ein. Weder auf die
Darstellungen der wissenschaftshistorischen und wissenschaftstheoretischen
Erkenntnis-Voraussetzungen, welche die Anthroposophie beobachtet (Klünker,
Ravagli, Hueck, Ziegler), noch auf die präzisen Bezugnahmen zum Text der SKA
(Linde – und im Vorfeld auch z.B. Hennigfeld, Hueck, Ravagli, Ziegler).
Die
Vortrags-Absage liess in der Begründung die Möglichkeit einer
nicht-personen-zentrierten zugunsten einer sachbezogenen Darstellung durchaus zu
(dies war der Anspruch von Clements Verlag, siehe oben), erfolgte jedoch nicht.
Ein Affront gegenüber dem Veranstalter und allen denjenigen Angereisten, welche
sich darauf verlassen hatten, dass Prof. Clement sich zu seinem eigenen Thema
und damit zu den schriftlichen Darstellungen von Linde und Ravagli äussern
würde. Aber auch ein Affront gegenüber der Intention, eine sachbezogene
Auseinandersetzung zu ermöglichen.
Dennoch
fand ein Kolloquium statt und Prof. Clement beteiligte sich von Anfang bis Ende,
trug vor, kommentierte, korrigierte. In meinem Verständnis klärte er darin
eindeutig: er betreibt nicht Anthroposophie, sondern Wissenschaft im
klassisch-akademischen Sinne und zwar nach clementscher Interpretation. Es ist
daher nicht möglich, sich mit Prof. Clement forschend auf den Boden der
Anthroposophie zu stellen, weil er darin nach seinen eigenen Worten nicht seine
Aufgabe sieht. Was er als eines seiner Ziele erwähnte, nämlich eine Deutung
Rudolf Steiners anzubieten, ist aus seiner Sicht eine akademische und zwar im
Sinne subjektiver Meinung. Die Deutungen Rudolf Steiners, die Prof. Clement
vornimmt, nimmt er somit methodisch von sachfremden Gesichtspunkten aus vor. Er
entnimmt seine Blickweise nicht konsequent den Bedingungen, die seinen
Untersuchungsgegenstand bestimmen, was zu Kollisionen im Verständnis führen
muss. Iris Hennigfeld hat diese Arbeitsweise bereits eingehend gewürdigt
(«Der Masstab, den der Herausgeber an Steiners Werk anlegt, ist nicht
derjenige Rudolf Steiners«) und weist nach, dass eine saubere Unterscheidung
zwischen eigner Interpretation und Gedanken Steiners an bestimmten Stellen
mangelt.
Es
wird klar: Die Herausgabe von Werken Rudolf Steiners innerhalb der SKA
repräsentiert in ihrer Intention nicht die Anthroposophie und in diesem Sinne
nicht die Anschauungen Rudolf Steiners und will dies auch ausdrücklich nicht
tun. (Dies hat Prof. Clement gelegentlich klar gemacht und es ist
selbstverständlich legitim. Siehe dazu die Einleitung oben.) Dass er die
Anthroposophie mitunter treffend beschreibt, wirkt anregend und ist seiner
Unternehmung zugute zu halten.
Zugleich
will Prof. Clement anthroposophische und akademische Wissenschaft einander
annähern. Die eigene wissenschaftliche, bzw. wissenschaftstheoretische
Grundlage, aufbereitet für eine Annäherung der beiden Gebiete hat er auf diesem
Kolloquium nicht entwickelt, die Vorschläge für eine solche Grundlage, wie sie
den Beiträgen der übrigen Referenten zu entnehmen war, nicht aufgegriffen. –
Vielmehr betonte er, er wolle diese Annäherung mit akademischen Mitteln zustande
bringen, so gut er es könne. Auch das ist legitim.
Für
einen zu entwickelnden Dialog ist wesentlich zu sehen, dass seine forschende
Haltung eine Umkehrung der Anthroposophie in ihr Gegenteil ist. Die
wissenschaftliche Ausrichtung der Anthroposophie ist eine Erweiterung, eine
Weiterentwicklung der klassischen Wissenschaft. Der Anspruch der Erweiterung
wird selbstverständlich fallen gelassen, wenn man sich auf den klassischen
Akademismus beschränkt, in der Form wie Prof. Clement es tut. Dass er es tut und
wie er es tut, ist selbstverständlich wieder legitim, ist seine Sache. Es ist
der Fehler der Anthroposophen, wenn sie sich darauf einlassen und sich
darüber auslassen. Es ist doch festzuhalten: Prof. Clement will gar nicht
kompetent und urteilsfähig über die Anthroposophie sein. Damit hat er immer
schon die Debatte um seine inhaltlichen Deutungen zur Anthroposophie endgültig
abgeschlossen.
Der
Schein aber einer kompetenten Urteilsbildung in und durch die SKA kann an
ihr entstehen, ist hier und dort auch entstanden und hat zu ganz realen
Missverständnissen geführt, weswegen die laufende Auseinandersetzung zwar Sinn
macht – zuletzt aber doch auch in eine Aufklärung dieser Missverständnisse
führen sollte. Eines der Missverständnisse also ist, dass die Verlautbarungen
von Prof. Clement als geisteswissenschaftlich ernst zu nehmende Beiträge
gemeint sind – sie sind es von ihm nicht.
Eine
Diskussion mit Prof. Clement auf dem geisteswissenschaftlichen Fundament der
Anthroposophie und über deren Inhalte ist daher sinnlos – es sei denn, man sieht
einen Sinn darin, die Anthroposophie zu verneinen, oder, vornehm ausgedrückt:
auszugrenzen, – oder, noch vornehmer ausgedrückt: die Forschungsmethoden der
Anthroposophie, bzw. des Akademismus der Wahlfreiheit anheimzustellen. Die von
Prof. Clement empfohlene Wahlfreiheit lässt den Aspekt der tatsächlichen
Weiterentwicklung der klassischen Wissenschaft durch Anthroposophie weg und
damit deren beider durch diese Tatsache eingetretenes Verhältnis und ist damit
die Freiheit eines blossen Relativismus. Diesen Relativismus scheint Prof.
Clement, nach dem, was ich in Stuttgart wahrnehmen konnte, dogmatisch zu
vertreten.
Im
Relativismus bietet sich keine Aussicht auf eine
gemeinsam-akademisch-anthroposophische Forschungsgrundlage. Der klassische
Akademismus beschränkt sich jedoch nicht auf einen Relativismus clementscher
Prägung. Eine Perspektive für substantiellen Dialog, auch mit der akademischen
Welt, bietet sich in der Beobachtbarkeit von Geist, ausgehend vom
gewöhnlichen Denken, wie im Ausblick erwähnt.
