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Montag, 27. April 2015

die Gegner Steiners sowohl als der Anthroposophie bestreiten sich nun auch untereinander

Update 04-05-2015

die Pseudonymen von Clement;
CRC, Gottlieb Friedemann, Peter Althaus. (Blog Andreas Lichte).
Jedesmal das Clement ein neues Pseudonim verwendet, wird seine Wirksamkeit erkannt.




Herrlich, wie sich hier die Anti-Steiner-Fraktion und die Steiner-Apologeten in ihrer ohnmächtigen Wut über die kritische Steiner-Ausgabe die Hand reichen. Andreas Lichte und Kees Kromme im Gespräch! Ein gemeinsamer Gegner bringt selbst die unversöhnlichsten Ideologien in ein gemeinsames Bett.
Dabei wäre zu bedenken, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe der Texte eines Autors ein sicherer Indikator dafür ist, dass die Zeit der ideologischen Vereinnahmung desselben vorbei ist. Wer noch als “Anhänger” oder “Gegner” eines Autors auftritt, dessen Texte kritisch editiert vorliegen, statt einfach als Interpret, der ist irgendwie der Zeit hinterher. Oder gibt es irgendwo noch “Anhänger” oder “Gegner” eines Meister Eckhart, eines Jakob Böhme oder eines Fichte?



Herr Lichte, können Sie nicht lesen? Oder glauben Sie, der noble Zweck der Waldorfkritik rechtfertige auch die Falschdarstellung als Mittel? Ich hatte lediglich geschrieben, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe Symptom dafür sei, dass die Zeit der ideologischen Vereinnehmbarkeit des betreffenden Autor zu Ende geht, dass also die historische Distanz zum Aurtor so groß geworden ist, dass undifferenzierte Ablehnung in Bausch und Bogen (also der Lichte-Ansatz) ebenso fehl am Platz ist kritiklose Anhängerschaft. An deren Stelle trete dann die Interpretation dieses Autors, also die differenzierte und kritische Diskussion darüber, wie die Texte dieses Autors zu verstehen sind in deren Verlauf sich verschiedene Möglichkeiten der Deutung herauskristallisieren.
Als Beispiel nannte ich Jakob Böhme. Während Böhme lebte und ein gutes Jahrhundert danach herrschte ein ähnlicher ideologisch geprägter Streit zwischen Anhängern und Gegnern Böhmes wie lange um Rudolf Steiner. Heute jedoch schwadroniert kein ernstzunehmender Autor noch darüber, ob Böhme “recht hatte” oder “Unsinn geschrieben hat”, ob er ein “Prophet” oder ein “Hochstapler” war. Nur darum geht es noch, festzustellen, was Böhme tatsächlich getan und gesagt hat (um es von dem zu trennen, was Anhänger und Gegner ihm zugeschrieben haben) und dann die verschiedenen Möglichkeiten herauszuarbeiten, wie seine Texte interpretiert werden können. Ganz so ist es, meiner Meinung nach, auch mit Rudolf Steiner. Und wie bei Böhme und in vielen ähnlichen Fällen ist auch hier das Erscheinen der kritischen Ausgabe ein deutliches Zeichen, dass die überwiegend ideologisch geprägte Rezeptionsphase in eine mehr wissenschaftlich geprägte umschlägt.
Soweit mein Beitrag. Sie hingegen lesen das als einen (oder verdrehen das zu einem) Versuch, Steiner gegen Kritik zu immunisieren. Können Sie nicht genauer lesen, oder wollen Sie nicht?



@ “Peter Althaus”
ich “schreibe Rudolf Steiner gar nichts zu”, das tut Christian Clement in seiner falsch als “kritisch” deklarierten Steiner-Ausgabe “SKA” – Zitat Artikel, Peter Staudenmaier:
„Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer EISEGESE“ – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.
Vernichtender für Christian Clements “SKA” geht es gar nicht.



Hallo Herr Clement, alias G. Friedemann, alias P. Althaus,
 Sie müssen die Sockenpuppen aber bitter nötig haben … Gegen EIN Pseudonym ist nichts einzuwenden, aber was Sie treiben, ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und damit ein Missbrauch der Diskussionskultur! Zu Ihrem angeblichen wissenschaftlichen Anliegen passt Ihr Vorgehen jedenfalls auch gar nicht.




Bei den Anthropotanten hat Clement Althaus aehnliches ueber Boehme usw geschrieben,dort hat er auch angegeben das Steiner eigentlich zu spaet verstorben ist. Und weil das Wort Wissenschaftlich oben auch wieder auftauchte in Zusammenhang der SKA kam der Verdacht schon auf Althaus war ein neues Pseudonim Clements. Danke Elke! Ist es das IP nummer an zu sehen?



Es ist Komisch. Bei den Anthroposophen will Clement derjenige spielen der noch besser weiss als Steiner selbst was er mit seine Esoterik bezweckt hat. Wie in mein oben gesteltes Zitat gezeigt wird, will er sogar Der bessere Anthroposoph sein. Bei derjenigen die kritisch zu Steiner stehen, lehnt er es vehement ab als Anthroposoph bezeichnet zu werden. Da komt derJudenstern um die Ecke. Hypochrisie auf hoechster Stufe. Unverstaendlich das ein renommierter Verlag wie Fromman Holzboog sich einlasst auf so ein Mensch. Und dann die immer wechselnde Pseudonieme. Wissenschaftliegen Anliegen :)



Vielen Dank, Elke, für diese diskrete und taktvolle Klarstellung der auf diesem Blog geltenden Spielregeln und Präferezen. Ich entschuldige mich für meinen Verstoß gegen die hier geltende Auffassung von seriöser Gesprächskultur, derer ich mir nicht bewusst war, und akzeptiere selbstverständlich Ihren Verweis. Ich bin zuversichtlich, dass nach meinem Abschied das Thema Anthroposophie hier wieder auf dem Niveau diskutiert werden kann, das Ihrem Blog angemessen ist.

Nun wir wissen was Abschied nehmen bei Herr Clement bedeutet :)

Sie waren sich nicht bewusst, dass das Anlügen von anderen Diskussionsteilnehmern gegen die Gesprächskultur verstößt? Und auch nicht darüber, dass es mindestens unseriös wirkt, wenn man durch Pseudonyme vortäuscht, dass mehrere dritte Personen die eigene Position in einer Diskussion unterstützen? Ist das in Ihren Kreisen sonst üblich?
Herr Clement, ich habe sie weiter oben direkt gefragt, ob Sie und der Kommentator G. Friedemann eine Person sind. In Ihrer Antwort haben Sie schlicht und ergreifend GELOGEN, wenn Sie unter dem Pseudonym “G. Friedemann” schreiben, dass Sie (G. Friedemann) auf Ihre “Partikularexistenz” wert legen.
Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie nach bestem Wissen und Gewissen korrekt arbeiten? Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie kein Anthroposoph sind, wie sie ja gerne behaupten?
Sie haben jegliches Vertrauen verspielt, sollte man Ihrer Arbeit je vertraut haben.
Jemandem, der derartig unseriös auftritt, indem er unter Pseudonym in der dritten Person über sich schreibt und seine wahre Indentität auch auf Nachfrage leugnet, kann man nicht trauen.
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Update 29-4-2015

Wenn es nicht so tragisch wäre konnte es auch noch komisch sein:
Clement schreibt unter Pseudonym von Gottlieb Friedemann auf die Blogseite von Andreas Lichte:





