Posts mit dem Label peinlich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label peinlich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 27. April 2015

die Gegner Steiners sowohl als der Anthroposophie bestreiten sich nun auch untereinander

Update 04-05-2015

die Pseudonymen von Clement;
CRC, Gottlieb Friedemann, Peter Althaus. (Blog Andreas Lichte).
Jedesmal das Clement ein neues Pseudonim verwendet, wird seine Wirksamkeit erkannt.




Herrlich, wie sich hier die Anti-Steiner-Fraktion und die Steiner-Apologeten in ihrer ohnmächtigen Wut über die kritische Steiner-Ausgabe die Hand reichen. Andreas Lichte und Kees Kromme im Gespräch! Ein gemeinsamer Gegner bringt selbst die unversöhnlichsten Ideologien in ein gemeinsames Bett.
Dabei wäre zu bedenken, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe der Texte eines Autors ein sicherer Indikator dafür ist, dass die Zeit der ideologischen Vereinnahmung desselben vorbei ist. Wer noch als “Anhänger” oder “Gegner” eines Autors auftritt, dessen Texte kritisch editiert vorliegen, statt einfach als Interpret, der ist irgendwie der Zeit hinterher. Oder gibt es irgendwo noch “Anhänger” oder “Gegner” eines Meister Eckhart, eines Jakob Böhme oder eines Fichte?



Herr Lichte, können Sie nicht lesen? Oder glauben Sie, der noble Zweck der Waldorfkritik rechtfertige auch die Falschdarstellung als Mittel? Ich hatte lediglich geschrieben, dass das Erscheinen einer kritischen Ausgabe Symptom dafür sei, dass die Zeit der ideologischen Vereinnehmbarkeit des betreffenden Autor zu Ende geht, dass also die historische Distanz zum Aurtor so groß geworden ist, dass undifferenzierte Ablehnung in Bausch und Bogen (also der Lichte-Ansatz) ebenso fehl am Platz ist kritiklose Anhängerschaft. An deren Stelle trete dann die Interpretation dieses Autors, also die differenzierte und kritische Diskussion darüber, wie die Texte dieses Autors zu verstehen sind in deren Verlauf sich verschiedene Möglichkeiten der Deutung herauskristallisieren.
Als Beispiel nannte ich Jakob Böhme. Während Böhme lebte und ein gutes Jahrhundert danach herrschte ein ähnlicher ideologisch geprägter Streit zwischen Anhängern und Gegnern Böhmes wie lange um Rudolf Steiner. Heute jedoch schwadroniert kein ernstzunehmender Autor noch darüber, ob Böhme “recht hatte” oder “Unsinn geschrieben hat”, ob er ein “Prophet” oder ein “Hochstapler” war. Nur darum geht es noch, festzustellen, was Böhme tatsächlich getan und gesagt hat (um es von dem zu trennen, was Anhänger und Gegner ihm zugeschrieben haben) und dann die verschiedenen Möglichkeiten herauszuarbeiten, wie seine Texte interpretiert werden können. Ganz so ist es, meiner Meinung nach, auch mit Rudolf Steiner. Und wie bei Böhme und in vielen ähnlichen Fällen ist auch hier das Erscheinen der kritischen Ausgabe ein deutliches Zeichen, dass die überwiegend ideologisch geprägte Rezeptionsphase in eine mehr wissenschaftlich geprägte umschlägt.
Soweit mein Beitrag. Sie hingegen lesen das als einen (oder verdrehen das zu einem) Versuch, Steiner gegen Kritik zu immunisieren. Können Sie nicht genauer lesen, oder wollen Sie nicht?



@ “Peter Althaus”
ich “schreibe Rudolf Steiner gar nichts zu”, das tut Christian Clement in seiner falsch als “kritisch” deklarierten Steiner-Ausgabe “SKA” – Zitat Artikel, Peter Staudenmaier:
„Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer EISEGESE“ – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.
Vernichtender für Christian Clements “SKA” geht es gar nicht.



Hallo Herr Clement, alias G. Friedemann, alias P. Althaus,
 Sie müssen die Sockenpuppen aber bitter nötig haben … Gegen EIN Pseudonym ist nichts einzuwenden, aber was Sie treiben, ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und damit ein Missbrauch der Diskussionskultur! Zu Ihrem angeblichen wissenschaftlichen Anliegen passt Ihr Vorgehen jedenfalls auch gar nicht.




Bei den Anthropotanten hat Clement Althaus aehnliches ueber Boehme usw geschrieben,dort hat er auch angegeben das Steiner eigentlich zu spaet verstorben ist. Und weil das Wort Wissenschaftlich oben auch wieder auftauchte in Zusammenhang der SKA kam der Verdacht schon auf Althaus war ein neues Pseudonim Clements. Danke Elke! Ist es das IP nummer an zu sehen?



Es ist Komisch. Bei den Anthroposophen will Clement derjenige spielen der noch besser weiss als Steiner selbst was er mit seine Esoterik bezweckt hat. Wie in mein oben gesteltes Zitat gezeigt wird, will er sogar Der bessere Anthroposoph sein. Bei derjenigen die kritisch zu Steiner stehen, lehnt er es vehement ab als Anthroposoph bezeichnet zu werden. Da komt derJudenstern um die Ecke. Hypochrisie auf hoechster Stufe. Unverstaendlich das ein renommierter Verlag wie Fromman Holzboog sich einlasst auf so ein Mensch. Und dann die immer wechselnde Pseudonieme. Wissenschaftliegen Anliegen :)



Vielen Dank, Elke, für diese diskrete und taktvolle Klarstellung der auf diesem Blog geltenden Spielregeln und Präferezen. Ich entschuldige mich für meinen Verstoß gegen die hier geltende Auffassung von seriöser Gesprächskultur, derer ich mir nicht bewusst war, und akzeptiere selbstverständlich Ihren Verweis. Ich bin zuversichtlich, dass nach meinem Abschied das Thema Anthroposophie hier wieder auf dem Niveau diskutiert werden kann, das Ihrem Blog angemessen ist.

Nun wir wissen was Abschied nehmen bei Herr Clement bedeutet :)

Sie waren sich nicht bewusst, dass das Anlügen von anderen Diskussionsteilnehmern gegen die Gesprächskultur verstößt? Und auch nicht darüber, dass es mindestens unseriös wirkt, wenn man durch Pseudonyme vortäuscht, dass mehrere dritte Personen die eigene Position in einer Diskussion unterstützen? Ist das in Ihren Kreisen sonst üblich?
Herr Clement, ich habe sie weiter oben direkt gefragt, ob Sie und der Kommentator G. Friedemann eine Person sind. In Ihrer Antwort haben Sie schlicht und ergreifend GELOGEN, wenn Sie unter dem Pseudonym “G. Friedemann” schreiben, dass Sie (G. Friedemann) auf Ihre “Partikularexistenz” wert legen.
Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie nach bestem Wissen und Gewissen korrekt arbeiten? Warum sollte man Ihnen glauben, dass Sie kein Anthroposoph sind, wie sie ja gerne behaupten?
Sie haben jegliches Vertrauen verspielt, sollte man Ihrer Arbeit je vertraut haben.
Jemandem, der derartig unseriös auftritt, indem er unter Pseudonym in der dritten Person über sich schreibt und seine wahre Indentität auch auf Nachfrage leugnet, kann man nicht trauen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



Update 29-4-2015

Wenn es nicht so tragisch wäre konnte es auch noch komisch sein:
Clement schreibt unter Pseudonym von Gottlieb Friedemann auf die Blogseite von Andreas Lichte:





@Andre Sebastiani
Ich sehe nicht, wo ich – im Gegensatz zu Herrn Lichte – persönlich oder beleidigend geworden wäre oder jemanden beschimpft hätte. Ich habe lediglich Herrn Lichte zitiert und dazu angemerkt, dass das Differenzierungsnivau seiner Aussage demjenigen einer Bild-Schlagzeilen entspricht. Und das ist ja wohl eine Tatsache. Oder finden Sie sein “entweder-oder” Argument irgendwie differenziert oder intelligent?
Ausserdem finde ich, es tut schon zur Sache, darauf hinzuweisen, dass Lichtes Angriffe auf Clement im Kontext einer persönlichen Kampfansage gegen alles und jeden innerhalb der Anthroposophie zu sehen sind. Es erklärt die Einseitigkeit seiner Darstellung, den Zorn in seinem Ton und seine Blindheit für die Tatsache, dass Clement einige Kerndogmen der Anthroposophen nicht teilt, ja unterhöhlt (obwohl Staudenmeier das sehr deutlich macht) .
Im übrigen habe ich durchaus auch meine eigenen Kritikpunkte, sowohl an Rudolf Steiner wie auch an der SKA. Die habe ich Herrn Clement mitgeteilt und die sollten auch öffentlich diskutiert werden. Aber durch die Art, wie Lichte hier und anderswo mit dem Vorschlaghammer argumentiert, disqualifiziert er sich selbst nachhaltiger, als Clement durch seine einseitige Steiner-Deutung es je könnte. Und er behindert, genau wie die gleichfalls völlig überzogenen Reaktionen der Anthroposophen, eine sachliche Debatte darüber, was denn, wenn die Clementsche Deutung nicht hinhaut, der rationale Kern einer Weltanschauung sein könnte, die durch ihre praktischen Anwendungsgebiete heute weltweit aktuell ist.
Deshalb mische ich mich ein, auch wenn ich mich nicht der Illusion hingebe, Herrn Lichtes Einstellung ändern zu können. Die ist, wenn das Wortspiel erlaubt ist, völlig versteinert. Aber vielleicht sieht ja der eine oder andere Mitleser hier, dass das durch die SKA ins Bewusstsein getretene Problem nicht dadurch zu lösen ist, dass man ihren Herausgeber als “Anthroposophen” stigmatisiert und ihn als Hochstapler beschimpft. Das diese Schmuddelkind-Taktik nicht funktioniert, hätte Herr Lichte aus den vergangenen 100 Jahren Anthroposophiekritik, die er sicher eingehend studiert hat, eigentlich lernen können.

Da
s tragische und auch gewissermaßen das komische ist das Andreas Lichte nicht einsehen kann das Clement eigentlich dasselbe tut wie er selbst, annehmlich Steiner diffamieren. Nur tut Clement das viel subtiler und weniger grob.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

http://hpd.de/artikel/11618

Andreas Lichte, Helmut Zander, Peter Staudenmaier, Christian Clement, David Hoffmann, W.U. Klünker, sie können sich untereinander nicht einig werden was die beste Methode ist um Anthroposophie aus der Welt zu schaffen oder zu redefinieren.
Nachdem Clement bei den Anthropotanten gestoppt ist mit Kommentare zu geben, kann er es bei Obenstehendes verlinktes Artikel doch kaum lassen.

CrCl: Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen.

BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom "verstörenden" Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.Die als seriös geltende Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht eine Rezension mit dem Titel "Die Freiheit des Erkenntniswegs" von David Marc Hoffmann. Darin befasst sich Hoffmann mit der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden "Kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" (SKA): Was nach "Wissenschaftlichkeit" und "Unabhängigkeit" aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.

Denn David Marc Hoffmann ist Leiter des "Rudolf Steiner Archivs" in Dornach, der Zentrale der esoterischen Bewegung Anthroposophie mit ihrem Kultbau "Goetheanum". Dornach war bis 2011 auch Sitz des anthroposophischen "Rudolf Steiner Verlages", der in Zusammenarbeit mit dem Frommann-Holzboog Verlag die "Kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" herausbringt. Herausgeber ist Christian Clement, Anthroposoph und ehemaliger Waldorflehrer.

Von der anthroposophischen Zeitschrift "info3" im Interview gefragt, ob er ein "Insider" der Anthroposophie sei, oder eher jemand, "der kritisch von außen draufschaut", antwortet Christian Clement, er sehe sich als "Insider", der an der Anthroposophie "existentiell interessiert" sei. Clement lehrt "German Studies" an der "Brigham Young University" der Mormonen, deren "lebendige Mysterienkultur" ihn fasziniere.

Helmut Zander, Autor des Standardwerkes "Anthroposophie in Deutschland", beurteilt Clements Arbeit so: "Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Maßstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt."

Statt Wissenschaft bekommt die Welt von Clement Anthroposophie, noch einmal Helmut Zander: "Wie ‘anthroposophisch’ ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss ‘gewisse äusserliche Verbindung’ in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von ‘Mysterienweisheit’ und ‘Erkenntniserlebnissen’ deutet oder von der ‘bewusstseinsevolutiven Urgestalt’ oder vom ‘sich darlebenden Wesenhaften’ spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen?"

Helmut Zander kritisiert insbesondere Clements Versuch, die Theosophie als wichtigste Quelle der Anthroposophie zu leugnen: "Clement versucht, die Kontinuität von Steiners philosophischen Gedanken über die Schwellenjahre 1900 bis 1902 hinweg deutlich zu machen, zu Recht. Aber dabei marginalisiert er die theosophischen Einflüsse, meines Erachtens gegen den historischen Befund, aber auf den Schultern von Steiners Selbstinterpretation."

Auch der amerikanische Historiker Peter Staudenmaier weist Clements Darstellung zurück: "Viel von Band 7 der ‘SKA’ läuft auf eine Übung in Wunschdenken hinaus. Es ist eine weitere Fassette von Clements anhaltenden Anstrengungen, Steiners esoterische Lehren als eine Erweiterung seiner frühen philosophischen Arbeiten umzudeuten."

Peter Staudenmaier, der das große Verdienst hat, mit seiner Forschung zur Anthroposophie im Nationalsozialismus und im italienischen Faschismus den anthroposophischen "Wir waren Opfer!"-Mythos entzaubert zu haben, findet auch für Clements Legendenbildung deutliche Worte: "Der Steiner, der uns in Clements Version bleibt, ist verflacht, zensiert, gezähmt. Der historische Steiner war weit kühner, wilder, schwieriger, und viel verstörender. Den Blick auf diese widerspenstige Seite Steiners zu verlieren, in der Hoffnung, ihn stromlinienförmig zu machen und seine Botschaft zu modernisieren, wird der Komplexität und Perplexität seines Denkens nicht gerecht."

"Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer Eisegese" – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.

"Vor allem wehrt sich Clement dagegen, anzuerkennen, dass Steiner den Begriff der ‘übersinnlichen Wahrnehmung’ ernst meinte, und dass für den theosophischen und anthroposophischen Steiner spirituelle Phänomene wirklich wahrgenommen werden können, dass sie wirklich existieren, nicht nur als als Sprach-Bilder, oder als eine auf Umwegen vorgenommene Beschreibung innerer Selbst-Wahrnehmung, sondern als unabhängige Wesenheiten. Das Buch liest sich oft wie ein donquichottischer Versuch, Steiner vor sich selbst zu retten – eine nette, bescheidene, biedere Variante des deutschen Idealismus vor seinen gewagten esoterischen Erforschungen nach 1900 zu retten."

Nach 1900 entwickelt Steiner auch seine esoterische Evolutionslehre. Steiners rassistische "Menschheitsentwickelung" ist Beweggrund und Ziel der Anthroposophie,Zitat Peter Staudenmaier: "Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung."

Steiners Rassismus wurde 2007 zum Skandal, als die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben, und Zitat BPjM, "als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen" seien.

Angeregt durch die breite Berichterstattung zum BPjM-Verfahren war die Forderung nach einer kritischen Werkausgabe von Rudolf Steiner laut geworden. Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.

Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als "eigenständig" darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier: "Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist."

Bulwer-Lyttons “Vril” wird von Steiner als "Lebenskraft" übernommen, wie auch die "in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier" in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash "Aus der Akasha-Chronik".




Mit freundlicher Genehmigung des Autors aus dem Ratgeber-News-Blog übernommen.


Christian Clement am 22. April 2015 - 15:13 Permanenter Link

Interessant, dass auch ein "Humanistischer Pressedienst" sich dazu hergibt, ungeprüft einen Diffamierungsartikel wiederzugeben, in denen einem Akademiker, dem Leiter des Rudolf Steiner Ar

chivs, der Neuen Züricher Zeitung und dem renommierten Wissenschaftsverlag frommann-holzboog "Betrug" und Irreführung der Offentlichkeit vorgeworfen wird.


Christian Clement am 23. April 2015 - 14:25 Permanenter Link

Nein, Herr Lichte, das tut es nicht. Wozu auch? Kritik in der Sache ist dem Akademiker stets willkommen, denn sie bringt seine Arbeit weiter, selbst da, wo sie sich gegen sein Argument wendet.