Erschienen
in Ein Nachrichtenblatt, Nr. 10/2016
Probeabo
per Email kostenlos über:
|
22-4-2016
‹Steiner-Kritische-Ausgabe› - Band 2
Die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners und das kompetente Urteil über diese
Die Einschätzung der geisteswissenschaftlichen Kompetenz und Urteilsfähigkeit von Christian Clement, dem Herausgeber der Steiner-Kritische-Ausgabe (SKA) und Kommentator Rudolf Steiners, wird heute auf privater und halboffizieller Ebene betrieben (anthroposophische Zeitschriften, teils in Herausgeberschaft durch die AAG, und Blogs).
Hier ist an erster Stelle die heutige Herausgeberin von Rudolf Steiners Werk, die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung von Interesse: wie – namentlich in Bezug auf die Optik von Christian Clement – vertritt sie Rudolf Steiners Werk in der Öffentlichkeit?
Deren Leiter, David Marc Hoffmann, präsentiert die SKA im Katalog der Gesamtausgabe Rudolf Steiners als integrierten Bestandteil, tut dies jedoch unter Wegfall jeder Einschätzung zu Urteilsfähigkeit und Kompetenz von Christian Clement.
Als Leiter des Rudolf Steiner-Archivs bietet sich David Hoffmann die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Leistungen Rudolf Steiners im öffentlichen Raum anzusprechen. Er schreibt regelmässig zur SKA in der Neuen Zürcher Zeitung, so auch in der Ausgabe vom 15. März 2016 anlässlich des Erscheinens von SKA-Band 2 zur Philosophie der Freiheit und Wahrheit und Wissenshaft. Die heute dringlicher denn je gebrauchten Entdeckungen Rudolf Steiners – etwa eines empirischen Idealismus, einer über die Sinneserfahrung hinaus liegenden höheren Empirie, einer wissenschaftsmethodischen Selbstbeobachtung des Denkens –, werden von Hoffmann als epochale und weitestegehend unbekannte Leistungen der genannten Schriften in keiner Weise auch nur kenntlich gemacht. Clements philologischen Untersuchungen wird breiter Raum geboten, dessen Text-Interpretationen werden exemplarisch referiert,
inhaltlich jedoch nicht auf Solidität angeschaut. Die Frage nach dessen Urteilsfähigkeit und -kompetenz wird auch hier konsequent ausgeklammert.
Anders Renatus Ziegler, der in seiner Rezension der SKA 2 schreibt: «Von einem … originären Geistesforscher Rudolf Steiner, das heisst, einem Erforscher geistig-seelischer Sachverhalte – und nicht nur weitgehend als einem Projektor eigenseelischer Erlebnisse in den Kosmos – ist in der Einleitung und in den Kommentaren dieses Buches nichts zu lesen, sondern fast nur von einer Person, die dies und das gelesen, rezipiert, reformuliert und wiedergegeben hat.»1
Aus der Rezension Zieglers, aber auch derjenigen von Christoph Hueck in der selben Ausgabe von Die Drei wird deutlich: Christian Clement thematisiert zwar formal die spezifische Urteilskompetenz, die Steiner geschaffen und dargestellt, erforscht und gelehrt hat. Jedoch, so ist zu fragen, in welcher Weise? Hueck stellt ausdrücklich die Frage, ob Clement Steiners Vorgehen sachgemäss beschreibt – und findet es dann «bemerkenswert, dass sich Christian Clement auf Seiten derjenigen positioniert, die in der Geisteswissenschaft eine originäre Leistung Rudolf Steiners sehen».2 Doch wird auch hier lediglich das Sehen einer Leistung behauptet, nicht etwa charakterisiert oder gar erkenntniswissenschaftlich aufbereitet. Eine phrasenhafte Positionierung auf Seiten Rudolf Steiners – welchen Wert kann sie haben?
Den Stier bei den Hörnern packt schliesslich – wie an anderer Stelle auch Frank Linde3 – Lorenzo Ravagli.4 Er fragt direkt nach der Sachkompetenz bei Clement – und die Sache um die es dabei geht, ist nicht der materielle Textkörper der Bücher, sondern die seelischen Beobachtungsresultate Rudolf Steiners.
Wo Clement bei Steiner «tiefgreifende Ambivalenzen» sieht, deckt Ravagli auf, wie Clement sich lediglich der Allegorie bedient und in seinen Erklärungsversuchen über den Nominalismus nicht hinauskommt.
Ebenfalls auf den Punkt bringt Ravagli anhand von Clement die schwelende Diskussion um das Verhältnis zwischen anthroposophischer und klassischer Wissenschaft:
«Muss man »binnenanthroposophisch« Steiners philosophische Werke von seiner »späteren esoterischen Selbstdeutung her« verstehen oder andersherum … , oder muss man »akademisch« Steiners Selbstdeutungen »allesamt in Frage stellen«?
Was aber, wenn die philosophischen Werke Steiners selbst schon eine esoterische Dimension enthalten, die sich einer ideellen Tiefenhermeneutik erschließt oder wenn sich diese vielmehr im verstehenden Bewusstsein selbst ausspricht? Dann läge in diesen Schriften bereits die Esoterik, auch wenn sie »in philosophischer Verkleidung« aufträte. Lie gt d as Pr obl e m nicht vi el me hr i n ei ne r F a ch phil os op hie , die si ch vo n de n es oteri sc he n U rsp rü ng en i hre s F ach s u nd de n d am it ve rb un den en t ra nsf or ma tor is ch en Ziel setz un gen d er P hil os op hie ver ab sc hie det h at? »
Hier liegt wirklich ein Kern des Problems. Das hier sich wieder aktualisierende, eigentliche Selbstverständnis der Philosophie war noch Teil der Weltanschauung Karl Julius Schröers, wie sie dieser in seiner Einleitung zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften5 darstellte und gegenüber dem akademischen Zerfall pointiert vertrat. Rudolf Steiner bemerkte zu der Einleitung Schröers, die seiner eigenen vorangestellt war: «Die Aufgabe, die mir durch die Herausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften zugefallen war, wurde in umfassender Art in dieser Vorrede [Schröers] charakterisiert.»6 Das Selbstverständnis der Philosophie als Gesamtanschauung, die bei Schröer wie auch in der Philosophie der Freiheit 7 zum Ausdruck kommt und die an jene transformatorischen Zielsetzungen gemahnt, legte Rudolf Steiner dann den Aufgaben der Gesellschaft an der Weihnachtstagung 1923 als wissenschaftlichen Impuls8 zugrunde. Dieser gehört mithin zu den zentralen Fundamenten einer Freien Hochschule für Geisteswissenschaft.