@Andre Sebastiani
Ich sehe nicht, wo ich – im Gegensatz zu Herrn Lichte – persönlich oder beleidigend geworden wäre oder jemanden beschimpft hätte. Ich habe lediglich Herrn Lichte zitiert und dazu angemerkt, dass das Differenzierungsnivau seiner Aussage demjenigen einer Bild-Schlagzeilen entspricht. Und das ist ja wohl eine Tatsache. Oder finden Sie sein “entweder-oder” Argument irgendwie differenziert oder intelligent?
Ausserdem finde ich, es tut schon zur Sache, darauf hinzuweisen, dass Lichtes Angriffe auf Clement im Kontext einer persönlichen Kampfansage gegen alles und jeden innerhalb der Anthroposophie zu sehen sind. Es erklärt die Einseitigkeit seiner Darstellung, den Zorn in seinem Ton und seine Blindheit für die Tatsache, dass Clement einige Kerndogmen der Anthroposophen nicht teilt, ja unterhöhlt (obwohl Staudenmeier das sehr deutlich macht) .
Im übrigen habe ich durchaus auch meine eigenen Kritikpunkte, sowohl an Rudolf Steiner wie auch an der SKA. Die habe ich Herrn Clement mitgeteilt und die sollten auch öffentlich diskutiert werden. Aber durch die Art, wie Lichte hier und anderswo mit dem Vorschlaghammer argumentiert, disqualifiziert er sich selbst nachhaltiger, als Clement durch seine einseitige Steiner-Deutung es je könnte. Und er behindert, genau wie die gleichfalls völlig überzogenen Reaktionen der Anthroposophen, eine sachliche Debatte darüber, was denn, wenn die Clementsche Deutung nicht hinhaut, der rationale Kern einer Weltanschauung sein könnte, die durch ihre praktischen Anwendungsgebiete heute weltweit aktuell ist.
Deshalb mische ich mich ein, auch wenn ich mich nicht der Illusion hingebe, Herrn Lichtes Einstellung ändern zu können. Die ist, wenn das Wortspiel erlaubt ist, völlig versteinert. Aber vielleicht sieht ja der eine oder andere Mitleser hier, dass das durch die SKA ins Bewusstsein getretene Problem nicht dadurch zu lösen ist, dass man ihren Herausgeber als “Anthroposophen” stigmatisiert und ihn als Hochstapler beschimpft. Das diese Schmuddelkind-Taktik nicht funktioniert, hätte Herr Lichte aus den vergangenen 100 Jahren Anthroposophiekritik, die er sicher eingehend studiert hat, eigentlich lernen können.

Da
s tragische und auch gewissermaßen das komische ist das Andreas Lichte nicht einsehen kann das Clement eigentlich dasselbe tut wie er selbst, annehmlich Steiner diffamieren. Nur tut Clement das viel subtiler und weniger grob.

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http://hpd.de/artikel/11618

Andreas Lichte, Helmut Zander, Peter Staudenmaier, Christian Clement, David Hoffmann, W.U. Klünker, sie können sich untereinander nicht einig werden was die beste Methode ist um Anthroposophie aus der Welt zu schaffen oder zu redefinieren.
Nachdem Clement bei den Anthropotanten gestoppt ist mit Kommentare zu geben, kann er es bei Obenstehendes verlinktes Artikel doch kaum lassen.

CrCl: Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen.

BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom "verstörenden" Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.Die als seriös geltende Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht eine Rezension mit dem Titel "Die Freiheit des Erkenntniswegs" von David Marc Hoffmann. Darin befasst sich Hoffmann mit der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden "Kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" (SKA): Was nach "Wissenschaftlichkeit" und "Unabhängigkeit" aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.

Denn David Marc Hoffmann ist Leiter des "Rudolf Steiner Archivs" in Dornach, der Zentrale der esoterischen Bewegung Anthroposophie mit ihrem Kultbau "Goetheanum". Dornach war bis 2011 auch Sitz des anthroposophischen "Rudolf Steiner Verlages", der in Zusammenarbeit mit dem Frommann-Holzboog Verlag die "Kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" herausbringt. Herausgeber ist Christian Clement, Anthroposoph und ehemaliger Waldorflehrer.

Von der anthroposophischen Zeitschrift "info3" im Interview gefragt, ob er ein "Insider" der Anthroposophie sei, oder eher jemand, "der kritisch von außen draufschaut", antwortet Christian Clement, er sehe sich als "Insider", der an der Anthroposophie "existentiell interessiert" sei. Clement lehrt "German Studies" an der "Brigham Young University" der Mormonen, deren "lebendige Mysterienkultur" ihn fasziniere.

Helmut Zander, Autor des Standardwerkes "Anthroposophie in Deutschland", beurteilt Clements Arbeit so: "Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Maßstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt."

Statt Wissenschaft bekommt die Welt von Clement Anthroposophie, noch einmal Helmut Zander: "Wie ‘anthroposophisch’ ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss ‘gewisse äusserliche Verbindung’ in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von ‘Mysterienweisheit’ und ‘Erkenntniserlebnissen’ deutet oder von der ‘bewusstseinsevolutiven Urgestalt’ oder vom ‘sich darlebenden Wesenhaften’ spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen?"

Helmut Zander kritisiert insbesondere Clements Versuch, die Theosophie als wichtigste Quelle der Anthroposophie zu leugnen: "Clement versucht, die Kontinuität von Steiners philosophischen Gedanken über die Schwellenjahre 1900 bis 1902 hinweg deutlich zu machen, zu Recht. Aber dabei marginalisiert er die theosophischen Einflüsse, meines Erachtens gegen den historischen Befund, aber auf den Schultern von Steiners Selbstinterpretation."

Auch der amerikanische Historiker Peter Staudenmaier weist Clements Darstellung zurück: "Viel von Band 7 der ‘SKA’ läuft auf eine Übung in Wunschdenken hinaus. Es ist eine weitere Fassette von Clements anhaltenden Anstrengungen, Steiners esoterische Lehren als eine Erweiterung seiner frühen philosophischen Arbeiten umzudeuten."

Peter Staudenmaier, der das große Verdienst hat, mit seiner Forschung zur Anthroposophie im Nationalsozialismus und im italienischen Faschismus den anthroposophischen "Wir waren Opfer!"-Mythos entzaubert zu haben, findet auch für Clements Legendenbildung deutliche Worte: "Der Steiner, der uns in Clements Version bleibt, ist verflacht, zensiert, gezähmt. Der historische Steiner war weit kühner, wilder, schwieriger, und viel verstörender. Den Blick auf diese widerspenstige Seite Steiners zu verlieren, in der Hoffnung, ihn stromlinienförmig zu machen und seine Botschaft zu modernisieren, wird der Komplexität und Perplexität seines Denkens nicht gerecht."

"Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer Eisegese" – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.

"Vor allem wehrt sich Clement dagegen, anzuerkennen, dass Steiner den Begriff der ‘übersinnlichen Wahrnehmung’ ernst meinte, und dass für den theosophischen und anthroposophischen Steiner spirituelle Phänomene wirklich wahrgenommen werden können, dass sie wirklich existieren, nicht nur als als Sprach-Bilder, oder als eine auf Umwegen vorgenommene Beschreibung innerer Selbst-Wahrnehmung, sondern als unabhängige Wesenheiten. Das Buch liest sich oft wie ein donquichottischer Versuch, Steiner vor sich selbst zu retten – eine nette, bescheidene, biedere Variante des deutschen Idealismus vor seinen gewagten esoterischen Erforschungen nach 1900 zu retten."

Nach 1900 entwickelt Steiner auch seine esoterische Evolutionslehre. Steiners rassistische "Menschheitsentwickelung" ist Beweggrund und Ziel der Anthroposophie,Zitat Peter Staudenmaier: "Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung."

Steiners Rassismus wurde 2007 zum Skandal, als die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben, und Zitat BPjM, "als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen" seien.

Angeregt durch die breite Berichterstattung zum BPjM-Verfahren war die Forderung nach einer kritischen Werkausgabe von Rudolf Steiner laut geworden. Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.

Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als "eigenständig" darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier: "Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist."

Bulwer-Lyttons “Vril” wird von Steiner als "Lebenskraft" übernommen, wie auch die "in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier" in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash "Aus der Akasha-Chronik".




Mit freundlicher Genehmigung des Autors aus dem Ratgeber-News-Blog übernommen.