Was ich an Ihren Beiträgen auszusetzen habe ist, dass statt Kritik am Argument des anderen seine Person und seine Absichten diffamiert werden. Den Andersdenkenden als "Hochstapler" oder "Betrüger" zu verleumden (Ihre Worte) und ihn durch Anheftung eines gesellschaftlich stigmatisierenden Erkennungszeichens (etwa "Anthroposoph") unglaubwürdig machen zu wollen, hat mit Kritik und Wahrheitsliebe nichts zu tun, wohl aber mit Demagogie und Hass.


Christian Clement am 24. April 2015 - 11:58 Permanenter Link

"Hochstapler" ist Herrn Lichtes Lieblingsbezeichnung für mich und in vielen seiner posts zur SKA zu finden.

"Betrüger" hat er auch schon öfter benutzt, zuletzt in eben jenem Artikel, über den wir gerade reden. Da heißt es etwa: "Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht."

Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen. Solche Propagandataktiken aus unrühmlicher Vergangenheit gehören nicht in eine sachliche Auseinandersetzung. Wie würde es Herrn Lichte wohl gefallen, wenn man ihm, statt auf seine Argumente einzugehen, ständig nur das Etikett "Ex-Waldorflehrer" (impliziertes Vorurteil: "Menschen, bei denen enttäuschte Liebe zur Anthroposophie in Hass und Gegnerschaft umgeschlagen ist") anheften würde? Dagegen würde er sich wehren, und mit Recht.

Ob die Einwände Zanders und Staudenmaiers tatsächlich eine "vernichtende Kritik" meiner wissenschaftlichen Arbeit darstellen oder lediglich eine inhaltliche Differenz in bestimmten Aspekten meiner Steinerdeutung, das kann jeder leicht feststellen, der ihre Äußerungen zur SKA vollständig liest.

Im übrigen gilt: Wenn ein Autor versucht, zwischen Anthroposophie und Wissenschaft eine Brücke zu schlagen, dann ist es ja wohl kaum verwunderlich, wenn die Hardliner und Platzhirsche auf beiden Seiten damit so ihre Schwierigkeiten haben. Versuche einer Veränderung des status quo waren noch nie besonders beliebt.

Wer also wirklich wissen will, was Sache ist, muss sich eben die Mühe machen, die Texte, um die es geht (d. h. meine Einleitungen zu den Bänden der kritischen Steiner-Ausgabe), mal selbst und vor allem vollständig zu lesen - und kann sich nicht auf das Urteil der Kritiker und Gegner verlassen. So wars zu allen Zeiten, und so wirds auch bleiben.

Christian Clement am 26. April 2015 - 21:07Permanenter Link


crCl zu @ Christoph Baumgarten

>> "Ist es bereits diskriminierend, darauf hinzuweisen, dass ein Autor aufgrund enger beruflicher Verstrickungen eben nicht unabhängig ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem er es vorgibt zu sein?"

Es ist in der Tat diffamierend und demagogisch zu behaupten, dass ein Autor geistig nicht unabhängig ist, nur weil er angeblich einer bestimmten Gruppe zugehört. Und wenn diese Behauptung, wie in meinem Fall, auch noch unzutreffend ist, dann ist es zudem noch eine Lüge.

>> "Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit werden weitaus geringere berufliche und finanzielle Verbindungen selbstverständlich offengelegt. "

Wo, bitte, sind denn die "beruflichen und finanziellen Verbindungen" zwischen mir und den Anthroposophen? Mir jedenfalls wäre nicht bekannt, dass die BYU mittlerweile an Dornach angeschlossen ist. - Dass die Finanzierung der SKA sich ausschließlich durch den Verkauf und einen Druckkostenzuschuss meiner Universität trägt, ist schon verschiedentlich offengelegt worden.

>>"Es ist jedenfalls aufschlussreich, wie schnell die Waldorf-Meute bei der Stelle ist und kläffend und geifernd mit Dreck um sich wirft, sobald sie einen der ihren in der Kritik sieht."

Vielleicht lesen Sie alle posts in diesem thread noch einmal durch und urteilen dann erneut, wer hier kläffend und geifernd mit Dreck um sich geworfen hat. Ich jedenfalls habe auf die Demagogik Herrn Lichtes ganz sachlich und in nüchternem Ton hingewiesen.

Daran ändert auch die hier vorgebrachte geheuchelte Pseudo-Entrüstung über die von mir gebrauchte Metapher nichts. Jeder durchschaut leicht, dass diese lediglich dazu dient, von der Tatsache abzulenken, dass es Herr Lichte ist, der mich ad hominem attackiert und in Sippenhaft nimmt, während ich mir bloß erlaube, seine Taktiken beim Namen zu nennen.


fuer weitere Kommentare (auch von Clement), siehe das Artikel

Dienstag, 7. April 2015

Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort von Clement Plagiator.

Dienstag, 7. April 2015



Woran ein Autor gemessen werde sollte - und woran nicht. Ein Abschiedswort. (Clement)

Ganz nach unten scrollen und es wird deutlich werden wer nun eigentlich der Plagiator ist.
Bei den Anthropotanten ist dies schon gleich wieder entfernt samt Reaktionen.

ÜBER DIE VORTRAGSNACHSCHRIFTEN

Aus Rudolf Steiners Autobiographie «Mein Lebensgang» (35. Kap.y1925)


Rudolf Steiner:
Es liegen nun aus meinem anthroposophischen Wirken zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, zweitens eine große Reihe von Kursen, die zunächst als Privatdruck gedacht und verkäuflich nur an Mitglieder der Theosophischen (später Anthroposophischen) Gesellschaft sein sollten. Es waren dies Nachschriften, die bei den Vorträgen mehr oder weniger gut gemacht worden sind und die -wegen mangelnder Zeit - nicht von mir korrigiert werden konnten. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn mündlich gesprochenes Wort mündlich gesprochenes Wort geblieben wäre. Aber die Mitglieder wollten den Privatdruck der Kurse. Und so kam er zustande. Hätte ich Zeit gehabt, die Dinge zu korrigieren, so hätte vom Anfange an die Einschränkung «Nur für Mitglieder» nicht zu bestehen gebraucht. Jetzt ist sie seit mehr als einem Jahre ja fallen gelassen.
Hier in meinem «Lebensgang» ist notwendig, vor allem zu sagen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Privatdrucke in das einfügen, was ich als Anthroposophie ausarbeitete.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen der Anthroposophie vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit verfolgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schriften tun. In ihnen setzte ich mich auch mit alle dem auseinander, was an Erkenntnisstreben in der Zeit vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in «geistigem Schauen» immer mehr gestaltete, was zum Gebäude der Anthroposophie - allerdings in vieler Hinsicht in unvollkommener Art -wurde.
Neben diese Forderung, die «Anthroposophie» aufzubauen und dabei nur dem zu dienen, was sich ergab, wenn man Mitteilungen aus der Geist-Welt der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Mitgliedschaft heraus als Seelenbedürfnis, als Geistessehnsucht sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die Evangelien und den Schrift-Inhalt der Bibel überhaupt in dem Lichte dargestellt zu hören, das sich als das anthroposophische ergeben hatte. Man wollte in Kursenüber diese der Menschheit gegebenen Offenbarungen hören.
Indem interne Vortragskurse im Sinne dieser Forderung gehalten wurden, kam dazu noch ein anderes. Bei diesen Vorträgen waren nur Mitglieder. Sie waren mit den Anfangs-Mitteilungen aus Anthroposophie bekannt. Man konnte zu ihnen eben so sprechen, wie zu Vorgeschrittenen auf dem Gebiete der Anthroposophie. Die Haltung dieser internen Vorträge war eine solche, wie sie eben in Schriften nicht sein konnte, die ganz für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Ich durfte in internen Kreisen in einer Art über Dinge sprechen, die ich für die öffentliche Darstellung, wenn sie für sie von Anfang an bestimmt gewesen wären, hätte anders gestalten müssen.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlichen und den privaten Schriften, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir rang und arbeitete; in den Privatdrucken ringt und arbeitet die Gesellschaft mit. Ich höre auf die Schwingungen im Seelenleben der Mitgliedschaft, und in meinem lebendigen Drinnenleben in dem, was ich da höre, entsteht die Haltung der Vorträge.
Es ist nirgends auch nur in geringstem Maße etwas gesagt, was nicht reinstes Ergebnis der sich aufbauenden Anthroposophie wäre. Von irgend einer Konzession an Vorurteile oder Vorempfindungen der Mitgliedschaft kann nicht die Rede sein. Wer diese Privatdrucke liest, kann sie im vollsten Sinne eben als das nehmen, was Anthroposophie zu sagen hat. Deshalb konnte ja auch ohne Bedenken, als die Anklagen nach dieser Richtung zu drängend wurden, von der Einrichtung abgegangen werden, diese Drucke nur im Kreise der Mitgliedschaft zu verbreiten. Es wird eben nur hingenommen werden müssen, daß in den von mir nicht nachgesehenen Vorlagen sich Fehlerhaftes findet.
Ein Urteil über den Inhalt eines solchen Privatdruckeswird ja allerdings nur demjenigen zugestanden werden können, der kennt, was als Urteils-Voraussetzung angenommen wird. Und das ist für die allermeisten dieser Drucke mindestens die anthroposophische Erkenntnis des Menschen, des Kosmos, insofern sein Wesen in der Anthroposophie dargestellt wird, und dessen, was als «anthroposophische Geschichte» in den Mitteilungen ausder Geist-Welt sich findet.