Christian Clement versteht Steiner thematisch mitunter treffend, nimmt gelegentlich auch dafür Position ein, jedoch: er erforscht nicht die unlösbar-zugehörige Fähigkeitsbildung beim erfahrungsgestützten Zugang zum
Denken (bzw. zum Denken als Tathandlung, als Hervorbringungsakt, als Weltgeschehen). Dies legt die Einschätzung nahe, dass eine geisteswissenschaftliche Kompetenz und Urteilsfähigkeit nicht Anliegen, daher auch kaum Befähigung Christian Clements ist, mithin seine Überlegungen zu Steiner aus sachfremden Gesichtspunkten angestellt werden und daher zu sachfremden Fragestellungen und Einschätzungen führen. Obschon ihm letztgenannte Form der Verkennung Steiners ausdrücklich bekannt ist (nominal), liegt sie bei ihm selber an gekennzeichneter Stelle vor (real) – .
Eine geisteswissenschaftliche Diskussion mit Christian Clement entbehrt, wenn diese Überlegungen zutreffen, einstweilen einer der notwendigsten Grundlagen. – rt.
*
Urteilskompetenz und deren Vertretung in der Anthroposophischen Gesellschaft -
Statuten §8 (1923): «Alle Publikationen der Gesellschaft werden öffentlich in der Art wie diejenigen anderer öffentlicher Gesellschaften sein (*).
Von dieser Öffentlichkeit werden auch die Publikationen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft keine Ausnahme machen; doch nimmt die Leitung der Schule für sich in Anspruch, dass sie von vornherein jedem Urteile über diese Schriften die Berechtigung bestreitet, das nicht auf die Schulung gestützt ist, aus der sie hervorgegangen sind. Sie wird in diesem Sinne keinem Urteil Berechtigung zuerkennen, das nicht auf entsprechende Vorstudien gestützt ist, wie das ja auch sonst in der anerkannten wissenschaftlichen Welt üblich ist.
Deshalb werden die Schriften der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft den folgenden Vermerk tragen: «Als Manuskript für die Angehörigen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, Goetheanum Klasse... gedruckt. Es wird niemand für die Schriften ein kompetentes Urteil zugestanden, der nicht die von dieser Schule geltend gemachte Vor-Erkenntnis durch sie oder auf eine von ihr selbst als gleichbedeutend anerkannte Weise erworben hat. Andere Beurteilungen werden insofern abgelehnt, als die Verfasser der entsprechenden Schriften sich in keine Diskussion über dieselben einlassen.» - [Hervorhebungen hinzugefügt]
(*) Öffentlich sind auch die Bedingungen, unter denen man zur Schulung kommt, geschildert worden und werden auch weiter veröffentlicht werden.
[Anmerkung: Die in diesem Paragraphen umschriebene Praxis findet gegenwärtig nicht mehr statt. Der Vermerk in den Schriften findet sich noch in älteren Auflagen, die Umsetzung seines Inhalts (Vertreten von Urteilsfähigkeit und Kompetenz) fehlt heute vollständig. – rt.]
1 In: Die Drei 4/2016, Forum Anthroposophie, S.67 ff. 2 s. vorige Anmerkung 3 Frank Linde, Imagination und Halluzination: http://anthroblog.anthroweb.info/author/frank-linde/#.VmMPbLjhDZ4 (ausführliche Version). - Gekürzte Version: http: //diedrei.org/tl_files/hefte/2015/Heft11_2015/SKA-Linde-11-15.pdf 4 Lorenzo Ravagli, Vom Gott, der im Denken gegeben ist und anderen Dingen. - http://anthroblog.anthroweb.info/2016/vom-gott-der-im-denkengegeben-ist-und-anderen-fragen/#.Vxc-1PmLTZ4
«
5 J.W. Goethe, Naturwissenschaftliche Schriften, Bd. I.,Berlin und Stuttgart 1883; Dornach 1982 6 Rudolf Steiner, Mein Lebensgang, Eine nicht vollendete Autobiographie, mit einem Nachwort herausgegeben von Marie Steiner 1925, GA 28, Dornach9 2000, S. 110 ff. 7 Rudolf Steiner, Die Philosophie der Freiheit – Grundzüge einer modernen Weltanschauung, seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode, GA 4, Dornach16 1995, S.269, 270 8 zum Wissenschaftlichen Impuls der Weihnachtstagung vgl. Ein Nachrichtenblatt Nr.8/2015, S.2 u. 5 ff.; 2015/Nr.9, S.3; 2015/Nr.10, S.6 f; 2015/Nr.17, S.2
Aus: E i n N a c h r i c h t e n b l a t t Nachrichten für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft und Freunde der Anthroposophie
6. Jahrgang, Nr. 9 24. April, 2016
17-4-2016
search for Steiner Philosoph
http://www.kevinscharp.com/Sociology%20of%20Philosophy%20(Western)%203.1%20%20(part%202).jpg
27-11-2015
SKA: SCHICKSALS-TÜCKEN DER ANTHROPOSOPHIE
GA 84, Seite 146: "Also in der Philosophie, die man von diesem Gesichtspunkte aus auch eine Sessel-Lehre nennen könnte, in dieser Philosophie herrscht noch nicht naturwissenschaftliches Denken. In der Chemie, in der Naturwissenschaft, da herrscht wiederum keine Philosophie. So sind die Bedingungen gar nicht vorhanden, gerade innerhalb der Gelehrtenwelt nicht vorhanden, um an die tiefere innere Wahrheit des Universums in seinem Zusammenhange mit dem Menschen heranzukommen.
Jener Mann, der sich kritisch so an die Sache herangemacht hat, hat mir ja auch den Aufsatz zunächst im Manuskript geschickt. Aber was soll man denn anfangen mit so etwas? Man kann mit so jemandem ja nicht diskutieren; (147) ihm fehlen ja die allerersten Vorbedingungen. Ich habe ihn liegen lassen, den Aufsatz. Dann habe ich ihn wiedergefunden, eben gedruckt mit all den Fehlern, mit all dem Unsinn eigentlich, der da in dieser Sessel-Philosophie enthalten war. Das sind eben solche Schicksals-Tücken der Anthroposophie auf ihrem Wege. Und gesehen werden muß, wie die Lage ist zwischen der Anthroposophie und dem, was oftmals kritisch sich über sie hermacht. Es ist gerade auf dieser Seite zunächst nicht die geringste Möglichkeit des Verstehens vorhanden.