Christian Clement am 22. April 2015 - 15:13 Permanenter Link

Interessant, dass auch ein "Humanistischer Pressedienst" sich dazu hergibt, ungeprüft einen Diffamierungsartikel wiederzugeben, in denen einem Akademiker, dem Leiter des Rudolf Steiner Ar

chivs, der Neuen Züricher Zeitung und dem renommierten Wissenschaftsverlag frommann-holzboog "Betrug" und Irreführung der Offentlichkeit vorgeworfen wird.


Christian Clement am 23. April 2015 - 14:25 Permanenter Link

Nein, Herr Lichte, das tut es nicht. Wozu auch? Kritik in der Sache ist dem Akademiker stets willkommen, denn sie bringt seine Arbeit weiter, selbst da, wo sie sich gegen sein Argument wendet.

Was ich an Ihren Beiträgen auszusetzen habe ist, dass statt Kritik am Argument des anderen seine Person und seine Absichten diffamiert werden. Den Andersdenkenden als "Hochstapler" oder "Betrüger" zu verleumden (Ihre Worte) und ihn durch Anheftung eines gesellschaftlich stigmatisierenden Erkennungszeichens (etwa "Anthroposoph") unglaubwürdig machen zu wollen, hat mit Kritik und Wahrheitsliebe nichts zu tun, wohl aber mit Demagogie und Hass.


Christian Clement am 24. April 2015 - 11:58 Permanenter Link

"Hochstapler" ist Herrn Lichtes Lieblingsbezeichnung für mich und in vielen seiner posts zur SKA zu finden.

"Betrüger" hat er auch schon öfter benutzt, zuletzt in eben jenem Artikel, über den wir gerade reden. Da heißt es etwa: "Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht."

Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen. Solche Propagandataktiken aus unrühmlicher Vergangenheit gehören nicht in eine sachliche Auseinandersetzung. Wie würde es Herrn Lichte wohl gefallen, wenn man ihm, statt auf seine Argumente einzugehen, ständig nur das Etikett "Ex-Waldorflehrer" (impliziertes Vorurteil: "Menschen, bei denen enttäuschte Liebe zur Anthroposophie in Hass und Gegnerschaft umgeschlagen ist") anheften würde? Dagegen würde er sich wehren, und mit Recht.

Ob die Einwände Zanders und Staudenmaiers tatsächlich eine "vernichtende Kritik" meiner wissenschaftlichen Arbeit darstellen oder lediglich eine inhaltliche Differenz in bestimmten Aspekten meiner Steinerdeutung, das kann jeder leicht feststellen, der ihre Äußerungen zur SKA vollständig liest.

Im übrigen gilt: Wenn ein Autor versucht, zwischen Anthroposophie und Wissenschaft eine Brücke zu schlagen, dann ist es ja wohl kaum verwunderlich, wenn die Hardliner und Platzhirsche auf beiden Seiten damit so ihre Schwierigkeiten haben. Versuche einer Veränderung des status quo waren noch nie besonders beliebt.

Wer also wirklich wissen will, was Sache ist, muss sich eben die Mühe machen, die Texte, um die es geht (d. h. meine Einleitungen zu den Bänden der kritischen Steiner-Ausgabe), mal selbst und vor allem vollständig zu lesen - und kann sich nicht auf das Urteil der Kritiker und Gegner verlassen. So wars zu allen Zeiten, und so wirds auch bleiben.

Christian Clement am 26. April 2015 - 21:07Permanenter Link


crCl zu @ Christoph Baumgarten

>> "Ist es bereits diskriminierend, darauf hinzuweisen, dass ein Autor aufgrund enger beruflicher Verstrickungen eben nicht unabhängig ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem er es vorgibt zu sein?"

Es ist in der Tat diffamierend und demagogisch zu behaupten, dass ein Autor geistig nicht unabhängig ist, nur weil er angeblich einer bestimmten Gruppe zugehört. Und wenn diese Behauptung, wie in meinem Fall, auch noch unzutreffend ist, dann ist es zudem noch eine Lüge.

>> "Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit werden weitaus geringere berufliche und finanzielle Verbindungen selbstverständlich offengelegt. "

Wo, bitte, sind denn die "beruflichen und finanziellen Verbindungen" zwischen mir und den Anthroposophen? Mir jedenfalls wäre nicht bekannt, dass die BYU mittlerweile an Dornach angeschlossen ist. - Dass die Finanzierung der SKA sich ausschließlich durch den Verkauf und einen Druckkostenzuschuss meiner Universität trägt, ist schon verschiedentlich offengelegt worden.

>>"Es ist jedenfalls aufschlussreich, wie schnell die Waldorf-Meute bei der Stelle ist und kläffend und geifernd mit Dreck um sich wirft, sobald sie einen der ihren in der Kritik sieht."

Vielleicht lesen Sie alle posts in diesem thread noch einmal durch und urteilen dann erneut, wer hier kläffend und geifernd mit Dreck um sich geworfen hat. Ich jedenfalls habe auf die Demagogik Herrn Lichtes ganz sachlich und in nüchternem Ton hingewiesen.

Daran ändert auch die hier vorgebrachte geheuchelte Pseudo-Entrüstung über die von mir gebrauchte Metapher nichts. Jeder durchschaut leicht, dass diese lediglich dazu dient, von der Tatsache abzulenken, dass es Herr Lichte ist, der mich ad hominem attackiert und in Sippenhaft nimmt, während ich mir bloß erlaube, seine Taktiken beim Namen zu nennen.


fuer weitere Kommentare (auch von Clement), siehe das Artikel

Dienstag, 7. April 2015

Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort von Clement Plagiator.

Dienstag, 7. April 2015



Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort. (Clement)

Ganz nach unten scrollen und es wird deutlich werden wer nun eigentlich der Plagiator ist.
Bei den Anthropotanten ist dies schon gleich wieder entfernt samt Reaktionen.

ÜBER DIE VORTRAGSNACHSCHRIFTEN

Aus Rudolf Steiners Autobiographie «Mein Lebensgang» (35. Kap.y1925)