Proloog.

Wird Holzboog auch Alptraume bekommen als ihm klar wird wieviel Offenbarungscharacter die ganze Anthroposophie nach 1900 innehat? Und das sein Verlag die Bruecke schlagen sollte zwischen diesen Prophet Steiner und die akademische Welt? Wird sein Verlag nachher noch ernst genommen werden in die Akademikerwelt wo mann schon Alptraume bekommt wenn sie die Worte Karma und Hellsehen vernehmen? Bin richtich gespannt :)
Von cheese curve am Montag, 6. April 2015 um 23:47:00 MESZ unter Egoisten eingestellt.

suche den 7 Unterschiede.


von Christian Clement

Liebe Egoistinnen und Egoisten. Gewisse Reaktionen anthroposophischer Hardliner auf meine Tätigkeit hier im Blog lassen es ratsam erscheinen, dass ich mich in meiner Funktion als Herausgeber der SKA aus der offenen Teilnahme zurückziehe. Als Wort des Abschieds möchte ich allen Lesern (und allen eifrigen Sammlern!) meiner Bemerkungen in diesem Forum folgende Überlegungen über den Unterschied zwischen einer öffentlichen Äußerung und einer Veröffentlichung mit auf den Weg geben:
* * *
"Es liegen aus meinem Wirken für eine textkritische Erschließung der Anthroposophie zwei Ergebnisse vor; erstens meine vor aller Welt veröffentlichten Bücher, die Bände der Kritischen Ausgabe (SKA) und eine Reihe akademischer Aufsätze; und zwei­tens eine große Reihe von Äußerungen, die ich in Blog-Gesprächen, auf facebook und in Internetforen gemacht habe. Es sind dies Äußerungen, die in diesen Kontexten spontan und mehr oder weniger gut gemacht wor­den sind und in der Regel nicht korrigiert werden konnten.

Es wäre zu wünschen, dass diese spontanen und unredigierten Gesprächsbeiträge auch als solche aufgenommen und bewertet würden und dass eine öffentliche Äußerung nicht wie ein Satz aus einer Veröffentlichung behandelt würde. Leider ist dies nicht der Fall. Eine Reihe von Kritikern meiner Arbeit stellen immer wieder und teilweise exzessiv Gesprächsbeiträge von mir in ihre Online-Foren und erwecken den Eindruck, als ob es sich dabei um repräsentative Äußerungen des Herausgebers der SKA oder gar um "die Position der SKA" handle.
Hier, bei den „Egoisten“, scheint mir der rechte Ort zu sein, auf diese Unterscheidung einmalhinzuweisen und klarzustellen, wie sich die beiden: meine veröffentlichten Bücher und diese Internet-Gespräche in das einfügen, was ich als meine Arbeit für das Gedeihen der Steinerforschung betrachte.
Wer mein eigenes inneres Ringen und Arbeiten für das Hinstellen eines textkritischen und wissenschaftlichen Umgangs mit der Anthroposophle vor das Bewußtsein der gegenwärtigen Zeit ver­folgen will, der muß das an Hand der allgemein veröffentlichten Schrif­ten tun. In ihnen setze ich mich mit Rudolf Steiner und seinen Texten wohlbedacht auseinander, und auch mit alle dem, was für die Kontextualisierung dieser Schriften im Erkenntnisstreben des Abendlandes vorhanden ist. Da ist gegeben, was sich mir in meiner textkritischen Arbeit und meinem Verständnisbestreben immer mehr gestaltete - allerdings in vieler Hinsicht in unvoll­kommener Art - zum methodischen Ansatz eines „ideogenetischen“ bzw. bewusstseinsphilosophischen Verständnisses der Anthroposophie (der natürlich nur ein Deutungsansatz unter anderen sein kann und will und bestehende Lesarten Steiners nicht ersetzen sondern ergänzen will).
Neben diese Forderung, der anthroposophischen Textkritik mittels der SKA eine Grundlage zu geben, und da­bei nur dem zu dienen, was sich ergiebt, wenn man die Mitteilungen Rudolf Steiners der allgemeinen Bildungswelt von heute zu übergeben hat, trat nun aber die andere, auch dem voll entgegenzukommen, was aus der Anthroposophenschaft heraus als Kritik, als Infragestellung des Projekts "Kritische Ausgabe" sich offenbarte.
Da war vor allem eine starke Neigung vorhanden, die SKA und ihren Wert für die allgemeine Kultur und die Steinerforschung gar nicht zu beachten und sich ausschließlich auf die Einleitungen und Kommentare des Herausgebers zu werfen; ja, in diesen überhaupt nur auf die vielleicht fehlerhaften Aussagen und auf die ganz wenigen Sätze einzugehen, in denen die vom Herausgeber vertretene Steinerdeutung zum Ausdruck kommt. Man wollte Offenbarungen über die „Intentionen“ und „Absichten“ des Herausgebers hören, seine vermeintliche Verstrickung anthroposophiefeindliche Kreise nachweisen. Diesem Bedürfnis nach Aufklärung über die okkulten Hintergründe des Herausgebers der SKA versuchte ich, soweit das ging und sinnvoll erschien, in meinen Internet-Beiträgen nachzukommen and dabei die Bedeutung des textkritischen Umgangs mit Steiner als eine Notwendigkeit erscheinen zu lassen, die ganz unabhängig von meiner Person und meinen Anschauungen ist.
So liegt in der Zweiheit, den öffentlich vorliegenden SKA-Bänden und akademischen Aufsätzen einerseits, und in den Internet-Gesprächen anderseits, in der Tat etwas vor, das aus zwei verschiedenen Untergründen stammt. Die ganz öffentlichen Schriften sind das Ergebnis dessen, was in mir ringt und arbeitet und als ein Ausdruck zeitgemäßen kritischen Umgangs mit Anthroposophie (um mit Kant zu sprechen) "für das ganze Publikum der Leserwelt" bestimmt ist. In den Internet-Gesprächen rang und arbeitete die Anthroposophische Bewegung mit mir und sich selbst. Dieses Ringen ist für die Öffentlichkeit nur von bedingtem Interesse und trägt zur allgemeinen Aufklärung über die Bedeutung der Texte Rudolf Steiners nichts Wesentliches bei.
Wer meine Internet-Gespräche liest, kann sie im vollsten Sinne als Ausdruck dessen nehmen, was der Herausgeber der SKA als Privatperson ist. Es wird nur eben hingenommen werden müssen, daß es sich hier um spontane Äußerungen im Kontext des situationsgebundenen Gesprächs handelt, nicht um einen repräsentativen Ausdruck jener Steiner-Deutung des Herausgebers der SKA, die er in seinen Veröffentlichungen vor der Welt vertritt.
Ein Urteil über diese Internet-Gespräche kann jedermann sich bilden, wie er mag; es handelt sich ja um Äußerungen ohne jeden akademischen Anspruch, welche nichts mit der Art und Weise der textkritischen Arbeit zu tun hat, die in den SKA-Bänden vorgelegt wird. Ein Urteil über diese textkritische Arbeit selbst hingegen sowie die Berechtigung zu einer öffentlichen Bewertung derselben wird aber nur demjenigen zugestanden werden können, der diese Text zumindest selbst gelesen hat."