WAS WOLLTE DAS GOETHEANUM UND WAS SOLL DIE ANTHROPOSOPHIE? GA 84.
26-11-2015
"Allein selbst Menschen, die verhältnismäßig ganz wohlwollend sind, auch denen, meine lieben Freunde, kommt das, was Geisteswissenschaft zu sagen hat, heute noch ganz sonderbar vor. Man kann doch nicht ohne eine gewisse Ironie dasjenige lesen, was ein sonst so hoffnungsvoller Geist wie Clement über mich selbst als den Begründer der Anthroposophie unter dem Titel «Das große Rätsel» sagt. Clement scheint nicht leugnen zu können, daß immer in den ersten Einleitungen meiner Bücher etwas ganz Vernünftiges steht. Das fällt ihm auf. Aber dann, dann kommt er in etwas hinein, was ihn ungeheuer verwirrt, wo er nicht durch kann. Nun, man könnte ja ein Wort Lichtenbergs variieren: Wenn Bücher und ein Mensch zusammenstoßen, und es hohl klingt, muß das ja nicht gerade vom Buch abhängen. Aber es ist ebenso - Clement ist gewiß eine Hochblüte unserer gegenwärtigen Kultur -, denken Sie doch, es findet sich bei ihm fast wörtlich der Satz: In den Einführungen seiner Bücher, in den ersten Kapiteln, da zeigt Steiner immer einen abwägenden, logischen, weiten Geist; dann in den weitern Kapiteln ist es, als ob er wahnsinnig würde. - Ja, nun, meine lieben Freunde, was hat denn aber das für eine Konsequenz? Das hieße ja: Erstes Kapitel: abwägender, logischer, weiter Geist. Letztes Kapitel: wahnsinnig. Nun ist das Buch fertig, nun kommt ein neues. Wiederum zuerst: abwägender, logischer, weiter Geist, zuletzt: wahnsinnig. Ich habe eine ganze Anzahl von Büchern geschrieben, so daß ich also diese Prozedur mit einer gewissen Virtuosität durchmachen würde: Erstes Kapitel: abwägender, logischer, weiter Geist; dann: verwirrt, verbohrt. Und so wird in meinen Büchern, nach Ansicht Clements, jongliert. Aber in der Art, daß man so willkürlich an die Sache herangeht, hat man es in Irrenhäusern doch noch nicht entdeckt." - GA 239, Prag, 5. April 1924.............
verzeihen sie mich, ich habe nur eine Name oben ein bisschen verfaelscht wink-emoticon
22-11-2015
Anthroposophie und Akademische Wissenschaft
Eine Bemerkung – zum Offenen Brief von
Dr. Christian Clement (in Ausgabe 19/2015)
Dr. Marek Bronislaw Majorek
Die moderne Naturwissenschaft ist grundsätzlich ein
Produkt der Aktivität der Bewusstseinsseele, klassische
Philosophie bekanntlich ein Produkt der Verstandesund
Gemütsseele. Die modernen akademischen Geisteswissenschaften
sind zwischen den beiden (Seelen)
zu positionieren. Rudolf Steiners Geisteswissenschaft
hingegen resultiert aus der Aktivität des Geistselbst
(Imagination), Lebensgeist (Inspiration), und Geistesmensch
(Intuition).
Steiners Geisteswissenschaft oder, wie Christian Clement
es in seinem Offenen Brief bezeichnete, das “Phänomen
Steiner” geisteswissenschaftlich mit gewöhnlich-
akademischen Mitteln untersuchen zu wollen, bedeutet,
dasjenige was den höheren geistigen Wesensgliedern
des Menschen entspringt auf das Niveau der
Verstandes- oder im besten Fall der Bewusstseinsseele
herunterzuziehen bzw. ziehen zu wollen. Wir sollten
Rudolf Steiners Geisteswissenschaft nicht wissenschaftlich
untersuchen, sondern praktizieren, verwirklichen,
und dadurch im wissenschaftlichen Sinne bestätigen.
Anmerkung der Redaktion:
Anfang Oktober 2015 ist im Verlag
Francke ein umfangreiches Werk von
Dr. M. B. Majorek erschienen:
“Rudolf Steiners Geisteswissenschaft:
Mythisches Denken oder Wissenschaft?”,
in welchem der Autor auf
1600 Seiten den Nachweis zu erbringen
sucht, dass Rudolf Steiners Geisteswissenschaft
den Ansprüchen
der modernen (Natur-) Wissenschaft
genügt, ja, sie in mancher Hinsicht
übertrifft. - ISBN: 978-3-7720-8563-5
es gibt mehrere Antworten auf die frage die Clement gestellt hat.
auf
05-11-2015
Artikel die Drei
Zur Diskussion um die ›Kritische Ausgabe‹ der Schriften Rudolf Steiners Christoph Hueck / Stephan Eisenhut
Die Kritiker meinen, dass der Herausgeber die Geisteswissenschaft zu einem solipsistischen Phänomen im Bewusstsein Rudolf Steiners dekonstruiere und dessen originäre geistige Forschung nicht zu würdigen wisse.
Eine Sorge der Kritiker besteht darin, dass mit der Akademisierung anthroposophischer Gedankeninhalte eine Verflachung und Sterilisierung derselben bewirkt werden könnte. Denn die begriffsrealistisch gebildeten Inhalte werden in die Form eines nominalistischen Wissenschaftsverständnisses gebracht.
Diese Debatte soll mit einem Beitrag von Frank Linde eröffnet werden. Linde, der kürzlich mit einem tiefgründigen Werk zum Verständnis des Auferstehungsgedankens im Werk Rudolf Steiners hervorgetreten ist,1 steht für diejenigen, die ernste Probleme mit Christian Clements Auffassung der Anthroposophie haben. Linde beschäftigt sich zunächst mit Clements Aussage, dass Rudolf Steiner sich »durchaus bemüht [habe], seinen Lesern klarzumachen, dass die von ihm geschilderten imaginativen und inspirativen Phänomene, als solche, nichts als ›Halluzinationen, Visionen und Illusionen‹« seien (SKA 7, XXIX).