Rudolf Steiner:
Es liegen nun aus meinem anthroposophischen Wirken zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, zweitens eine große Reihe von Kursen, die zunächst als Privatdruck gedacht und verkäuflich nur an Mitglieder der Theosophischen (später Anthroposophischen) Gesellschaft sein sollten. Es waren dies Nachschriften, die bei den Vorträgen mehr oder weniger gut gemacht worden sind und die -wegen mangelnder Zeit - nicht von mir korrigiert werden konnten. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn mündlich gesprochenes Wort mündlich gesprochenes Wort geblieben wäre. Aber die Mitglieder wollten den Privatdruck der Kurse. Und so kam er zustande. Hätte ich Zeit gehabt, die Dinge zu korrigieren, so hätte vom Anfange an die Einschränkung «Nur für Mitglieder» nicht zu bestehen gebraucht. Jetzt ist sie seit mehr als einem Jahre ja fallen gelassen.
Hier in meinem «Lebensgang» ist notwendig, vor allem zu sagen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Privatdrucke in das einfügen, was ich als Anthroposophie ausarbeitete.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen der Anthroposophie vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit verfolgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schriften tun. In ihnen setzte ich mich auch mit alle dem auseinander, was an Erkenntnisstreben in der Zeit vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in «geistigem Schauen» immer mehr gestaltete, was zum Gebäude der Anthroposophie - allerdings in vieler Hinsicht in unvollkommener Art -wurde.
Neben diese Forderung, die «Anthroposophie» aufzubauen und dabei nur dem zu dienen, was sich ergab, wenn man Mitteilungen aus der Geist-Welt der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Mitgliedschaft heraus als Seelenbedürfnis, als Geistessehnsucht sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die Evangelien und den Schrift-Inhalt der Bibel überhaupt in dem Lichte dargestellt zu hören, das sich als das anthroposophische ergeben hatte. Man wollte in Kursenüber diese der Menschheit gegebenen Offenbarungen hören.
Indem interne Vortragskurse im Sinne dieser Forderung gehalten wurden, kam dazu noch ein anderes. Bei diesen Vorträgen waren nur Mitglieder. Sie waren mit den Anfangs-Mitteilungen aus Anthroposophie bekannt. Man konnte zu ihnen eben so sprechen, wie zu Vorgeschrittenen auf dem Gebiete der Anthroposophie. Die Haltung dieser internen Vorträge war eine solche, wie sie eben in Schriften nicht sein konnte, die ganz für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Ich durfte in internen Kreisen in einer Art über Dinge sprechen, die ich für die öffentliche Darstellung, wenn sie für sie von Anfang an bestimmt gewesen wären, hätte anders gestalten müssen.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlichen und den privaten Schriften, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir rang und arbeitete; in den Privatdrucken ringt und arbeitet die Gesellschaft mit. Ich höre auf die Schwingungen im Seelenleben der Mitgliedschaft, und in meinem lebendigen Drinnenleben in dem, was ich da höre, entsteht die Haltung der Vorträge.
Es ist nirgends auch nur in geringstem Maße etwas gesagt, was nicht reinstes Ergebnis der sich aufbauenden Anthroposophie wäre. Von irgend einer Konzession an Vorurteile oder Vorempfindungen der Mitgliedschaft kann nicht die Rede sein. Wer diese Privatdrucke liest, kann sie im vollsten Sinne eben als das nehmen, was Anthroposophie zu sagen hat. Deshalb konnte ja auch ohne Bedenken, als die Anklagen nach dieser Richtung zu drängend wurden, von der Einrichtung abgegangen werden, diese Drucke nur im Kreise der Mitgliedschaft zu verbreiten. Es wird eben nur hingenommen werden müssen, daß in den von mir nicht nachgesehenen Vorlagen sich Fehlerhaftes findet.
Ein Urteil über den Inhalt eines solchen Privatdruckeswird ja allerdings nur demjenigen zugestanden werden können, der kennt, was als Urteils-Voraussetzung angenommen wird. Und das ist für die allermeisten dieser Drucke mindestens die anthroposophische Erkenntnis des Menschen, des Kosmos, insofern sein Wesen in der Anthroposophie dargestellt wird, und dessen, was als «anthroposophische Geschichte» in den Mitteilungen ausder Geist-Welt sich findet.

Proloog.

Wird Holzboog auch Alptraume bekommen als ihm klar wird wieviel Offenbarungscharacter die ganze Anthroposophie nach 1900 innehat? Und das sein Verlag die Bruecke schlagen sollte zwischen diesen Prophet Steiner und die akademische Welt? Wird sein Verlag nachher noch ernst genommen werden in die Akademikerwelt wo mann schon Alptraume bekommt wenn sie die Worte Karma und Hellsehen vernehmen? Bin richtich gespannt :)
Von cheese curve am Montag, 6. April 2015 um 23:47:00 MESZ unter Egoisten eingestellt.

suche den 7 Unterschiede.


von Christian Clement

Liebe Egoistinnen und Egoisten. Gewisse Reaktionen anthroposophischer Hardliner auf meine Tätigkeit hier im Blog lassen es ratsam erscheinen, dass ich mich in meiner Funktion als Herausgeber der SKA aus der offenen Teilnahme zurückziehe. Als Wort des Abschieds möchte ich allen Lesern (und allen eifrigen Sammlern!) meiner Bemerkungen in diesem Forum folgende Überlegungen über den Unterschied zwischen einer öffentlichen Äußerung und einer Veröffentlichung mit auf den Weg geben:
* * *
"Es liegen aus meinem Wirken für eine textkritische Erschließung der Anthroposophie zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, die Bände der Kritischen Ausgabe (SKA) und eine Reihe akademischer Aufsätze; und zwei­tens eine große Reihe von Äußerungen, die ich in Blog-Gesprächen, auf facebook und in Internetforen gemacht habe. Es sind dies Äußerungen, die in diesen Kontexten spontan und mehr oder weniger gut gemacht wor­den sind und in der Regel nicht korrigiert werden konnten.

Es wäre zu wünschen, dass diese spontanen und unredigierten Gesprächsbeiträge auch als solche aufgenommen und bewertet würden und dass eine öffentliche Äußerung nicht wie ein Satz aus einer Veröffentlichung behandelt würde. Leider ist dies nicht der Fall. Eine Reihe von Kritikern meiner Arbeit stellen immer wieder und teilweise exzessiv Gesprächsbeiträge von mir in ihre Online-Foren und erwecken den Eindruck, als ob es sich dabei um repräsentative Äußerungen des Herausgebers der SKA oder gar um "die Position der SKA" handle.
Hier, bei den „Egoisten“, scheint mir der rechte Ort zu sein, auf diese Unterscheidung einmalhinzuweisen und klarzustellen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Internet-Gespräche in das einfügen, was ich als meine Arbeit für das Gedeihen der Steinerforschung betrachte.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen eines textkritischen und wissenschaftlichen Umgangs mit der Anthroposophle vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit ver­folgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schrif­ten tun. In ihnen setze ich mich mit Rudolf Steiner und seinen Texten wohlbedacht auseinander, und auch mit alle dem, was für die Kontextualisierung dieser Schriften im Erkenntnisstreben des Abendlandes vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in meiner textkritischen Arbeit und meinem Verständnisbestreben immer mehr gestaltete - allerdings in vieler Hinsicht in unvoll­kommener Art - zum methodischen Ansatz eines „ideogenetischen“ bzw. bewusstseinsphilosophischen Verständnisses der Anthroposophie (der natürlich nur ein Deutungsansatz unter anderen sein kann und will und bestehende Lesarten Steiners nicht ersetzen sondern ergänzen will).
Neben diese Forderung, der anthroposophischen Textkritik mittels der SKA eine Grundlage zu geben, und da­bei nur dem zu dienen, was sich ergiebt, wenn man die Mitteilungen Rudolf Steiners der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Anthroposophenschaft heraus als Kritik, als Infragestellung des Projekts "Kritische Ausgabe" sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die SKA und ihren Wert für die allgemeine Kultur und die Steinerforschung gar nicht zu beachten und sich ausschließlich auf die Einleitungen und Kommentare des Herausgebers zu werfen; ja, in diesen überhaupt nur auf die vielleicht fehlerhaften Aussagen und auf die ganz wenigen Sätze einzugehen, in denen die vom Herausgeber vertretene Steinerdeutung zum Ausdruck kommt. Man wollte Offenbarungen über die „Intentionen“ und „Absichten“ des Herausgebers hören, seine vermeintliche Verstrickung anthroposophiefeindliche Kreise nachweisen. Diesem Bedürfnis nach Aufklärung über die okkulten Hintergründe des Herausgebers der SKA versuchte ich, soweit das ging und sinnvoll erschien, in meinen Internet-Beiträgen nachzukommen and dabei die Bedeutung des textkritischen Umgangs mit Steiner als eine Notwendigkeit erscheinen zu lassen, die ganz unabhängig von meiner Person und meinen Anschauungen ist.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlich vorliegenden SKA-Bänden und akademischen Aufsätzen einerseits, und in den Internet-Gesprächen anderseits, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir ringt und arbeitet und als ein Ausdruck zeitgemäßen kritischen Umgangs mit Anthroposophie (um mit Kant zu sprechen) "für das ganze Publikum der Leserwelt" bestimmt ist. In den Internet-Gesprächen rang und arbeitete die Anthroposophische Bewegung mit mir und sich selbst. Dieses Ringen ist für die Öffentlichkeit nur von bedingtem Interesse und trägt zur allgemeinen Aufklärung über die Bedeutung der Texte Rudolf Steiners nichts Wesentliches bei.
Wer meine Internet-Gespräche liest, kann sie im vollsten Sinne als Ausdruck dessen nehmen, was der Herausgeber der SKA als Privatperson ist. Es wird nur eben hingenommen werden müssen, daß es sich hier um spontane Äußerungen im Kontext des situationsgebundenen Gesprächs handelt, nicht um einen repräsentativen Ausdruck jener Steiner-Deutung des Herausgebers der SKA, die er in seinen Veröffentlichungen vor der Welt vertritt.
Ein Urteil über diese Internet-Gespräche kann jedermann sich bilden, wie er mag; es handelt sich ja um Äußerungen ohne jeden akademischen Anspruch, welche nichts mit der Art und Weise der textkritischen Arbeit zu tun hat, die in den SKA-Bänden vorgelegt wird. Ein Urteil über diese textkritische Arbeit selbst hingegen sowie die Berechtigung zu einer öffentlichen Bewertung derselben wird aber nur demjenigen zugestanden werden können, der diese Text zumindest selbst gelesen hat."