* * *


siehe auch...

Montag, 6. April 2015

…das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha…der Steiner des Anstosses bei SKA Foerderer

 Rudolf Steiner am Wendepunkt seiner Biographie in der Zeit zwischen den sogenannten juengeren und den alteren Steiner.





«In der Zeit, in der ich die dem Wort-Inhalt nach Späterem so widersprechenden Aussprüche über das Christentum tat, war es auch, daß dessen wahrer Inhalt in mir begann, keimhaft vor meiner Seele als innere Erkenntnis-Erscheinung sich zu entfalten. Um die Wende des Jahrhunderts wurde der Keim immer mehr entfaltet. Vor dieser Jahrhundertwende stand die geschilderte Prüfung der Seele. Auf das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha in innerster ernstester Erkenntnis-Feier kam es bei meiner Seelen-Entwickelung an.» (Rudolf Steiner: Mein Lebensgang. GA 28. Kapitel XXVI. Seite 366.)
ganzes Kapittel siehe ganz unten


Ueber Hadesfahrt und Damaskuserlebnis Steiners ein sehr empfehlenswert naechstes Buch:

September 1900. Das "Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha" im Lebensgang Rudolf Steiners - Malte Diekmann

Bevor Rudolf Steiner sein Wirken als großer Geisteslehrer unserer Zeit beginnen konnte, mußte er in innerster geistiger Anteilnahme vor dem Mysterium von Tod und Auferstehung Christi zur Zeitenwende gestanden haben. Umstände und Hintergründe der Christus-Begegnung sind Thema dieser Schrift. Erstmals wird darin auch eine genauere zeitliche Einordnung gegeben - ein wichtiger Baustein für das Verständnis der inneren Entwicklung und der Lebensaufgabe Rudolf Steiners.



XXVIWerke - GA 28 Mein Lebensgang#G028-1983-SE363  Mein Lebensgang#TIXXVI.#TXIn Widerspruch mit den Darstellungen, die ich später vom Christentum gegeben habe, scheinen einzelne Be­hauptungen zu stehen, die ich damals niedergeschrieben und in Vorträgen ausgesprochen habe. Dabei kommt das Folgende in Betracht. Ich hatte, wenn ich in dieser Zeit das Wort «Christentum» schrieb, die Jenseitslehre im Sinne, die in den christlichen Bekenntnissen wirkte. Aller Inhalt des religiösen Erlebens verwies auf eine Geistwelt, die für den Menschen in der Entfaltung seiner Geistes­kräfte nicht zu erreichen sein soll. Was Religion zu sagen habe, was sie als sittliche Gebote zu geben habe, stammt aus Offenbarungen, die von außen zum Menschen kom­men. Dagegen wendete sich meine Geistanschauung, die die Geistwelt genau wie die sinnenfällige im Wahrnehrn­beten am Menschen und in der Natur erleben wollte. Dagegen wendete sich auch mein ethischer Individualis­mus, der das sittliche Leben nicht von außen durch Ge­bote gehalten, sondern aus der Entfaltung des seelisch-geistigen Menschenwesens, in dem das Göttliche lebt, hervorgehen lassen wollte.Was damals im Anschauen des Christentums in mei­ner Seele vorging, war eine starke Prüfung für mich. Die Zeit von meinem Abschiede von der Weimarer Arbeit bis zu der Ausarbeitung meines Buches: «Das Christenturn als mystische Tatsache» ist von dieser Prüfung ausgefüllt. Solche Prüfungen sind die vom Schicksal (Karma) gegebenen Widerstände, die die geistige Ent­wickelung zu überwinden hat.Ich sah in dem Denken, das aus der Naturerkenntnis folgen kann - aber damals nicht folgte - die Grundlage, auf der die Menschen die Einsicht in die Geistwelt er­langen konnten. Ich betonte deshalb scharf die Erkennt­nis der Naturgrundlage, die zur Geist-Erkenntnis führen muß. Für denjenigen, der nicht wie ich erlebend in der Geistwelt steht, bedeutet ein solches Sich-Versenken in eine Denkrichtung eine bloße Gedankenbetätigung. Für den, der die Geist-Welt erlebt, bedeutet sie etwas wesentlich anderes. Er wird in die Nähe von Wesen in der Geist-Welt gebracht, die eine solche Denkrichtung zur allein herrschenden machen wollen. Da ist Einseitigkeit in der Erkenntnis nicht bloß der Anlaß zu abstrakter Verir­rung; da ist geist4ebendiger Verkehr mit Wesen, was in der Menschenwelt Irrtum ist. Von ahrimanischen Wesen­heiten habe ich später gesprochen, wenn ich in diese Richtung weisen wollte. Für sie ist absolute Wahrheit, daß die Welt Maschine sein müsse. Sie leben in einer Welt, die an die sinnenfällige unmittelbar angrenzt.Mit meinen eigenen Ideen bin ich keinen Augenblick dieser Welt verfallen. Auch nicht im Unbewußten. Denn ich wachte sorgfältig darüber, daß sich all mein Erken­nen im besonnenen Bewußtsein vollzog. Um so bewuß­ter war auch mein innerer Kampf gegen die dämoni­schen Mächte, die nicht aus der Naturerkenntnis Geist-Anschauung, sondern mechanistisch - materialistische Denkart werden lassen wollten.Der nach geistiger Erkenntnis Suchende muß diese Welten erleben; bei ihm genügt nicht ein bloßes theo­retisches Denken darüber. Ich mußte mir damals meine Geistanschauung in inneren Stürmen retten. Diese Stürme standen hinter meinem äußeren Erleben. Ich konnte in dieser Prüfungszeit nur weiter kommen, wenn ich mit meiner Geist-Anschauung die Entwickelung des Christentums mir vor die Seele rückte. Das hat zu der Erkenntnis geführt, die in dem Buche «Das Christen­tum als mystische Tatsache» zum Ausdrucke kam. Vor­her deutete ich immer auf einen christlichen Inhalt, der in den vorhandenen Bekenntnissen lebte. Das tat ja auch Nietzsche.An einer früheren Stelle dieses Lebensganges (S.126 ff) schildere ich ein Gespräch über Christus, das ich mit dem gelehrten Cisterzienser und Professor an der katholisch-theologischen Fakultät in Wien gehabt habe. Skeptischer Stimmung stand ich gegenüber. Ich fand das Christen­tum, das ich suchen mußte, nirgends in den Bekenntnissen vorhanden. Ich mußte mich, nachdem die Prüfungs­zeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.An meiner Stellung zum Christentum wird voll an­schaulich, wie ich in der Geisteswissenschaft gar nichts auf dem Wege gesucht und gefunden habe, den manche Menschen mir zuschreiben. Die stellen die Sache so hin, als ob ich aus alten Überlieferungen die Geist-Erkenntnis zusammengestellt hätte. Gnostische und andere Lehren hätte ich verarbeitet. Was im «Christentum als mystische Tatsache» an Geist-Erkenntnis gewonnen ist, das ist aus der Geistwelt selbst unmittelbar herausgeholt. Erst um Zuhörern beim Vortrag, Lesern des Buches den Einklang des geistig Erschauten mit den historischen Überlieferun­gen zu zeigen, nahm ich diese vor und fügte sie dem Inhalte ein. Aber nichts, was in diesen Dokumenten steht, habe ich diesem Inhalte eingefügt, wenn ich es nicht erst im Geiste vor mir gehabt habe.

In der Zeit, in der ich die dem Wort-Inhalt nach Spä­terem so widersprechenden Aussprüche über das Christentum tat, war es auch, daß dessen wahrer Inhalt in mir begann keimhaft vor meiner Seele als innere Erkenntnis-Erscheinung sich zu entfalten. Um die Wende des Jahrhunderts wurde der Keim immer mehr entfaltet. Vor dieser Jahrhundertwende stand die geschilderte Prü­fung der Seele. Auf das geistige Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha in innerster ernstester Erkenntnis-Feier kam es bei meiner Seelen-Entwicke­lung an.

