Ein Nachrichtenblatt PLUS
28. September 2016
Zum Vorfall der Goetheanum-Publikation ‹Rudolf Steiner Bilder›
»Das Goetheanum ist ein Haus,
das mit sich selbst uneins geworden ist«
Am Ende eines erfreulichen Besuchs am Goetheanum vom 19. - 25. September 2016, traf ich auf
eine kleine Broschüre mit dem Titel ‹Rudolf Steiner Bilder›1. Es werden dort, ohne Kommentar,
kurze Skizzen über Rudolf Steiner von 22 verschiedenen Persönlichkeiten präsentiert. Einige sind
von Menschen, die Rudolf Steiner tatsächlich kannten, wie die wunderbare Beschreibung von
Steiner's wechselnden Gesichtsausdrücken während er vortrug, wie es von Friedrich Rittelmeyer
referiert wird. Andere sind Aussagen von Menschen, die nach Steiner's Zeit gelebt haben.
Besonders verzerrend ist die kurze Skizze von Helmut Zander, der vorletzte Beitrag, der Rudolf
Steiner als Drogenabhängigen und Schizophrenen porträtiert!
»Leider wissen wir so gut wie nichts über Steiner in seiner Zeit als esoterischer Schüler ... Kritiker und
Wissenschaftler haben sich auch gefragt, welche psychische Disposition Steiner besass, ob er,
polemisch gefragt, ›geisteskrank‹ war oder, seriöser, an Schizophrenie litt. Aber neuere
psycho-medizinische Überlegungen dazu fehlen. Oder nahm er vielleicht doch Drogen? Mit dem
Schnupftabak, den er liebte, könnte er auch Kokain, den ›Schnee‹ wie es in seinen Briefen heisst, zu
sich genommen haben, vielleicht bewusst, vielleicht auch ohne es zu wissen. Halluzinogene Mittel
mögen, wenn er sie denn nahm, einzelne Erfahrungen erklären, aber seine Beschäftigung mit
meditativen Techniken über zweieinhalb Jahrzehnte geht darin nicht auf. Steiner bleibt uns als
esoterischer Schüler weitgehend verborgen. Sehr viel mehr wissen wir über den Lehrer Steiner.« 2
Hier wird nicht klar vermittelt, dass Zander eine falsche und verleumderische Charakterisierung von
Rudolf Steiner gibt. Während man von Feinden der Anthroposophie erwarten könnte, ein derart
falsches Bild mit anderen, wahren Bildern ohne Kommentar nebeneinander zu präsentieren, finde
ich es schockierend, dass eine derartige Zusammenstellung von Skizzen von dem Goetheanum
selbst veröffentlicht wurde.
Man stelle sich die Konsequenzen vor: alle spirituelle Forschung Rudolf Steiners ist das Produkt von
Drogenabhängigkeit und psychischen Erkrankungen. Es wirft die ganze Geisteswissenschaft über
den Haufen.
Vor vielen Jahren verfolgte mein verstorbener Freund Georg Unger, damals Leiter der
Mathematisch-Astronomischen Sektion, ein Gerücht, in dem behauptet wurde, Steiner sei mit LSD
verbunden und er und brachte es zum Schweigen. Es war von einer gewissen New Age Organisation
in Amerika in Umlauf gebracht worden. Meine Erinnerung ist, dass die Organisation, die falsche
Behauptung als Ergebnis der Bemühungen von Dr. G. Unger zurückzuziehen hatte.
Jetzt sind wir in der absurden Situation, in der das Goetheanum selbst eine unwahre Porträtierung
Rudolf Steiners verbreitet. Das Goetheanum ist ein Haus geworden, das mit sich selbst uneins
geworden ist.
Die Verantwortlichen sind die Mitarbeiter der Goetheanum-Bibliothek, bzw. die Kuratoren der
Ausstellung: Johannes Nilo und der Assistent Jasper Bock, sowie zusätzlich für Textauswahl und
Redaktion Rudolf Bind. Ihnen übergeordnet, als Leiter der Abteilung ‹Dokumentation›3, hat ein
Mitglied des Vorstandes die Verantwortung für die Bibliothek: Bodo von Plato. Die Ämter aller
dieser verantwortlichen Parteien sollten sofort beendet werden. Ansonsten wird dieses Haus
gespalten und fallen.