* * *


siehe auch...

Sonntag, 5. April 2015

Interview Heisterkamp (desInfo3 ) und Claiment




Auf die Anthroposophie gestoßen bin ich während meines Studiums in Hamburg. Zunächst auf die Waldorfpädagogik aufmerksam geworden, faszinierten mich dann vor allem das philosophische Werk Steiners und dessen Bezüge zur Mystik, zum deutschen Idealismus und zum Existentialismus, aber auch zur Psychologie und Psychoanalyse. So habe ich meine erste Staatsexamensarbeit über Steiners Erkenntnistheorie geschrieben, und meine zweite über seinen Freiheitsbegriff. Mein Schicksal wollte es dann – cherchez la femme – dass ich in die USA kam, wo ich an der Universität von Utah mit einer Dissertation über Steiners dramaturgisches Werk promovierte (Die Geburt des modernen Mysteriendramas aus dem Geiste Weimars, Berlin 2007). Während dieser Arbeit entwickelte ich, zunächst als persönliches Arbeitswerkzeug, eine digitale Version des schriftlichen Werkes von Steiner. Daraus erwuchs dann später das Projekt des Rudolf Steiner Online Archivs (anthroposophie.byu.edu), das im Internet bis heute rege frequentiert wird. – Um aber auf Ihre Frage zu kommen: Insofern das beschriebene fachliche und persönliche Interesse und meine langjährige Auseinandersetzung mit den oben beschriebenen Geistesströmungen in Betracht kommen, sehe ich mich selbst durchaus als „Insider“, der an der Anthroposophie als moderner Erbin dieser Traditionen existentiell interessiert ist. Allerdings ist meine Wahrnehmung, dass Anthroposophie von vielen ihrer heutigen Vertreter nicht im Sinne ihres eigenen Selbstanspruches als eine Phänomenologie des menschlichen (oder, wenn man so will, des Steinerschen) Bewusstseins, sondern eher als neue Religion bzw. als Religionsersatz aufgefasst und praktiziert wird. Diese Erfahrung hat einer tieferen Involvierung meinerseits in die Arbeit der Anthroposophischen Gesellschaft bisher im Wege gestanden, und in dieser institutionellen Hinsicht bin ich somit eher jemand, der auf die anthroposophische Bewegung „von außen“ draufschaut.
Warum braucht es neben den Steiner-Ausgaben, die es bereits gibt, jetzt noch eine weitere Ausgabe?
In der Arbeit mit dem Netz-Archiv kam mir irgendwann der Gedanke, eine kritische Ausgabe der Schriften zu entwickeln, anhand derer sich die Textentwicklung der verschiedenen Bücher Steiners nachvollziehen lässt. Das Projekt war zunächst als Online-Ausgabe gedacht, aber ab einem gewissen Stadium wurde immer deutlicher, dass ich mit meiner Arbeit eigentlich den Grundstock für eine neuartige Print-Edition von Steiners Schriften gelegt hatte, die das Potential hat, die Steiner-Philologie insgesamt auf ein ganz neues Niveau zu heben. Und so begann meine Suche nach einem geeigneten Verleger für eine qualitativ hochwertige Buchausgabe der Texte.
Worin genau bestehen Ihrer Ansicht nach die Defizite der Ausgaben, die die Steiner Nachlassverwaltung besorgt hat?
Im Rahmen der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) ist zwar der größte Teil des Steinerschen Textkorpus mittlerweile erfasst und publiziert, aber es handelt sich dabei, wie auch die Herausgeber selbst ausdrücklich betonen, nicht um eine kritische Edition. Das zeigt sich vor allem in der Nichtberücksichtigung der verschiedenen Bearbeitungsstufen von Steiners Texten, in der selektiven und binnenanthroposophischen Art der Kommentierung und in dem Verzicht auf eine historische und biographische Kontextualisierung der Texte. Angesichts des in jüngster Zeit zunehmenden öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses an der Anthroposophie erscheinen mir die Leseausgaben der GA als nicht länger ausreichend. Im Herangehen an eine kritisch aufgearbeitete Edition der Texte sehe ich ein dringendes Bedürfnis künftiger Anthroposophieforschung.
Ist das nur für die wissenschaftliche Welt von Interesse oder auch für die Entwicklung der Anthroposophie selbst wichtig?
Die Ausgabe ist als philologisches Werkzeug für die kritische Auseinandersetzung mit Steiners Werk und dessen Entwicklung konzipiert, unabhängig davon, ob diese innerhalb oder außerhalb der anthroposophischen Bewegung stattfindet. Steiner hat ja seine Monographien in immer neuen Auflagen vielfach umgearbeitet und in dieser Entwicklung seiner Texte ein wertvolles Zeugnis seiner eigenen intellektuellen und spirituellen Entwicklung hinterlassen. Die bisherigen Ausgaben machen diese Entwicklung jedoch in der Regel nicht transparent und erzeugen so die Fiktion eines autoritativen anthroposophischen Lehrtextes, wo doch bei Berücksichtigung der Textentwicklung ein im ständigen Fluss befindliches, auf immer neue Weise mit der sprachlichen Form ringendes und sich selbst revidierendes Denken offenbar wird. Ich bin der Auffassung, dass dieser Tatbestand Rudolf Steiner als Autor und die anthroposophischen Texte nicht notwendigerweise kompromittiert (wie oft und gerade in jüngster Zeit wieder argumentiert worden ist), sondern auch in konstruktiver Weise als besondere Qualität des anthroposophischen Denkens verstanden kann. Indem unsere Ausgabe die Entwicklung der Steinerschen Texte erstmals völlig offenlegt, will sie sowohl den akademischen Diskurs über Steiner weiterbringen als auch zu neuen Deutungsansätzen innerhalb der anthroposophischen Bewegung anregen.
Wie kam dann der Kontakt zu frommann-holzboog zustande, immerhin ein etablierter philosophischer Fachverlag, in dem auch Hegel, Schelling und Jakob Böhme verlegt werden?
Ich bin im August 2010 an den frommann-holzboog Verlag herangetreten, weil ich der Überzeugung bin, dass die Auseinandersetzung mit Anthroposophie substantieller und fruchtbarer werden wird, wenn die Editions- und Interpretationshoheit über diese Texte nicht länger allein in den Händen der erklärten Anhänger bzw. Gegner Steiners liegt, sondern allmählich in den akademischen Mainstream übergeht, wo allein eine von apologetischem und polemischem Ballast gleichermaßen befreite intellektuelle Auseinandersetzung möglich sein wird. Aufgrund des besonderen Profils dieses Verlages – mit Schwerpunkten auf dem deutschen Idealismus und der Mystik, aber auch der Psychoanalyse – erschien er mir als der ideale Ort für ein solches Vorhaben, da ich Steiners Werk als Versuch einer Fortführung und Verbindung dieser geistesgeschichtlichen Impulse verstehe. Wo man sich für Eckhart und Böhme, für Fichte und Schelling, für Freud und Jung interessiert, so war mein Gedanke, wird man wohl auch für die Bedeutung Steiners ein Organ haben. Das war freilich für jemanden auf meiner Stufe der akademischen Karriereleiter sehr gewagt, und ichgebe zu, dass ich selbst etwas überrascht war, als der Verlag tatsächlich positiv antwortete und genuines Interesse an dem Projekt zeigte. In langen Gesprächen haben wir dann die Konzeption einer Ausgabe entwickelt, welche mit ihrer Dokumentation der Textentwicklung, mit ihren kritischen und kontextualisierenden Einleitungen und ausführlichen Stellenkommentaren einen deutlichen Mehrwert gegenüber den bisherigen Ausgaben aufweist und einen neuen Standard in der Edition des Steinerschen Werkes setzt. Mit Blick auf die Zukunft sehen wir die KA zudem als mögliche Grundlage einer künftigen voll ausgewachsenen historisch-kritischen Ausgabe und sowohl der Verlag wie ich selbst haben in dieser Richtung bereits erste Sondierungsgespräche geführt.
Ein persönliches Wort zum Schluss – Sie sind als Dozent an einer Universität beschäftigt, die einen mormonischen Hintergrund hat – wie kam es dazu?
Die Brigham Young Universität (BYU) ist in der Tat eine von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, den Mormonen, getragene Institution, deren Lehrkörper und Studentenschaft überwiegend aus Mitgliedern dieser Religionsgemeinschaft besteht.
Da Ihre Frage ein gewisses, in manchen anthroposophischen Kreisen bestehendes Bedenken berührt, nämlich warum das Werk des Verfassers der Philosophie der Freiheit ausgerechnet im Zusammenhang mit dieser Universität herausgegeben wird, die bisweilen als ausgesprochen unfreiheitlich wahrgenommen wird, möchte ich zunächst das Folgende ganz deutlich sagen: Die BYU nimmt keinerlei inhaltlichen Einfluss auf meine Arbeit und ich würde mir wünschen, dass deren Qualitäten an ihr selbst gemessen werden, ohne dass man sich den Blick von vornherein durch irgendwelche Voreingenommenheiten oder Verschwörungsängste verstellt. Eine „mormonische“ Deutung Steiners oder gar den Versuch einer religiös motivierten Instrumentalisierung von Anthroposophie (die man, wie ich mit Bestürzung zur Kenntnis nehmen musste, an verschiedenen anthroposophischen Stellen befürchtet) wird man in der Kritischen Ausgabe vergeblich suchen.
Und wie kamen Sie an diesen Ort?
Da kann ich in der mir hier gebotenen Kürze vielleicht am besten mit Goethe antworten: „Das ewig Weibliche zieht uns hinan.“ Neben meinem Leben mit meiner amerikanischen Lebensgefährtin und unseren sechs Kindern (fünf davon Töchter!) fasziniert mich an meinem Leben in Utah besonders, dass es mir erlaubt, die Spiritualität und lebendige Mysterienkultur dieser in vieler Hinsicht faszinierenden Glaubensgemeinschaft auf intime Art und gewissermaßen von innen kennenzulernen. Auch die mir hier gebotene Möglichkeit, Themen wie Mystik, Esoterik und Spiritualität in zentraler Weise zum Inhalt meiner akademischen Lehr- und meiner Forschungstätigkeit zu machen, macht diese Position für mich ausgesprochen attraktiv. Dass für jemanden mit meiner Sozialisation die Arbeit an einer Institution mit einem so eigenen kulturellen Profil wie demjenigen der BYU eine Herausforderung ganz besonderer Art darstellt, versteht sich ja von selbst. Dieser stelle ich mich jedoch mit Freude, nicht zuletzt, weil ich damit ein lebendiges Zeichen für die Fruchtbarkeit interdisziplinärer und interkultureller Grenzgänge und Brückenschläge setzen kann.
Interview: Jens Heisterkamp
Dr. Christian Clement ist Assistant Professor für German Studies an der Brigham Young University in Utah http://de.wikipedia.org/wiki/Brigham_Young_University.