Freitag, 3. April 2015

ein 1 April Witz mit ernster Unterton

Quelle


Die Anthro-Welt in heller Aufregung. Steht die Entzauberung des "Universal-Dilettanten" Steiner bevor? Nachrichten aus der akademischen Welt lassen aufhorchen.
wv-mm/tdz. - Fast könnte man meinen, es sei ein Aprilscherz, aber die aktuellen Verlautbarungen der Rostocker Universitätsleitung sprechen eine andere Sprache. Dort beabsichtige man nämlich, so heißt es, dem Anthroposophen Rudolf Steiner (1861-1925) nachträglich den Doktortitel abzuerkennen. Das Oberhaupt der Anthroposophen, ein Studienabbrecher der Wiener Technischen Hochschule, hatte 1891 versucht, in Rostock mit einem philosophischen Thema zu promovieren. Der Österreicher aber bestand die Prüfung nur knapp mit der schlechteste Note ("rite").
Die Anhänger des "Herrn Doktor" lassen bis heute kaum eine Gelegenheit aus, die "umfassende akademische Bildung" ihres Vordenkers zu betonen. Zu Unrecht. Historiker hatten schon lange vermutet, dass es bei dieser Prüfung nicht mit rechten Dingen zuging. Jetzt hat ein Expertenteam herausgefunden, dass die nur wenige Seiten umfassende Dissertation keineswegs den damals geltenden wissenschaftlichen Anforderungen genügte und größtenteils aus Plagiaten bestand. "Dem Titelentzug steht kaum noch etwas im Wege", sagte ein Sprecher der Universität. Die Bezeichnung "Dr. Rudolf Steiner" werde wohl künftig wegen Irreführung der Öffentlichkeit nicht mehr erlaubt sein.
Nach Meinung von Steinerexperten müsse jetzt der Bildungsgang des "Universaldilettanten" Steiner neu geschrieben werden: "Anthroposophen tun gut daran, sich den Realitäten zu stellen, auch wenn sie schmerzlich sind", meinte ein namhafter Theologe, der allerdings - noch - nicht genannt werden will. Mit dem Satz: "Ich habe es ja schon immer gewusst" soll sich inzwischen auch ein engagierter junger Kritiker wortreich in die Diskussion eingemischt haben. Seine 60 Seiten lange - im Internet veröffentlichte - Expertise werde bereits in internationalen und renommierten Anti-Steiner Gesprächsforen besprochen, so der junge Autor stolz.
Enttäuschung und Wut
Während Vertreter des Dornacher Goetheanums und des Steinerarchivs zur Gelassenheit raten, reagieren andere Steinerianer auf die Ankündigung des drohenden Titelverlustes mit Empörung, Enttäuschung und Wut. Eine spontan entstandene Initiativgruppe "DOKTORAT" werde in den nächsten Tagen einen "Sternmarsch" auf Rostock veranstalten. Vor der Uni solle eine Zeltstadt errichtet werden, in der die Demonstranten "wenn nötig, monatelang" ausharren wollen.
Eine bekannte Fernsehköchin, deren Sympathie für biologisch-dynamische Ernährung deutschlandweit bekannt ist, hat sich spontan bereit erklärt, die Aktion durch die Bereitstellung von Demeterprodukten und der Errichtung von Suppenküchen zu unterstützen. Kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat sich - shitstormartig - eine Facebookgemeinde versammelt, die um die Rostocker Uni eine lange Menschenkette bildet. Waldorfschüler tanzen rund um die Uhr das Wort "DOKTOR". Ein Sprecher der Anthroposophen sagte: "Wir werden das Gelände erst dann wieder verlassen, wenn sichergestellt ist, dass unser Doktor den Doktor behält."
Werden sich die Meldungen über die Aberkennung des Doktortitels bewahrheiten? Wenn ja, wird wohl in Zukunft einer der Kernsätze anthroposophischer Rezeption der Vergessenheit anheimfallen. Der Satz nämlich, der von Anhängern wie von Gegnern der Anthroposophie gleichermaßen gern zur Begründung ihrer jeweiligen Argumente ins Feld geführt wird, nämlich "Der Doktor hat gesagt."

Clement

Keine Frage, ja! Steiner sagt dezidiert Falsches - insofern es falsch ist, gegenüber einem Philosophen, dem man selbst unendlich viel verdankt, dieses nicht nur zu verschweigen, sondern dann diesen Philosophen auch noch als Gegenbild der eigenen Position zu karrikieren.
Steiner hat das mit Goethe interessanterweise nie gemacht, da ist die Auseinandersetzung immer positiv, differenziert, auch da, wo er sich von Goethe absetzt, ja ihn kritisiert.
Ähnlich hat Steiner dies auch mit Fichte, Schelling und Hegel gemacht, sowohl in den frühen Goethe-Schriften wie auch später, in veröffentlichten Texten wie auch in Vorträgen hat er sich teilweise sehr fair und dezidiert mit diesen Denkern auseinandergesetzt
Aber 1892 (in der Neuauflage seiner Dissertation) und 1894 (in der Philosophie der Freiheit), als die Arbeit am Goethe-Archiv vorbei war und Steiner sich um eine akademische Anstellung bemühte und sich als Philosoph profilieren suchte, legt er diese schnodderige Art und Weise an den Tag, diejenigen Philosophen, denen er in seiner eigenen Entwicklung am meisten verdankt (erst Herbart, dann Kant und Fichte) nicht als Denker in ihrem eigenen Recht darzustellen, sondern als die schon erwähnten "Puppen", die er tanzen lässt, also in extrem verkürzender und oft verfälschender Weise darstellt, um seine Position als die überlegene zu profilieren.
Am extremsten treibt er dies mit Fichte, dem Steiner philosophisch noch weit mehr verdankt, als Goethe. Steiners Philosophie lässt sich ohne Fichte gar nicht denken, er hat ihn philosophisch gewissermaßen "erweckt"; und in der PdF dann nur diese wenigen saloppen Sätze über den "extremsten Spiritualisten"! Aber auch Spinoza, der eien ähnlichen Monismus vertritt wie Steiner und der sogar eine ganz ähnliche Theorie der Freiheit entwickelt hat, steht in der PdF schablonenhaft als "Urahn aller Freiheitsgeger" da.
Das alles kann man, selbst wenn man nicht Fachphilosoph ist, wenn man ein dickes Buch nicht scheut, bei Hartmut Traub nachlesen: "Philosophie und Anthroposophie" (2011). Traub ist in seinem Urteil bisweilen sehr scharf, ja er karrikiert Steiner bisweilen ähnlich, wie Steiner Spinoza oder Fichte - aber selbst wenn man alle Polemik bei Traub überliest, zeigt er immer noch ziemlich überzeugend, wie ungerecht und ungenau Steiner mit den Positionen anderer Denker umgeht.
Warum? Darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht wollte er das Establishment beeindrucken, etwa Ernst Haeckel von dem er sich Unterstützung für die Ernennung zum Professor versprach? Vielleicht wollte er in einer idealismusfeindlichen Umwelt nicht als Vertreter des Idealismus dastehen? Vielleicht hatte er Nietzsches Still zu sehr verinnerlicht? 100 andere Gründe ließen sich erdenken; aber mit Spekulationen gebe ich mich nicht ab, daher wird das kein Thema in der SKA.
Aber vielleicht soviel Psychologie sei doch erlaubt; man sollte bei all den wissenschafts- und philosophiefeindlichen Äußerungen, die Steiner später gemacht hat, nie vergessen wie sehr er sich vor 1900 danach gesehnt hat, in das wissenschaftliche Establishment aufgenommen und von ihm anerkannt zu werden, eine Universitätsstelle zu bekommen (er war sogar bereit, sich einen Doktor-Titel zu kaufen, es gab da legale Wege), - und wie es ihn verletzt haben muss, dass diese Wissenschaft ihn, der so viel mehr Talent und geistige Weite besaß als die meisten Professoren - trotz des dann doch ehrlich erworbenen Doktortitels - so brüsk zurückwies.
Von Christian Clement am Dienstag, 2. Dezember 2014 02:49:00 MEZ unter Egoisten eingestellt.

Sonntag, 29. März 2015

Rudolf Steiners Erkennen und Clements Deutung - Holger Niederhausen


Rudolf Steiners Erkennen und Clements Deutung


Eine Entgegnung auf eine aktuelle Darstellung Clements.


Inhalt

Clements Aussagen

Berkeley, Kant, Hegel – oder Steiner?