– Sind die theosophischen/anthroposophischen Schriften Steiners eine Höherentwicklung der Geisteswissenschaft auf einer neuen Stufe oder wiederholen sie nur in bildhaft-esoterischer Weise, was er bereits vor der Jahrhundertwende in philosophischer Form ausgearbeitet hatte (SKA 7, LX)? – Erscheinen die geistigen Tatsachen und Wesen dem übersinnlich schauenden Bewusstsein objektiv-gegenständlich oder bloß als »Visualisierungen« (SKA 7, LVII) eigener Seelenerlebnisse? – Was ist überhaupt eine »übersinnliche Wesenheit«? Existiert sie außerhalb und unabhängig vom dem erkennenden Ich (SKA 5, XLII; SKA 7, XXIX)?
Quelle
Clement schreibt;
Hier auch noch der Artikel von Frank Linde:IMAGINATION UND HALLUZINATIONChristian Clements Bild der Geistesforschung Rudolf Steiners
25-10-2015
hat-rudolf-steiner-die-inhalte-seiner..
Hat Rudolf Steiner die Inhalte seiner Geisteswissenschaft selbst entdeckt? Oder nur selbst erlebt?
Einer der kontroverstesten Punkte in SKA 6, an dem sicher viele der anthroposophischen Freunde Anstoß nehmen werden, ist der Hinweis auf ein von Steiner 1909 formuliertes "geistiges Gesetz" (bisweilen als "Endeckungsprivileg" bezeichnet) - und die Konsequenzen, die sich aus dem Ernstnehmen und der Anwendung dieser Regel auf Steiners eigenes Werk ergeben.
Hier der Entwurf der entsprechenden Stellen:
Steiner formulierte 1909 ein ›geistiges Gesetz‹, nach dem übersinnliche Tatsachen, wenn sie einmal entdeckt und beschrieben worden sind, von anderen Forschern nur dann gefunden und erforscht werden können, wenn diese sich zuerst durch das Studium der Darstellung des Entdeckers mit den entsprechenden Tatsachen vertraut gemacht haben. Steiner hat dieses Gesetz nicht in seinen öffentlichen Schriften ausgesprochen, sondern nur in Vorträgen vor Mitgliedern. Dabei bezog er sich nicht ausdrücklich auf die eigene Forschung, formulierte aber doch so, dass eine Anwendung des Gesetzes auch auf die eigenen theosophischen und anthroposophischen Anschauungen konsequent erscheint. Steiner konzedierte somit indirekt, dass er auf diejenigen seiner Schilderungen, welche Vorbilder in der theosophischen oder sonstigen spirituellen Literatur haben (und somit auf einen Großteil dessen, was er in den Schriften Theosophie und Geheimwissenschaft darstellt hatte), keinen Entdeckeranspruch erhob, sondern notwendig durch ›Studium‹ zu den diesen Schilderungen zugrundeliegenden Erlebnissen gelangt war (vgl. dazu die Anm. zu TH, XII »Nur in diesem Sinne Selbsterlebtes«).
Die angesprochene Anmerkung lautet:
XII Nur in diesem Sinne Selbsterlebtes] Was Steiner an dieser Stelle mit dem Begriff ›Selbsterlebtes‹ meint, wird nicht ganz deutlich. Gemeint sein könnte, und manche anthroposophische Autoren legen die Äußerung in diesem Sinne aus, dass Steiner beansprucht, die von ihm beschriebenen Phänomene alle oder großenteils selbst entdeckt und die Begriffe und Bilder der theosophischen Literatur nur dazu genutzt zu haben, um das Selbstgefundene literarisch darzustellen. Dem steht jedoch nicht nur die schiere Implausibilität einer solchen Vorstellung entgegen, sondern auch die Tatsache, dass Steiner 1909 ausdrücklich feststellte, dass übersinnliche Inhalte, die bereits erforscht sind, nur dann von nachfolgenden Forschern entdeckt werden können, wenn diese die betreffenden Tatsachen bereits aus der Schilderung ihres Entdeckers kennen: »Es gibt in der geistigen Welt ein ganz bestimmtes Gesetz, dessen ganze Bedeutung wir uns durch ein Beispiel klarmachen wollen. Nehmen Sie einmal an, in irgendeinem Jahre hätte ein beliebiger, geschulter Hellseher dies oder jenes in der geistigen Welt wahrgenommen. Nun stellen Sie sich vor, daß zehn oder zwanzig Jahre später ein anderer ebenso geschulter Hellseher dieselbe Sache wahrnehmen würde, auch dann, wenn er von den Resultaten des ersten Hellsehers gar nichts erfahren hätte. Wenn Sie das glauben würden, wären Sie in einem großen Irrtum, denn in Wahrheit kann eine Tatsache der geistigen Welt, die einmal von einem Hellseher oder einer okkulten Schule gefunden worden ist, nicht zum zweiten Mal erforscht werden, wenn der, welcher sie erforschen will, nicht zuerst die Mitteilung erhalten hat, daß sie bereits erforscht ist« (GA 109, 167 f.). Auf die Schwierigkeiten, die mit einem solchen geistigen ›Entdeckungsprivileg‹ verbunden sind, soll hier nicht eingegangen werden; wendet man es jedoch konsequent auf Steiner selbst an, so wäre daraus zu folgern, dass er die theosophischen Inhalte, über die er spricht, unmöglich ›selbst entdeckt‹ haben kann. Die Rede vom ›Selbsterleben‹ wäre also, im Kontext der obigen Äußerungen, sinnvoller so zu verstehen, dass Steiner meinte, er habe sich der durch die theosophische Literatur vermittelten Inhalte nachträglich in innerlicher Erfahrung versichert bzw. sie im Einzelfall gemäß seiner eigenen Anschauung korrigiert (vgl. Einleitung, ###).
Meine Frage ist: Können Steiners Äußerungen von 1909 so verstanden werden, dass er eindeutig konzediert: Diejenigen Inhalte seiner Geisteswissenschaft, für die es historische Vorläufer gibt (etwa in der Theosophie Blavatskys und Besants), habe er nicht "selbst entdeckt", sondern nur "selbst erlebt", nachdem er sie durch das Studium der theosophischen Texte kennengelernt habe. Oder, in andern Worten: Ohne eine Rezeption der Theosophie durch ihn (Steiner) hätte es eine Anthroposophie nicht gegeben; Anthroposophie ist eine gedankliche Weiterentwicklung jener Theosophie, die Steiner vorfand. - Würde dies allgemein als das Selbstverständnis der Anthroposophie anerkannt, so wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Dialog und Verständigung mit dem allgemeinen Wissenschaftsbetrieb getan.