Die von ihm verantwortete Kritische Ausgabe (KA) im Verlag frommann-holzboog ist zunächst auf acht Bände angelegt und wird alle maßgeblichen Schriften Steiners bis 1910 enthalten. Folgende Anordnung ist für die ersten acht Bände vorgesehen:
Als erstes Werk soll noch in diesem Herbst der Band 5 erscheinen
.

Freitag, 27. März 2015

des-Info3 und Seinesgleichen


Allgemein diverse Links.

David Marc Hoffmann: Eine zuverlässige Forschungsgrundlage (veröffentlicht in Die Drei, Oktober 2013)  hier

Johannes Kiersch: Ein vielversprechender Auftakt (veröffentlicht im Wochenblatt Das Goetheanum)
Link fehlt, aber anders uns auch und noch und hier

Jens Heisterkamp: Mystik als Umstülpung der Philosophie (veröffentlicht in Info3) und hier

http://www.info3-magazin.de/ein-immunsystem-geraet-ins-schwitzen/

http://www.rosejourn.com/index.php/rose/index

http://www.frommann-holzboog.de/site/suche/detailansicht.php?wid=127000510

http://www.anthromedia.net/de/artikel-dateilansicht/article/kritische-steiner-ausgabe/

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=692959480742257&id=126693400702204

http://www.info3-magazin.de/steiner-neu-lesen-fachverlag-plant-werkausgabe/

Die egoistischen Anthropotanten

https://waldorfblog.wordpress.com/?s=Clement&searchbutton=Go%21


Ansgar Martins
Zu Band 7 der kritischen Steiner-Ausgabe: Anthroposophische “Erkenntnisschulung” und Theoriefragen der Esoterikforschung von Christian Clement zu Olav Hammer

Die Mystik im Aufgang: Christian Clement liest Steiners esoterische Konversionsbiographie neu

Anthroposophische Reformation. Dogmen der liberalen Anthroposophie

Ideologische vs. ideogenetische Steiner-Deutung

https://waldorfblog.wordpress.com/category/jens-heisterkamp/

http://gamamila.blogspot.nl/ Jostein Saether

http://antroposofieindepers.blogspot.nl/

http://endstation.kulturfarm.de/author/felixhau/


Anderen:

Andreas Lichte
http://www.ruhrbarone.de/hitler-steiner-mussolini-anthroposophie-und-faschismus-gestern-und-heute/39020

Ramon Verachtert
http://www.ramondejonghe.eu/


Helmut Zander


http://www.sophiafoundation.org/articles


http://www.freie-vereinigung.de/buecher.html


Grumpy old man


Eine kleine Blumlesung von Egoert, der grumpy old man und Anthropotante zugleich.


Niemand ist hier gesperrt- lediglich Herr Seler bleibt unerwünscht. Michaela hat vielleicht ein technisches Problem mit Google, ist aber nicht im automatischen Google- Spam- Ordner. Manchmal "verschluckt" Blogspot- Google einen Kommentar; bitte noch mal probieren. 

Manroes "intellektuelles Schlaumeiertum" hat für mich - gepaart mit Anti- Amerikanismus, Anti- Europäertum, Pro- Putinismus, usw- mindestens latent etwas, was mich an national- sozialistische und antisemitische Propaganda erinnert. Womöglich ist ihm das aufgrund seines Vermeidens von Intellekt nicht ganz klar. In den letzten Monaten gab es eine Reihe von solchen Outings im anthroposophischen Umfeld - zuletzt auch eine "Lügenpresse"- Kampagne gegen die gesamte anthroposophische Presselandschaft- Pegida lässt grüßen. Insofern wird das Gerede der Anti- Intellektuellen mehr und mehr ungemütlich, der Ton wird schärfer. Natürlich, gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Aber das sollen die Front-National- Anhänger und Anti- Europäer doch auf ihren Demonstrationen zusammen mit ihren rechten Schlägern machen.

Herr Röhr- erst Kübel voller Dreck z.B. über Menschen im Umfeld von Info3 ausschütten, immer zusammen gerottet mit gleich gesinntem Pack, und dann weinerlich, wenn mal gegen gehalten wird, von "Hinrichtung" sprechen. Das ist so richtig hanswurstig.