Stephen E. Usher, Ph.D.
Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Amerika und in der Ersten Klasse der Freien Hochschule für
Geisteswissenschaft seit über 40 Jahren
Mentoren: Dietrich von Asten, Ernst Katz, Herman Poppelbaum und Georg Unger
25. September 2016
*
I M P R E S S U M Redaktion: Roland Tüscher – Anschrift: Apfelseestr. 21, CH 4147 Aesch; T. +41 (0)61 701 42 08;
E. ein.nachrichtenblatt@startmail.com
1 Rudolf Steiner Bilder, Texte zur Ausstellung, Ausstellung in der Goetheanum Bibliothek, kuratiert von Johannes Nilo, Assistenz Jasper Bock, 26.
Februar – 8. Juli 2016. Textauswahl und Redaktion: Rudolf Bind und Johannes Nilo, Goetheanum, Dornach 2016
2 A.a.O. Helmut Zander
3 http://www.anthromedia.net/de/artikel-dateilansicht/article/aus-dem-leben-am-goetheanum-1/
Ein Nachrichtenblatt PLUS
13. Oktober 2016 ___________________________ 4
Stephen E. Usher antwortet auf Jean-Michel Florin und Bodo v. Plato,
die seinen Artikel:
»Zum Vorfall der Goetheanum Publikation ‹Rudolf Steiner Bilder› –
Das Goetheanum ist ein Haus, das mit sich selbst uneins geworden ist«1
kommentiert hatten.2
Stephen E. Usher (11. Oktober 2016)
Meine Antwort in drei Punkten:
1. Ich schrieb meinen Artikel, weil das Goetheanum eine groteske und spekulative Charakterisierung von
Rudolf Steiner veröffentlichte und in Umlauf setzte, welche ihn als einen schizophrenen und
drogensüchtigen oder möglicherweise verrückten Menschen darstellte.
2. Diese Tatsache kann nicht als ein einfaches Versehen oder Fehler abgewiesen werden. Es geht um eine
tiefere Verantwortung gegenüber Rudolf Steiner, welche in der Kultur am Goetheanum leben sollte, es aber
offensichtlich nicht tut. In der Tat bringt die Antwort von Herrn Florin und Herrn von Plato im Namen der
Goetheanum-Leitung auch die Annahme einer Obliegenheit des Goetheanum, als neutrale Partei zu handeln,
zum Ausdruck, indem es diese Art von verleumderischen und unfundierten Anschuldigungen, wie sie in
Zanders Buch zu finden sind, veröffentlicht. Auch die Hinzufügung einer Abstandserklärung hätte das
grundlegende ethische und moralische Problem, welches mit diesem Ansatz der "Neutralität" gegenüber
Rudolf Steiner präsentiert wird, nicht verringert.
3. Ich habe meine Bedenken aus zwei Gründen zuerst direkt vor die Mitgliedschaft getragen: erstens wegen
des gravierenden Ernstes dessen, was das Goetheanum tut, und zweitens, weil ich erkannt hatte, dass
aufgrund der am Goetheanum vorherrschenden Kultur die Leitung alles unternehmen würde, zu verhindern,
dass meine Bedenken von einer breiteren Öffentlichkeit gehört werden können. Man nehme die Tatsache
zur Kenntnis, dass Mr. Beck, der Herausgeber des Newsletters der US-Gesellschaft, sich weigerte meinen
Artikel zu veröffentlichen, nachdem er die Frage mit einem Vertreter des Goetheanum besprochen hatte.
Anmerkung: Auf Vorschlag der Herausgeber von Deepening Anthroposophy3 und von Ein Nachrichtenblatt
lassen Sie mich klar meine Überzeugung feststellen, dass Mr. Beck auf der Grundlage der Informationen, die
er von dem Goetheanum-Vertreter Herrn Nilo erhalten hat, mit der Nicht-Veröffentlichung eine unabhängige
Entscheidung getroffen hat.