Mentale Bilder und abhängige Wesenheiten

„Innenerfahrung“ zwischen Selbstverständlichkeit und Verengung Steiners


Clements Aussagen

In einer aktuellen Stellungnahme auf eine Besprechung seiner Einleitung zur SKA 7 schreibt Christian Clement Folgendes (meine Übersetzung folgt unten):


What I actually have said in my introduction is this: what Steiner describes as “spiritual beings” can not adequately be understood if we think about it as “things” or "objects" in some transcendent realm called “the spiritual world”, that exists separated from and independent of the "I" that perceives and knows it. Based on Steiner's epistemological framework, which he outlined in his philosophical writings, both the “spiritual world” and the “sensual (material) word” must be understood as metaphorical expressions for two states of consciousness, two modes in which the “I” experiences itself. Hence, both modes (and their particular contents) do not exist separated from or independent of the “I” which constructs, perceives and interprets them.
In other words: the "angle" - as angle - exists only as long as a human being is there to imagine it, just as a tree falling in the forest only makes a sound as long as there is a human being to hear it. And just as there are only "tables and chairs" in the "physical world", as long as a human being conceives of them. - This does not mean that the reality that manifests itself as the imagination of the angle or the perception of the sound or the mental image of the chair does not exist.Based on this interpretation of Steiner's epistemological framework, I have argued: when Steiner says: "there are angels in the spiritual world”, what he actually means is: "one can have certain inner experiences and describe those experiences as perceptions of spiritual beings and their deeds." The "angle" in the "spiritual world" is an objectification of an inner experience, just as the "chair" in the "physical world". It is a subjective representation of an objective act, just like the sound of the falling tree.In my introduction I made the case, that Steiner's text are to be read with this kind of awareness. If this is not done, these texts can be misunderstood as revelations about a transcendent reality or as naive metaphysical speculations. Many uncritical anthroposophists read them in the first way, many critics in the second - und both are, in my opinion, missing the point. The first misreading turns Steiner into a prophet, the other turns him into a fool or a con-man. Both readings, however, can not be substantiated if our understanding of anthroposophy is solely based on Steiner's published writings.Now, one can question whether this is a correct interpretation of Steiner's epistemological framework, and I do welcome any argument trying to refute it. But it is misleading and distorting to suggest this to mean that, according to Clement, Steiner "did not believe in supersensible perception or spiritual beings". On the contrary: Clement tries to understand Steiner's notions of supersensible perception and spiritual beings as integrated into his philosophical framework of human cognition.


Was ich in meiner Einleitung tatsächlich gesagt habe, ist: Was Steiner als „geistige Wesen“ beschreibt, kann nicht adäquat verstanden werden, wenn wir hier an „Dinge“ oder „Objekte“ in irgendeinem transzendenten Reich namens „geistige Welt“ denken, das getrennt von und unabhängig vom „Ich“, welches es wahrnimmt und kennt, existieren würde. Basierend auf Steiners Erkenntnistheorie, die er in seinen philosophischen Schriften darstellte, müssen sowohl die „geistige Welt“ als auch die „sinnliche (materielle) Welt“ als metaphorische Ausdrücke für zwei Bewusstseinszustände, zwei Arten, in denen das „Ich“ sich selbst erlebt, verstanden werden. Daher existieren beide Arten (und ihre jeweiligen Inhalte) nicht getrennt oder unabhängig vom „Ich“, das sie konstruiert, wahrnimmt und interpretiert.
Mit anderen Worten: Der „Engel“ – als Engel – existiert nur, solange ein Mensch da ist, der ihn sich vorstellt/imaginiert, genauso wie ein Baum, der im Wald umstürzt, nur ein Geräusch macht, solange ein Mensch da ist, der es hört. Und genauso wie es nur solange „Tische und Stühle“ in der „physischen Welt“ gibt, wie ein Mensch sie sich denkt. – Dies bedeutet nicht, dass die Realität, die sich als die Imagination des Engels oder Wahrnehmung des Geräusches oder mentales Bild des Stuhls manifestiert, nicht existiert.
Basierend auf dieser Interpretation von Steiners erkenntnistheoretischem Werk, habe ich behauptet: Wenn Steiner sagt: „in der geistigen Welt gibt es Engel“, meint er eigentlich: „Man kann bestimmte innere Erfahrungen haben und solche Erfahrungen als Wahrnehmungen geistiger Wesen und ihrer Taten beschreiben.“ Der „Engel“ in der „geistigen Welt“ ist eine Vergegenständlichung einer inneren Erfahrung, so wie der „Stuhl“ in der „physischen Welt“. Es ist eine subjektive Repräsentation eines objektiven Aktes, wie das Geräusch des fallenden Baumes.
In meiner Einleitung habe ich dafür plädiert, dass Steiners Text mit dieser Art von Bewusstsein zu lesen ist. Wenn dies nicht getan wird, können diese Texte als Offenbarungen einer transzendenten Realität oder als naive metaphysische Spekulationen verstanden werden. Viele unkritische Anthroposophen lesen sie auf die erste Weise, viele Kritiker in der zweiten – und beide verfehlen meiner Meinung nach den eigentlichen Punkt. Die erste Missdeutung verwandelt Steiner in einen Propheten, die andere in einen Narren oder Schwindler. Beide Lesarten jedoch lassen sich nicht erhärten, wenn unser Verständnis von Anthroposophie sich nur auf Steiners veröffentliche Schriften stützt.
Nun, man kann sich fragen, ob dies eine korrekte Interpretation von Steiners erkenntnistheoretischem Werk ist, und ich begrüße jedes Argument, das versucht, sie zu widerlegen. Doch es ist irreführend und sinnentstellend, zu meinen, Steiner habe laut Clement „nicht an übersinnliche Wahrnehmung oder geistige Wesen geglaubt“. Im Gegenteil: Clement versucht, Steiners Bemerkungen über übersinnliche Wahrnehmung und geistige Wesen im Zusammenhang mit seinem philosophischen Werk über das menschliche Erkennen zu verstehen.

Auto ist das Selbst
Hmmm ich war nicht dabei, habe auch kein Laut gehoert im Wald, ist es nun geschehen oder nicht?
Als die Versicherungen so redenierten wie ein Claimentein, wurden die sehe sehr reich sein. :)