Diese Deutung steht jedoch der Ansicht einiger Anthroposophen entgegen, die immer wieder und vehement behaupten, Steiner habe die Inhalte seiner Geisteswissenschaft als Ergebnisse seiner eigenen Geistesforschung angesehen und sei zu diesen völlig unabhängig von historischen Vorläufern gekommen. Nicht wenige Extremisten vertreten sogar die Position, Steiner sei der einzige Mensch in der bisherigen Weltgeschichte, der jemals in diesem Sinne die geistige Welt erforscht habe.
Um diese Frage angemessen in der SKA zu behandeln, habe ich schon auf meiner Webseite um Beiträge geboten, und stelle daher das Thema auch hier noch einmal ein mit der Bitte um konstruktives feedback.
Hier der Entwurf der entsprechenden Stellen:
Steiner formulierte 1909 ein ›geistiges Gesetz‹, nach dem übersinnliche Tatsachen, wenn sie einmal entdeckt und beschrieben worden sind, von anderen Forschern nur dann gefunden und erforscht werden können, wenn diese sich zuerst durch das Studium der Darstellung des Entdeckers mit den entsprechenden Tatsachen vertraut gemacht haben. Steiner hat dieses Gesetz nicht in seinen öffentlichen Schriften ausgesprochen, sondern nur in Vorträgen vor Mitgliedern. Dabei bezog er sich nicht ausdrücklich auf die eigene Forschung, formulierte aber doch so, dass eine Anwendung des Gesetzes auch auf die eigenen theosophischen und anthroposophischen Anschauungen konsequent erscheint. Steiner konzedierte somit indirekt, dass er auf diejenigen seiner Schilderungen, welche Vorbilder in der theosophischen oder sonstigen spirituellen Literatur haben (und somit auf einen Großteil dessen, was er in den Schriften Theosophie und Geheimwissenschaft darstellt hatte), keinen Entdeckeranspruch erhob, sondern notwendig durch ›Studium‹ zu den diesen Schilderungen zugrundeliegenden Erlebnissen gelangt war (vgl. dazu die Anm. zu TH, XII »Nur in diesem Sinne Selbsterlebtes«).
Die angesprochene Anmerkung lautet:
XII Nur in diesem Sinne Selbsterlebtes] Was Steiner an dieser Stelle mit dem Begriff ›Selbsterlebtes‹ meint, wird nicht ganz deutlich. Gemeint sein könnte, und manche anthroposophische Autoren legen die Äußerung in diesem Sinne aus, dass Steiner beansprucht, die von ihm beschriebenen Phänomene alle oder großenteils selbst entdeckt und die Begriffe und Bilder der theosophischen Literatur nur dazu genutzt zu haben, um das Selbstgefundene literarisch darzustellen. Dem steht jedoch nicht nur die schiere Implausibilität einer solchen Vorstellung entgegen, sondern auch die Tatsache, dass Steiner 1909 ausdrücklich feststellte, dass übersinnliche Inhalte, die bereits erforscht sind, nur dann von nachfolgenden Forschern entdeckt werden können, wenn diese die betreffenden Tatsachen bereits aus der Schilderung ihres Entdeckers kennen: »Es gibt in der geistigen Welt ein ganz bestimmtes Gesetz, dessen ganze Bedeutung wir uns durch ein Beispiel klarmachen wollen. Nehmen Sie einmal an, in irgendeinem Jahre hätte ein beliebiger, geschulter Hellseher dies oder jenes in der geistigen Welt wahrgenommen. Nun stellen Sie sich vor, daß zehn oder zwanzig Jahre später ein anderer ebenso geschulter Hellseher dieselbe Sache wahrnehmen würde, auch dann, wenn er von den Resultaten des ersten Hellsehers gar nichts erfahren hätte. Wenn Sie das glauben würden, wären Sie in einem großen Irrtum, denn in Wahrheit kann eine Tatsache der geistigen Welt, die einmal von einem Hellseher oder einer okkulten Schule gefunden worden ist, nicht zum zweiten Mal erforscht werden, wenn der, welcher sie erforschen will, nicht zuerst die Mitteilung erhalten hat, daß sie bereits erforscht ist« (GA 109, 167 f.). Auf die Schwierigkeiten, die mit einem solchen geistigen ›Entdeckungsprivileg‹ verbunden sind, soll hier nicht eingegangen werden; wendet man es jedoch konsequent auf Steiner selbst an, so wäre daraus zu folgern, dass er die theosophischen Inhalte, über die er spricht, unmöglich ›selbst entdeckt‹ haben kann. Die Rede vom ›Selbsterleben‹ wäre also, im Kontext der obigen Äußerungen, sinnvoller so zu verstehen, dass Steiner meinte, er habe sich der durch die theosophische Literatur vermittelten Inhalte nachträglich in innerlicher Erfahrung versichert bzw. sie im Einzelfall gemäß seiner eigenen Anschauung korrigiert (vgl. Einleitung, ###).
Meine Frage ist: Können Steiners Äußerungen von 1909 so verstanden werden, dass er eindeutig konzediert: Diejenigen Inhalte seiner Geisteswissenschaft, für die es historische Vorläufer gibt (etwa in der Theosophie Blavatskys und Besants), habe er nicht "selbst entdeckt", sondern nur "selbst erlebt", nachdem er sie durch das Studium der theosophischen Texte kennengelernt habe. Oder, in andern Worten: Ohne eine Rezeption der Theosophie durch ihn (Steiner) hätte es eine Anthroposophie nicht gegeben; Anthroposophie ist eine gedankliche Weiterentwicklung jener Theosophie, die Steiner vorfand. - Würde dies allgemein als das Selbstverständnis der Anthroposophie anerkannt, so wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Dialog und Verständigung mit dem allgemeinen Wissenschaftsbetrieb getan.
Diese Deutung steht jedoch der Ansicht einiger Anthroposophen entgegen, die immer wieder und vehement behaupten, Steiner habe die Inhalte seiner Geisteswissenschaft als Ergebnisse seiner eigenen Geistesforschung angesehen und sei zu diesen völlig unabhängig von historischen Vorläufern gekommen. Nicht wenige Extremisten vertreten sogar die Position, Steiner sei der einzige Mensch in der bisherigen Weltgeschichte, der jemals in diesem Sinne die geistige Welt erforscht habe.
Um diese Frage angemessen in der SKA zu behandeln, habe ich schon auf meiner Webseite um Beiträge geboten, und stelle daher das Thema auch hier noch einmal ein mit der Bitte um konstruktives feedback.