1 Publiziert in Ein Nachrichtenblatt PLUS vom 28. September 2016 und in Ein Nachrichtenblatt, Nr.21, 9. Oktober 2016
2 Veröffentlicht Anfang Oktober 2016 ohne Datum (vermutlich 5. oder 6. Oktober 2016),
dokumentiert in Ein Nachrichtenblatt, Nr.21, 9. Oktober 2016 und in dieser Ausgabe
3 Herausgeber von Deepening Anthroposophy ist Thomas O’Keefe - deepening@use.startmail.com
I M P R E S S U M | Redaktion: Roland Tüscher – Apfelseestr. 21, CH 4147 Aesch; T. +41 (0)61 701 42 08
E. ein.nachrichtenblatt@startmail.com
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28. September 2016
Zum Vorfall der Goetheanum-Publikation ‹Rudolf Steiner Bilder›
»Das Goetheanum ist ein Haus,
das mit sich selbst uneins geworden ist«
Am Ende eines erfreulichen Besuchs am Goetheanum vom 19. - 25. September 2016, traf ich auf
eine kleine Broschüre mit dem Titel ‹Rudolf Steiner Bilder›1. Es werden dort, ohne Kommentar,
kurze Skizzen über Rudolf Steiner von 22 verschiedenen Persönlichkeiten präsentiert. Einige sind
von Menschen, die Rudolf Steiner tatsächlich kannten, wie die wunderbare Beschreibung von
Steiner's wechselnden Gesichtsausdrücken während er vortrug, wie es von Friedrich Rittelmeyer
referiert wird. Andere sind Aussagen von Menschen, die nach Steiner's Zeit gelebt haben.
Besonders verzerrend ist die kurze Skizze von Helmut Zander, der vorletzte Beitrag, der Rudolf
Steiner als Drogenabhängigen und Schizophrenen porträtiert!
»Leider wissen wir so gut wie nichts über Steiner in seiner Zeit als esoterischer Schüler ... Kritiker und
Wissenschaftler haben sich auch gefragt, welche psychische Disposition Steiner besass, ob er,
polemisch gefragt, ›geisteskrank‹ war oder, seriöser, an Schizophrenie litt. Aber neuere
psycho-medizinische Überlegungen dazu fehlen. Oder nahm er vielleicht doch Drogen? Mit dem
Schnupftabak, den er liebte, könnte er auch Kokain, den ›Schnee‹ wie es in seinen Briefen heisst, zu
sich genommen haben, vielleicht bewusst, vielleicht auch ohne es zu wissen. Halluzinogene Mittel
mögen, wenn er sie denn nahm, einzelne Erfahrungen erklären, aber seine Beschäftigung mit
meditativen Techniken über zweieinhalb Jahrzehnte geht darin nicht auf. Steiner bleibt uns als
esoterischer Schüler weitgehend verborgen. Sehr viel mehr wissen wir über den Lehrer Steiner.« 2
Hier wird nicht klar vermittelt, dass Zander eine falsche und verleumderische Charakterisierung von
Rudolf Steiner gibt. Während man von Feinden der Anthroposophie erwarten könnte, ein derart
falsches Bild mit anderen, wahren Bildern ohne Kommentar nebeneinander zu präsentieren, finde
ich es schockierend, dass eine derartige Zusammenstellung von Skizzen von dem Goetheanum
selbst veröffentlicht wurde.
Man stelle sich die Konsequenzen vor: alle spirituelle Forschung Rudolf Steiners ist das Produkt von
Drogenabhängigkeit und psychischen Erkrankungen. Es wirft die ganze Geisteswissenschaft über
den Haufen.
Vor vielen Jahren verfolgte mein verstorbener Freund Georg Unger, damals Leiter der
Mathematisch-Astronomischen Sektion, ein Gerücht, in dem behauptet wurde, Steiner sei mit LSD
verbunden und er und brachte es zum Schweigen. Es war von einer gewissen New Age Organisation
in Amerika in Umlauf gebracht worden. Meine Erinnerung ist, dass die Organisation, die falsche
Behauptung als Ergebnis der Bemühungen von Dr. G. Unger zurückzuziehen hatte.
Jetzt sind wir in der absurden Situation, in der das Goetheanum selbst eine unwahre Porträtierung
Rudolf Steiners verbreitet. Das Goetheanum ist ein Haus geworden, das mit sich selbst uneins
geworden ist.