Eben. Meine "Gesinnung" ist vor allem die, dass ich die schrägsten Vögel, die sich reichlich auch in der Anthroposophischen Gesellschaft finden lassen, hier weit über ein Jahrzehnt lang ertragen, häufig mich auch über sie lustig gemacht habe. Ausgenommen waren die direkten Nazis. Heute tritt das, im Schwunge mit Pegida, teilweise auch im aufgeregten Gegacker gegen die textkritische Interpretation von Steiner, teilweise mit Terry Boardman und der New World Order, wieder auf. Die antisemitischen und antidemokratischen Anteile dabei sind unüberhörbar. Wenn der Terror- Staat in Russland, der eine Diktatur im Verbund mit der Mafia ausgebildet hat, Amsterdamer Flugzeuge über der Ukraine abschießt, ebenso gebilligt und relativiert wird wie die Verschwörungstheorien über 9/11, dann gebietet der Humanismus, an dieser Stelle den Diskurs abzubrechen. Wer das billigt, verlässt die Basis eines vernünftigen Diskurses- jedenfalls in meinen Augen. Das neuerlich aufgekommene Gehetze gegen die anthroposophische "Lügenpresse" - diese sei gleichgeschaltet und dulde den putinesken Staatsterror nicht- ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Pegida-, NWO- und ultrarechte Fraktion sich organisiert. Dem werde ich hier im Blog keinen Raum geben.

Ich verstehe schon, dass Sie wütend sind, Herr Kees. Ich bin ja auch über längere Zeiten still und diene nur als einer der Moderatoren. Aber ab und zu ist es für mich an der Zeit, Stellung zu beziehen. Jetzt ist eine solche Zeit

Wobei, wie die früher von Christian gesammelten "Kritiken" an der SKA, aber auch die Beiträge im "Nachrichtenblatt" und anderswo ja zeigen, dass sich diese Leute an der SKA stossen, weil sie einen offenen, liberalen, freigeistigen Umgang mit Anthroposophie erfordert. Sie entlarvt damit ungewollt diese paranoiden, sektiererischen, selbstbezüglichen, hoch ideologisierten, oft politisch rechts stehenden und dazu Verschwörungstheorien anhängenden "Kritiker". Das laute Geschrei soll nicht täuschen- vermutlich ist der Haufen nicht allzu groß. Manche sind sicher auch bei Pepita dabei und halten, wie Herta Müller es in DIE WELT beschrieb, Plakate hoch mit dem innigen Aufschrei "Putin hilf!". Da helfen auch Argumente nicht mehr wirklich- die sind aus der Wirklichkeit heraus gefallen.


Meiner Meinung nach (und ich folge dabei wieder einmal Georg Kühlewind), ist Improvisation das, wozu Könnerschaft auch in Sachen Anthroposophie führt- ebenso wie im Jazz und im ganzen Bereich Musik und Kunst. Nicht nur Kunst kommt vom Können. Meditation ist immer gekonnte Improvisation - ebenso wie ein gekonntes Gespräch dialogisch- improvisierend geführt wird. Dilettantisch dagegen sind blinde Gefolgschaft, stures Regel- Befolgen, Rechthaberei, usw. Das tötet alles ab. Die SKA fördert ungewohnte Betrachtungsweisen und fordert die Sektierer heraus. Einem souveränen Anthroposophen, der die Kunst der Improvisation kennt und schätzt, kann sie nur eine Bereicherung sein. 


Auch der naive Realismus, dem Herr Kees anhängt - so zu tun, als könnte man Rudolf Steiner wortwörtlich nehmen- ist eine Art der Interpretation. Nur dass der naive Realismus so tut, als läge in dieser nicht reflektierten Interpretation eine Art Offenbarung. Christian Clement interpretiert natürlich auch- aber er reflektiert zugleich seine Methodik, d.i. sein spezifischer textkritischer Ansatz. Ich würde sagen, dass Clements Ansatz der moderne ist- im Sinne der "Bewusstseinsseele", die sich selbst distanzierend zu betrachten in der Lage ist. Der naive Realismus dagegen entspricht einer alten Bewusstseinsschicht, bei der die Moderne noch gar nicht angekommen ist.

Ach, der Herr Niederhausen leidet wieder an der bösen intellektuellen Welt. "Der Ruf der geistigen Welt ertönt fortwährend. Und er will nicht interpretiert werden.." Nein, der Ruf möchte in sich hinein geschlürft werden wie Sahnequark. Zitternd von innerem luziferischen Beben. Auf die Knie geworfen von dem Ungeheuerlichen wie in der letzten Inkarnation, als man sich noch mönchisch auf die Knie warf und mit Geißeln schlug. Wehe, wehe, die Welt ist böse. Aber *ich* habe ja mein Jesulein. (Entschuldigung, aber Herr Niederhausen bringt mich aus der Fassung)


Uebrigens hat derselbe Eggert der dich hier soviel Zeit gibt in diesem Blog, Sehr viel Zeit spendiert an diese Heilige." Oh, ja. Und daher sehe ich nicht den geringsten Zusammenhang zwischen einem methodisch sauberen Denken und den kruden Visionen einer Stigmatisierten. Wenn man das Luzifer- Ahriman- Argument auf die schlichte Kampfwaffe reduziert, wie Sie es tun, dann ist das ein Totschlag- Argument, mit dem man Alles und Jedes treffen kann. Sie wollen Ihre seelische Bedürftigkeit pflegen, aber auch um jeden Preis recht haben- es ist schwer, mit jemandem zu argumentieren, der sich auf seinem völlig losgelösten inneren Kreuzzug befindet. 

Herr Kees, was glauben Sie eigentlich, wie oft ich diesem Typus von Verurteilung, wie Sie es mir gegenüber tun, begegnet bin? Mich schmerzt keineswegs die Attacke, sondern die elende Monotonie, die pure Öde des Klischees. Die Rechthaberei, die seelische Bedürftigkeit, die Verachtung der Zeitgenossen, die auf den "Materialismus" reduziert vorgestellt werden- und die damit einher gehende Selbstbeweihräucherung als "Anthroposoph". In meinen Augen sind das seelische Reflexe, die Anthroposophie benutzen, um die eigene Wichtigkeit geniessen zu können- gewiss eine pure Illusion. Für mich werden in solchen Haltungen die eigenen seelisch- geistigen Voraussetzungen nicht reflektiert- es fehlt grundsätzlich an einer inneren Distanz zu sich selbst. Dass man den Zeitgenossen, auf die man herab blickt - den schnöden "Intellektuellen"- damit unrecht tut, ist das Eine- aber man benutzt Anthroposophie auch als Waffe- man missbraucht sie. Das hat sie nicht verdient.


Herr Kees hat bislang den Status eines Hofnarren

Haben Sie getrunken, Michaela? Oder zu viel von dem süßen Nektar genascht? Bei allem Respekt: Reden Sie doch für sich selbst, und legen Sie nichts in Andere hinein. Ich verstehe ja, dass das hier vor allem eine Comedy- Veranstaltung ist - Herr Kees alleine ist ja geradezu die Karikatur eines Fanatikers- aber man kann es auch übertreiben. 

Schnüffelei, Provokation und Hexenjagd: Mir ist das unsagbar peinlich, was Kees und einige Gleichgesinnte in diesem, von mir verantworteten Blog veranstalten. Ich denke, dass es für sich spricht, und nur deshalb lasse ich es überhaupt zu. Das Ausmaß an Intoleranz und bigotter Rechthaberei, verbunden mit der erklärten Weigerung, tatsächlich etwas von den Büchern Chrustian Clements zu lesen, ist längst voll. Ich werde diese Art von Exzess jetzt beenden. Bei Herrn Clement möchte ich mich entschuldigen dafür, dass derartige Widerwärtigkeiten hier statt gefunden haben. 

Da Kees nach wie vor belästigende Anschuldigungen postet, setze ich das Blog wieder auf Moderation. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich juristisch verantwortlich bin, aber eine solche Hetze nicht ertrage. Von daher betrachte ich Kees und Gesinnungsgenossen nicht als sachliche Kritiker, sondern als Spam. Ihren Dreck sollten sie anderswo absondern.
 