 Berkeley, Kant, Fichte, Hegel – oder Steiner?
Das Problem ist, dass es bei Clement nach wie vor unklar bleibt, was er eigentlich exakt meint und wie seiner Deutung nach der Zusammenhang zwischen den höheren Wesenheiten und dem „Ich“ exakt zu denken ist.
Clement drückt sich zwar relativ exakt aus – aber gerade in dieser entscheidenden Frage reicht dieser Grad an Exaktheit nicht, um nicht doch wiederum gewaltig unterschiedliche Deutungen zuzulassen.
Der fallende Baum macht nur ein Geräusch, solange ein Mensch da ist, der es hört? Schon das ist bereits nicht wahr. Selbst wenn kein Mensch da wäre, der es hört, würden die Tiere des Waldes es sehr wohl hören – nur vielleicht nicht auf menschliche Art. Dennoch macht der fallende Baum auch für Tiere ein Geräusch.
„Tische und Stühle“ sind nur so lange da, wie ein Mensch sie sich denkt? Wo ist hier der Zusammenhang mit Steiners Erkenntnistheorie, mit Steiners Beschreibung des Erkennens? Rudolf Steiner sagt etwas völlig anderes. Er sagt: Die menschliche Organisation reißt die Wirklichkeit in zwei Teile auseinander: Wahrnehmung und Denken. Würde der Mensch nur die Wahrnehmung haben, gäbe es für ihn keine Tische und Stühle – das Denken fügt jedoch der Wahrnehmung den Begriff hinzu, in dem das Wesen der Dinge lebt, es führt den Menschen in die volle Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit ist nicht nur dann da, wenn ein Mensch sie erkennt – und auch Tische und Stühle sind nicht nur dann da, wenn ein Mensch „sie sich denkt“. Sehr wohl aber ist das menschliche Erkennen nicht nur ein wirkungsloses Abbilden einer Wirklichkeit, sondern der erkennende Mensch wird selbst wiederum eine Wirklichkeit und stellt in die gesamte Wirklichkeit eine ganz neue Wirklichkeit hinein: das menschliche Erkennen.
Gegen einen Berkeley trat Steiner auf – der den Baum nur existieren lassen wollte, wenn ein Mensch ihn sich vorstellt. Gegen einen Kant trat Steiner auf, der hinter den Dingen noch ein transzendentes, nie erkennbares Eigensein („Ding an sich“) postulierte. Dass der Mensch im Erkennen mit den Dingen, mit der Welt wirklich verbunden ist – das wollte er in philosophischen Begriffen deutlich machen und die Menschen erleben lassen.
Clements Deutung dagegen enthält einen neuen Dualismus: Der Mensch begegnet im Erkennen letztlich immer nur seinem eigenen Erkennen, niemals aber dem, was sich darin eigentlich manifestiert. Zwar manifestiert sich etwas, aber im Erkennen metamorphosiert es sich immer schon zu dem, was das Ich erkennt, wobei in das Erkennen des Ich immer das Ich selbst einfließt, so dass das Erkennen immer vor allem Selbst-Begegnung ist, vom Selbst gefärbtes Erkennen von etwas, was aber nie „an und für sich“ erkannt wird. Das ist wieder ganz Kant, Fichte oder Hegel (je nachdem), aber nicht Steiner.
 Mentale Bilder und abhängige Wesenheiten
Steiner hat nicht vom mentalen Bild des Stuhls gesprochen, sondern vom Stuhl – und zwar, genauer, sogar vom Wesen des Stuhls. Der erkennende Mensch ist nicht getrennt von der Wirklichkeit, er vereinigt sich mit ihr erkennend in tiefstem Sinne. „Mentale Bilder“ sind keine Vereinigung, sondern ein neuer Dualismus, denn sie implizieren eine transzendente Wirklichkeit, die eben gerade nicht erreicht wird. „Es hat mit der Natur der Dinge nichts zu tun, wie ich organisiert bin, sie zu erfassen.“ (Steiner). Das mit der Wahrnehmung sich vereinigende Denken erfasst die Natur der Dinge, nicht nur mentale Bilder. Der Mensch lebt erkennend innig vereint mit der Wirklichkeit.
Der Engel existiert nur, wenn der Mensch ihn imaginiert? Was will Clement hier exakt sagen? Meint er, die Imagination des Engels existiert nur, wenn sie existiert? Oder meint er, der Engel selbst existiert nur, wenn der Mensch ihn imaginiert? Und wenn der Mensch (der Geistesforscher, Steiner) erkennt, dass der Engel der Hüter des Schicksals ist, existiert das Schicksal vorher gar nicht? Was exakt will Clement sagen?
Clement deutet Steiner: „Man kann bestimmte innere Erfahrungen haben und solche Erfahrungen als Wahrnehmungen geistiger Wesen und ihrer Taten beschreiben.“ – Was ist damit nun eigentlich in Bezug auf die geistigen Wesen und ihre Taten gesagt? Dass sie existieren? Dass sie nicht existieren? Dass sie nur in der inneren Erfahrung des Menschen existieren? Oder nur als innere Erfahrung? Und wenn ein Mensch diese Erfahrung nicht macht? Und wenn kein Mensch sie gemacht hätte, nicht einmal Rudolf Steiner?
Oder will er sagen, dass die Erfahrungen, die Rudolf Steiner gemacht hat und die er als geistige Wesen und ihre Taten beschrieb, bereits Deutungen waren? Dass Rudolf Steiner seine Erfahrungen als geistige Wesen und ihre Taten gedeutet hat und man sie mit demselben Recht auch ganz anders deuten könnte? Was genau ist eigentlich der Gehalt von Clements Aussagen – worauf genau will er hinaus, was exakt will er deutlich machen?
Der Mensch hat innere Erlebnisse – und er sagt: „Dies ist ein Tisch.“ Der Mensch hat innere Erlebnisse und sagt: „Dies war ein Engel.“ Auf die Worte kommt es nicht an, sondern auf das, was der Mensch in dem einen und dem anderen Moment erkannt hat. Im Erkennen ist der Mensch mit der Wirklichkeit verbunden.
Die höheren Wesenheiten sind zunächst gewiss nicht abhängig vom menschlichen „Ich“, denn ihrem Wirken verdankt der Mensch überhaupt erst, dass er ein „Ich“ werden konnte und lernen konnte, mit diesem „Ich“ immer mehr ein bewusst Erkennender zu werden. So gesehen ist also der Mensch zunächst ganz und gar abhängig von diesen höheren Wesenheiten gewesen – und ist es in vielerlei Hinsicht, etwa in Bezug auf die Leibesvorgänge zwischen Leben und Tod, um nur ein Beispiel zu nennen, immer noch.
Erkannt werden können diese höheren Wesenheiten nur durch die Aktivität des Ich – was fast eine Tautologie ist, denn das Ich ist nun einmal die Instanz, die das Erkennen zu einer Wirklichkeit machen soll. Aber das Erkennen zu einer Wirklichkeit zu machen, bedeutet nicht, das Erkannte zu einer Wirklichkeit zu machen – es sei denn als Erkanntes für den Erkennenden. Der Erkennende erkennt, dass der Tisch ist – aber er hat ihn nicht erschaffen, er hat nur das Erkennen des Tisches im Ich realisiert und so gesehen erschaffen. Nun ist sein Erkennen des Tisches ein Teil der gesamten Wirklichkeit (geworden).
„Innenerfahrung“ zwischen Selbstverständlichkeit und Verengung Steiners
Wenn man hier nicht exakt differenziert, kommt man durch alle weniger exakten Deutungen Steiners sofort wieder in einen neuen Konstruktivismus, in einen neuen Dualismus, in neue transzendente Welten etc. hinein – aber Rudolf Steiners Erkenntnistheorie hat damit nichts zu tun.
Wenn Clement anders verstanden will, als es hier auseinandergesetzt worden ist, muss er sich exakter ausdrücken. Nach wie vor weist jedoch alles darauf hin, dass er ganz andere Erkenntnistheorien mit derjenigen Rudolf Steiners amalgamieren will, was aber letzterem niemals gerecht werden kann – auch und gerade nicht dem frühen Steiner und seinen erkenntnistheoretischen Schriften.
Wenig zielführend ist auch Clements Hinweis auf die angeblich sonst nur offenstehende Dualität zwischen „Offenbarungen einer transzendenten Realität“ oder „naive metaphysische Spekulationen“. Es ist jedem Anthroposophen klar, dass Steiners geistige Forschung und Geistesschau „innere“ Erlebnisse sind – aber ebenso klar ist es, dass bereits jeder Erkenntnis eines „Tisches“ innere Erlebnisse entsprechen: Wahrnehmung und Denken. Zugleich fallen aber bereits hier „innen“ und „außen“ in sich zusammen, ohne dass sie sinnlos werden – aber so, wie der Tisch außerhalb erlebt wird, kann ebenso gut das Ich als außerhalb erlebt werden, „bei den Dingen“.
In gleicher Weise bekommen „innen“ und „außen“ auch im geistigen Erleben eine völlig andere Bedeutung. Wenn Clement jedoch schreibt „Man kann bestimmte innere Erfahrungen haben...“, so ist er es, der den Begriff des „Innen“ verabsolutiert und nicht erkennt, wie er gerade an diesem Punkt beginnt, Steiner zu begrenzen und zu verengen – auf seine persönliche Deutung. Clement verabsolutiert hier die „inneren Erfahrungen“, wodurch alles, was dann folgt, subjektiver wird, als es von Steiner und in seiner Erkenntnistheorie dargestellt worden ist.
Wenn man Steiner hier ernster nimmt als Clement, bedeutet dies in keiner Weise, dass man in einen naiven metaphysischen Realismus zurückfällt oder aber Steiner zu einem Propheten macht. Es bedeutet nur, Steiner zu verstehen. Weder bedeutet Steiners Erkenntnistheorie, sich höhere Wesenheiten wie „Dinge“ vorzustellen, noch bedeutet ein Verstehen Steiners, seine späteren Schilderungen als „Offenbarungen einer transzendenten Realität“ hinzunehmen. Transzendent-unzugänglich ist diese Realität jedoch zunächst für denjenigen, der die Wahrnehmungsorgane noch nicht hat, die notwendig sind, damit sich die höheren Wesenheiten dem „inneren“ Erleben des Ich offenbaren können. Ebenso transzendent ist jedoch einem, der die Augen geschlossen hat, das Reich der Farben. Polemik ist hier sinnlos.
Diese Stuhl besteht nur als Bild.
Quelle