15-9-2015
Nachdem es gelungen ist zu infiltrieren in der Nachlassverwaltung, nun ein weiterer Versuch auch den rest der Anthroposophischen Gesellschaft zu vereinnahmen.
http://egoistenblog.blogspot.nl/2015/09/ist-es-der-zeit-fur-eine-rudolf-steiner.html
und http://steinergesellschaft.blogspot.nl/
facebook und auch
Rudolf Steiner: Schriften - Kritische Ausgabe. SKA Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Selbst Herr Kromme, der "Grumpy" unter den Anthro-Wichteln, die hinter den sieben Bergen leben, gibt mal einen konstruktiven Beitrag! Wenn das kein gutes Omen für die zu gründende Gesellschaft ist ..
Themen der Zeit.
Themen der Zeit Warum soll man sich denn nicht akademisch mit der Anthroposophie beschäftigen? Und inwiefern Umdeutung?
Vind ik leuk · Beantwoorden · 21 september om 14:17
14-9-2015
Es gab nochmals ein Schreiben Clements ueber die Theosophie Steiners.
Das er noch immer kein Sau davon verstanden hat kann u.a hier nachgelesen werden.
http://www.steinerkritischeausgabe.com/#!Theosophie-und-Anthroposophie-Charakter-Grundlegung-und-Selbstabspruch-Skizze-einer-Einleitung-in-Rudolf-Steiners-geisteswissenschaftliche-Anthropologie-Modul-Nr-I/c1zpo/55b46a280cf25466c2a99102
Ansgar Martins schreibt dazu.
Zur Ideogenese der reduktionistischen Steiner-Lesart
13-9-2015einiges Update von Ansgar Martins verschiedene Artikel treffende Clement stehen unter der Nenner Andreas Lichte
11-9-2015
Impuls-Text: Ist es an der Zeit für eine Rudolf Steiner Gesellschaft?
Eine Initiative
Was ist erquicklicher als das Licht? –
Das Gespräch!
Provo, 11.9.2015
Liebe Freunde der akademischen Steiner-Forschung,
Als Herausgeber der seit 2013 bei frommann-holzboog herauskommenden Kritischen Steiner-Ausgabe (SKA) gehe ich seit einiger Zeit mit der Frage um, ob vielleicht die Zeit dafür reif ist – nachdem ja nun Ende dieses Jahres die ersten drei Bände der SKA vorliegen werden und die erste Phase dieses Projekts in 3-4 Jahren abgeschlossen sein könnte – an die Gründung einer wie auch immer gearteten Assoziation bzw. Organisation für die akademische Steiner-Forschung zu denken.
Ist es an der Zeit, über eine »Rudolf-Steiner-Gesellschaft« (oder auch eine andere akademische Assoziationsform) nachzudenken, die das Ziel hätte, all jenen ein Forum zu geben, die sich mit Steiner und seinem philosophischen, theosophischen, anthroposophischen und künstlerischen Werk beschäftigen und dabei die Früchte ihrer Arbeit in einer Form darzustellen und mitzuteilen bereit sind, die anschlussfähig ist an den allgemeinen akademischen Diskurs?
Gäbe es genug Interesse und genug guten Willen, eine unabhängige und wissenschaftlich ausgerichtete, nicht von der Anthroposophischen Gesellschaft und ihren Institutionen getragene Organisation ins Leben zu rufen, in der Vertreter der verschiedenen Strömungen innerhalb der Anthroposophie, die Freunde und die Kritiker Rudolf Steiners, unabhängige Esoterik-Forscher und alle möglichen sonstigen Facetten des Spektrums zu einem fruchtbaren Dialog zusammenkommen könnten – verbunden allein durch das gemeinsame Interesse an einem vertieften Verständnis des Phänomens Steiner und durch die Verpflichtung, sich im gegenseitigen Umgang an die Regeln eines respektvollen, offenen und kritischen wissenschaftlichen Diskurses zu halten?
Ziel einer solchen Assoziation von Steiner-Forschern wäre dann natürlich auch die Schaffung und Pflege eines entsprechenden Organs, eines »Rudolf-Steiner-Jahrbuchs« oder einer Reihe von »Steineriana«, in dem – nach den Regeln akademischen Diskurses und peer reviewed - die Vertreter der verschiedenen Richtungen innerhalb dieses kleinen aber doch recht diversen Forschungszweiges miteinander und mit den Vertretern anderer wissenschaftlicher Disziplinen kommunizieren könnten.
Ich wende mich mit diesem offenen Brief an alle an Rudolf Steiner und seinem Werk interessierten Menschen, mir ihre Gedanken, Anregungen, Bedenken und Einwände darüber mitzuteilen – und diese vielleicht auch in ihren jeweiligen Foren weiterzugeben und zu diskutieren. Falls genügend Interesse und Bereitschaft besteht, wäre ich gern bereit, entsprechende Schritte in diese Richtung zu unternehmen bzw. zu koordinieren.
Dr. Christian Clement
Associate Professor, Brigham Young University
23-6-2015
Clement hat bedeutende Mitarbeiter gefunden die das Zugpferd helfen wollen:
https://www.facebook.com/steinerkritischeausgabe.ska/posts/806120422798606?notif_t=notify_me
Neue Mitarbeiter im SKA-Team:
In den letzten Wochen und Monaten konnten einige interessante Kollegen für die Mitarbeit an der SKA gewonnen werden, mit deren Hilfe die Steiner-Ausgabe sicherlich an Perspektivreichtum und hoffentlich an akademischer Attraktivität gewinnen wird:
ECKART FÖRSTER (Johns Hopkins Universität) schreibt das Vorwort für SKA 2 und hat sich als Mitherausgeber von SKA 4 (Schriften zur Philosophiegeschichte) verpflichtet.
http://philosophy.jhu.edu/directory/eckart-forster/
http://philosophy.jhu.edu/directory/eckart-forster/
JOST SCHIEREN (Alanus Hochschule) wird als Mitherausgeber an Band 1 (Schriften zur Goethedeutung) mitwirken.
http://www.alanus.edu/…/fachbereiche-und-gebiete-bildungswi…
http://www.alanus.edu/…/fachbereiche-und-gebiete-bildungswi…
WOUTER HANEGRAAFF (Universität Amsterdam) schreibt das Vorwort für Band 8 (Schriften zur Kosmogonie und Anthropogenese).
http://www.uva.nl/…/…/h/a/w.j.hanegraaff/w.j.hanegraaff.html
http://www.uva.nl/…/…/h/a/w.j.hanegraaff/w.j.hanegraaff.html
EGIL ASPREM (University of California, Santa Barbara) verfasst ein Vorwort zu SKA 6 (Schriften zur Anthropologie).
http://ucsb.academia.edu/EgilAsprem
http://ucsb.academia.edu/EgilAsprem
12-06-2015
Rudolf Steiner Nachlassverwaltung jetzt eine Stiftung
http://clement-als-trojanisches-zugpferd.blogspot.nl/2015/06/hoffmann-und-clement-haben-gewonnen.html
12-06-2015
Nun sogar der SKA Kostenlos!