Das Sprechen vom Anlegen von " Dossiers" über Christian Clement kommt in Deutschland, das so lange unter eben diesen Dossiers etwa der Stasi gelitten hat, nicht besonders gut an. Wie sollen wir das verstehen? Systematisches Sammeln von "belastenden Materiialien" durch die Anthro- Schnüffler?


Ich bin ja wirklich erstaunt, mit welcher Inbrunst - nach 100 Jahren Steiner- hier von vielen Lesern immer noch das Credo der Zweiheit von Denken und "Offenbarung" hoch gehalten wird. Teilweise von Menschen, die seit Jahrzehnten Steiner gelesen haben! Dasselbe gilt für das Hochhalten eines gesonderten "Spirituellen", einer Religion oder eines Christusbegriffs. Denen, die Steiners Denken über das Denken folgen, wird Hochmut und "Ungeistigkeit" vorgeworfen. Es ist schlimmer als in einem tief katholischen Milieu ( das heutzutage im übrigen viel liberaler ist, zumindest in den Städten). Man versteht die Verzweiflung eines Georg Kühlewinds. Das Hochhalten eines schwammigen "Herzdenkens", das in der Art testamentarischer Offenbarung vorgestellt wird, findet man in dieser Gesellschaft allerorten. In den Köpfen geistert immer noch das Milieu der Theosophischen Gesellschaft. So schlimm, wie es sich heute darstellt, war es schon eine oder zwei Generationen zuvor; da bewegt sich einfach nichts.

Meine Meinung ist auch: Wer heute noch die Verteufelung des "Intellektuellen" betreibt - siehe Niederhausen, Kromme, Röhr, usw- hat offenbar den Nationalsozialismus nicht mit bekommen. Oder das Pol Pot Regime. Oder die Mao- Revolution. Oder den ganzen Irrsinn der Post- und Anti- Intellektuellen, das Ganze fürchterliche Anti- Humane. Wenn dann in diesem Blog die Hatz gegen den "intellektuellen" Christian Clement eröffnet wird, denke ich schon immer: Wie viel Pol Pot schwingt da mit?

Nein, ich bin nicht Clements Mundstück. Es geht ja auch nicht nur gegen ihn, sondern gegen die anthroposophische Presse, die als gleichgeschaltet bezeichnet wird, gegen Bodo von Plato, gegen Jeden, der es wagt aus dem billigen schematischen Kult- Abklatsch von Anthroposophie, der diesen Mob bewegt, heraus zu ragen- beispielsweise mit eigenen Standpunkten, Initiativen und Gedanken. Oder wer es wagt, politisch der Perspektive Steiners von 1914 zu widersprechen. Diese Leute heben Anthroposophie nicht in die Gegenwart- sie sind, wortwörtlich an Steiners Lippen hängend, vor 100 Jahren eingefroren und entwickeln aus dieser Perspektive ihre reaktionären Verschwörungstheorien.

 "Erheben Sie sich lieber zu dem Niveau meines letzten Aufsatzes.." Glückwunsch, Herr Niederhausen, diese Selbstironie steht Ihnen wirklich gut. Ein großer Fortschritt gegenüber diesem ansonsten oft pompösen Gehabe und dieser aufgeblasenen Rechthaberei. Natürlich werde ich Ihr Niveau nie wirklich erreichen, strebe dies aber auch nicht an. Schuster bleiben bei ihren Leisten, selbstverständlich. Daher bestehen ernsthafte Zweifel, ob irgend ein Blog dieser Welt Ihre "Tiefe und Substanz" je wird erreichen können. Meine Demut, Meister!

 Dennoch: Die Dämonisierungen - in diesem Zusammenhang insbesondere die des "intellektuellen" Christian Clement- fallen auf die zurück, die sie betreiben- vor allem, indem sie sich dadurch selbst isolieren. Verbal nimmt Niederhausen die Sache zurück, tatsächlich schreibt er sich immer weiter hinein- letztlich verteufelt er einzelne Kommentatoren hier und produziert alberne Szenerien, in denen Clement als Luzifer auftritt. Ärmer geht es einfach nicht.

Die Werte dieses Blogs sind - Meinungsvielfalt zu begrüßen, aber Diffamierungen und Herabwürdigung zu vermeiden. Es ist auch keine Zensur, Spammer wie Röhr oder Kromme nach langem Ertragen nicht mehr zu dulden - das liegt an der andauernden, massenhaften Kundgebung extremer Ansichten von deren Seite. Dieses zerstörerische Spammen unterbricht jede Gesprächskultur und ist schädlich für jedes Blog. Die Herren sind inzwischen auch längst wieder bei Facebook aktiv. Immer dasselbe Horn, immer derselbe Ton.

Lieber Herr Niederhausen, Sie schreiben: "Meine Schärfe wendet sich drittens gegen eine akademische Herangehensweise, in der für mich der persönliche Bezug zu Rudolf Steiner und der Anthroposophie nicht erkennbar ist. (..) Ich persönlich kann mit Menschen über die Anthroposophie sprechen – und dann ist es auch ein wirkliches Gespräch –, bei denen ich merke, das in ihnen eine ähnliche Ehrfurcht lebt wie in mir." Ich muss Ihnen zugute halten, dass dieser Standpunkt wenigstens ehrlich ist. Sie wünschen eine Kultgemeinde, in der Einigkeit und stimmungsvolles Miteinander zelebriert wird- die sachliche Diskussion, die auch sachliche Kritik und Selbstkritik beinhaltet, interessiert Sie ebenso wenig wie die individuelle Aneignung dessen, was sie als "Anthroposophie" offenbar als gegeben hinnehmen. Damit stellen Sie sich gesellschaftlich, zeitgeschichtlich und persönlich ins Abseits. Das ist quasi die freiwillige Unterjochung, die Realisierung des Solipsismus, die Aufgabe menschlicher geistiger Freiheit. Im neuen Testament wird diese Haltung den Pharisäern zugeschrieben. Man kann das machen, natürlich. Es widerspricht offensichtlich der Haltung, die dieses Blog einnimmt.

Das Absurde ist für mich, dass Kritiker wie Staudenmaier in Bezug auf die Anthroposophie- Vorstellungen reaktionärer Anthroposophen völlig recht haben - die Kritiker reichen quasi den Reaktionären die Hände. 

Ihre Frömmelei und Gefühligkeit verdecken nicht Ihr schlichtes Weltbild und das Herunterbeten anthroposophischer Vokabeln. 

Dann schaut der Herr des Karma den Herrn Niedersachsen, von Engeln getragen, im jubilierenden Chor der Erzengel (zu seinen Füßen die Schoß Hündchen Luzi und Ahriman); und spricht: Scheiße, Herr Niederhausen, Thema verfehlt, setzen. 

Herr Niederhausen, ihre irrelevanten dogmatischen Belehrungen nehmen inzwischen in diesem Blog zu viel Platz ein. Ich vermute, dass Sie sich einfach als "Kritiker" profilieren und das Interesse an Christian Clements Arbeiten nutzen wollen. Nehmen Sie sich bitte zurück und unterlassen Sie das Kopieren der Threads dieses Blogs.
 


Das passt schon bei Niederhausen- Kromme. Niederhausen, der sich so gern in der Opfer- Rolle darstellt, möchte offenbar eine Glaubenskongregation in der anthroposophischen Szene etablieren, mit sich selbst als Großinquisitor. Rudolf Steiner wird zum Propheten des Herrn, dessen Worte per Offenbarung gegeben wurden und unantastbar sind. Frische Gedanken und Methoden der Betrachtung werden durch öffentliche Geißelung geahndet. Anthroposophie dient als geschlossenes, selbstbezügliches System. Offenbar geraten bei solchen Leuten die Inkarnationen etwas durcheinander. Sie sind so offensichtlich öde und aus der Zeit gefallen, dass selbst die härtesten Theosophen als absolute Freaks erscheinen.Von Michael Eggert am Montag, 6. April 2015 um 10:34:00 MESZ unter Egoisten eingestellt.