Die Verantwortlichen sind die Mitarbeiter der Goetheanum-Bibliothek, bzw. die Kuratoren der
Ausstellung: Johannes Nilo und der Assistent Jasper Bock, sowie zusätzlich für Textauswahl und
Redaktion Rudolf Bind. Ihnen übergeordnet, als Leiter der Abteilung ‹Dokumentation›3, hat ein
Mitglied des Vorstandes die Verantwortung für die Bibliothek: Bodo von Plato. Die Ämter aller
dieser verantwortlichen Parteien sollten sofort beendet werden. Ansonsten wird dieses Haus
gespalten und fallen.
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Geisteswissenschaft seit über 40 Jahren
Mentoren: Dietrich von Asten, Ernst Katz, Herman Poppelbaum und Georg Unger
25. September 2016
*
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1 Rudolf Steiner Bilder, Texte zur Ausstellung, Ausstellung in der Goetheanum Bibliothek, kuratiert von Johannes Nilo, Assistenz Jasper Bock, 26.
Februar – 8. Juli 2016. Textauswahl und Redaktion: Rudolf Bind und Johannes Nilo, Goetheanum, Dornach 2016
2 A.a.O. Helmut Zander
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die seinen Artikel:
»Zum Vorfall der Goetheanum Publikation ‹Rudolf Steiner Bilder› –
Das Goetheanum ist ein Haus, das mit sich selbst uneins geworden ist«1
kommentiert hatten.2
Stephen E. Usher (11. Oktober 2016)
Meine Antwort in drei Punkten:
1. Ich schrieb meinen Artikel, weil das Goetheanum eine groteske und spekulative Charakterisierung von
Rudolf Steiner veröffentlichte und in Umlauf setzte, welche ihn als einen schizophrenen und
drogensüchtigen oder möglicherweise verrückten Menschen darstellte.
2. Diese Tatsache kann nicht als ein einfaches Versehen oder Fehler abgewiesen werden. Es geht um eine
tiefere Verantwortung gegenüber Rudolf Steiner, welche in der Kultur am Goetheanum leben sollte, es aber
offensichtlich nicht tut. In der Tat bringt die Antwort von Herrn Florin und Herrn von Plato im Namen der
Goetheanum-Leitung auch die Annahme einer Obliegenheit des Goetheanum, als neutrale Partei zu handeln,
zum Ausdruck, indem es diese Art von verleumderischen und unfundierten Anschuldigungen, wie sie in
Zanders Buch zu finden sind, veröffentlicht. Auch die Hinzufügung einer Abstandserklärung hätte das
grundlegende ethische und moralische Problem, welches mit diesem Ansatz der "Neutralität" gegenüber
Rudolf Steiner präsentiert wird, nicht verringert.
3. Ich habe meine Bedenken aus zwei Gründen zuerst direkt vor die Mitgliedschaft getragen: erstens wegen
des gravierenden Ernstes dessen, was das Goetheanum tut, und zweitens, weil ich erkannt hatte, dass
aufgrund der am Goetheanum vorherrschenden Kultur die Leitung alles unternehmen würde, zu verhindern,
dass meine Bedenken von einer breiteren Öffentlichkeit gehört werden können. Man nehme die Tatsache
zur Kenntnis, dass Mr. Beck, der Herausgeber des Newsletters der US-Gesellschaft, sich weigerte meinen
Artikel zu veröffentlichen, nachdem er die Frage mit einem Vertreter des Goetheanum besprochen hatte.
Anmerkung: Auf Vorschlag der Herausgeber von Deepening Anthroposophy3 und von Ein Nachrichtenblatt
lassen Sie mich klar meine Überzeugung feststellen, dass Mr. Beck auf der Grundlage der Informationen, die
er von dem Goetheanum-Vertreter Herrn Nilo erhalten hat, mit der Nicht-Veröffentlichung eine unabhängige
Entscheidung getroffen hat.
1 Publiziert in Ein Nachrichtenblatt PLUS vom 28. September 2016 und in Ein Nachrichtenblatt, Nr.21, 9. Oktober 2016
2 Veröffentlicht Anfang Oktober 2016 ohne Datum (vermutlich 5. oder 6. Oktober 2016),
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