Einleitung zu SKA 5 vollständig online
Geheimtipp: Das Vorwort und die viel und kontrovers diskutierte Einleitung zu SKA Band 5 kann man unter der Buchvorschau bei buchhandel.de online kostenlos und vollständig ansehen.
SKA-Webseite unter "Leseproben" oder direkt bei buchhandel.de
https://www.facebook.com/steinerkritischeausgabe.ska/posts/802804549796860?notif_t=notify_me
11-06-2015
Reklamcampagne, Werbung Werbumg!
@SKA_tweeter
Wer sich gern bezwitschern lässt, kann sich über das Neueste zur SKA auch per Twitter berichten lassen. Tolle Gelegenheit, sich von einem Vogel was erzählen zu lassen, ohne Drachenblut trinken zu müssen ..
https://www.facebook.com/steinerkritischeausgabe.ska/posts/802658876478094?notif_t=notify_me
08-06-2015
Eine neue Runde in Clements Bewusstseins-Karussell
25-05-2015
Clement bleibt nachfragen, aber nur was ihm genehm ist (konstruktiv im Sinne Clements) darf in sein Blog auftauchen.
Der SKA-Blog soll ein Forum sein, im dem ein Austausch über die Kritische Steiner-Ausgabe (SKA), über den von ihrem Herausgeber vertretenen kritischen Umgang mit der Anthroposophie und über dessen besonders auf den deutschen Idealismus Bezug nehmende Steinerdeutung geführt werden kann.
Repliken und Gastbeiträge werden gern aufgenommen, wenn sie zum konstruktiven Dialog über die damit verbundenen Fragestellungen beitragen.
http://www.steinerkritischeausgabe.com/#!ska-blog/c2bi
https://www.facebook.com/steinerkritischeausgabe.ska/posts/793411944069454?notif_t=notify_me
http://egoistenblog.blogspot.nl/2015/05/ein-sein-ohne-bewusstsein-lasst-sich.html
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
04-05-2015
die Pseudonymen von Clement;
CRC, Gottlieb Friedemann, Peter Althaus. (Blog Andreas Lichte).
Sie müssen die Sockenpuppen aber bitter nötig haben … Gegen EIN Pseudonym ist nichts einzuwenden, aber was Sie treiben, ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und damit ein Missbrauch der Diskussionskultur! Zu Ihrem angeblichen wissenschaftlichen Anliegen passt Ihr Vorgehen jedenfalls auch gar nicht.
Vielen Dank, Elke, für diese diskrete und taktvolle Klarstellung der auf diesem Blog geltenden Spielregeln und Präferezen. Ich entschuldige mich für meinen Verstoß gegen die hier geltende Auffassung von seriöser Gesprächskultur, derer ich mir nicht bewusst war, und akzeptiere selbstverständlich Ihren Verweis. Ich bin zuversichtlich, dass nach meinem Abschied das Thema Anthroposophie hier wieder auf dem Niveau diskutiert werden kann, das Ihrem Blog angemessen ist.Also Clement hat den Illusion das seine Beiträge auf das Blog das Niveau Thema Anthroposophie erhöht hatten. :)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
29-4-2015
Clement schreibt auf das Blog von Andreas Lichte unter Pseudonym Gottlieb Friedemann
GF-CC: Im übrigen habe ich durchaus auch meine eigenen Kritikpunkte, sowohl an Rudolf Steiner wie auch an der SKA. Die habe ich Herrn Clement mitgeteilt und die sollten auch öffentlich diskutiert werden--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
27-4-2015
die Gegner sowohl Steiners als der Anthroposophie bestreiten sich nun auch untereinander:
"Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen.
26-4-2015
http://www.steinerforschungstage.net/wp-content/uploads/2011/11/04-Kl%C3%BCnker-Dilettantismus.pdf
W.U. Klünker
Mit anderen Worten lautet die Frage, wie man das mehr als problematische Gegenüber von akademischer Wissenschaft und Offenbarungsbewusstsein endlich hinter sich lassen kann. Denn solche Positionierungen nageln die Gegenwart des 21. Jahrhunderts wirklich auf längst vergangene Zeiten fest
Worin besteht die spezifische Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaft, wenn sie nicht nur am Maßstab gegebener akademischer Wahrheitsbegriffe und entsprechender Diskursgepflogenheiten gemessen wird? Wie kann man das bloße Postulat einer esoterischen Wahrheit und Bedeutung endlich ins Archiv überholter religiöser Vorstellungen transponieren, wenn dabei nur auf die Hellsicht oder Einweihung des verehrten Lehrers verwiesen werden kann?
Wo bleibt der Mensch, wenn er dauernd geistig überhöht wird? Wo bleibt der Mensch, wenn esoterische Entwicklung mit linear fortschreitender geistiger Höherentwicklung verwechselt wird? Wenn das moralische Missverständnis vorliegt, dass »hohe Inhalte« automatisch auch Lebenstiefe beinhalten müssten? Wenn nicht berücksichtigt wird, dass im Zuge menschlicher Vertiefung oftmals inhaltliche Fülle reduziert werden muss? Der Verzicht auf geistige Fülle zugunsten einer Vermenschlichung und damit letztlich einer Verchristlichung der Geisteswissenschaft ist übrigens eine Entwicklungsfigur, die deutlich im Werk Rudolf Steiners zu beobachten ist, wenn man etwa die esoterischen Klassenstunden und die »Leitsätze« des Jahres 1924 mit früheren Darstellungen vergleicht.--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
24-4-2015
Textkritik als Methode
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
23-4-2015
nun was mal passieren kann wenn man die SKA denkt?
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Lorenzo Ravagli fasst zusammen in Dialog mit ein Fragesteller.
22-4-2015 http://egoistenblog.blogspot.nl/2015/04/spiegel-des-menschenwesens-oder-fenster.html
und
http://clement-als-trojanisches-zugpferd.blogspot.nl/2015/03/lorenzo-ravagli.html
zugefuegt
quelle